Erinnert ihr euch an Silvana Koch-Mehrin?

Genau, Silvana Koch-Mehrin war die FDP-Politikerin, bei der unklar war, ob sie nun 50% der Arbeitszeit geschwänzt hat oder ob es nur 25% fernbleiben von der Arbeit war. Dieses Bollwerk an Arbeitseifer taucht mit einem Donnerknall aus der Versenkung wieder auf und will die Rechte der Frauen stärken in dem sie den Frauen vorschreibt was sie anziehen, oder besser was sie nicht anziehen dürfen.

Damit ist die FDP wieder einen Schritt nach oben auf dem Treppchen „Suche eine Minderheit und dresche drauf – Hauptsache die Stammtische stimmen dir zu“ gewandert.

Ich habe Verständnis dafür dass untersucht wird, ob die Sicht eingeschränkt ist wenn eine Frau eine Burka trägt. Ich habe absolutes Verständnis dafür dass bei einer Identitätskontrolle  die Burka angehoben werden muss, um das Lichtbild des Ausweises mit dem Gesicht zu vergleichen. Aber ein pauschales Verbot eines Kleidungsstückes?

Obwohl….. Dann bitte auch Leggins in Verbindung mit bauchfreien, engen Tops verbieten. Und jedwede Hosen, die bei Herren ein Maurerdekollete freilegen. Und wer Sandalen in Verbindung mit Socken trägt 7 Tage Arrest!   Und Politiker, die weniger als 50% der Arbeitszeit anwesend sind, werden fristlos und ohne Verwarnung gefeuert – dann wirds eng gell, Silvana?

Die FDP beweisst, dass sie WEB 2.0 NICHT verstanden hat

Interaktivität ist DAS Stichwort. In den USA hat Barack Obama vorgemacht, wie man mit Interaktivität und Information an breite Schichten der Bevölkerung punkten kann. Einen Überschlag nach hinten macht im Europawahlkampf – bitte GANZ langsam lesen, damit ihr begreift, WIE beknackt die Idee von FDP-Bundesgeschäftsführer Hans-Jürgen Beerfeltz ist:

Für den Europawahlkampf hat sich die FDP eine weitere technische Spielerei einfallen lassen: das „sprechende Plakat“. Wenn die Nutzer mit ihrem Mobiltelefon ein Wahlplakat der Spitzenkandidatin Silvana Koch-Mehrin fotografieren und das Foto an eine bestimmte Mobilfunknummer schicken, bekommen sie einen Link zu einer Videobotschaft im Internet zugeschickt. Beerfeltz ist überzeugt, dass solche Aktionen zum Erfolg führen: „Wer nur auf die alten Wahlkampfmethoden setzt, wird verlieren.“ Quelle Das Parlament)

Mal ehrlich: Ich habe schon so manches durchgeknallte Werbekonzept gesehen, bei dem ich mich fragte, wie besoffen derjenige war, der auf die Idee kam. Aber die FDP toppt da gerade alles.

Ich muss:

  1. ein Plakat fotografieren,
  2. es per MMS an die FDP (changed on request – Murphy was here) schicken,
  3. bekomme dann eine URL als SMS
  4. und diese muss ich am heimischen PC eintippen um ein Video sehen zu können?

Ich prognostiziere mal: „Wer nur auf hinrnverbrannte Wahlkampfmethoden setzt welche dem Empfänger Steine in den Weg legt wenn er Informationen haben möchte, wird verlieren.“ (via Netzpolitik)

Eine FDPlerin liest das Reizzentrum?

Irgendwie bin ich irritiert, wenn ich in der FTD den Kommentar von Silvana Koch Mehrin (Vorsitzende der FDP-Abgeordneten im Europaparlament) lese, die da schreibt:

Warum sollte es besser sein, den Bürgern durch immer höhere Steuern und Abgaben ihr Geld abzuknöpfen, um es per Staatsdekret wieder auszugeben? Warum das tiefe Misstrauen in die Entscheidungsfähigkeit der Bürger? Und warum soll man den Steuerzahlern durch höhere Belastungen Kaufkraft entziehen, wenn doch die Konjunktur angekurbelt werden soll?

Hey, Silvana, dass könnten meine Worte sein. Wo warst Du all die Jahre? Ach so, deine Meinung war in deiner eigenen Partei nicht so erwünscht, deshalb wurdest Du gestoibert. Sorry, das tut mir leid. Ich wollte dir nicht weh tun.

Aber ich muss sagen, auch dieser Passus gefällt mir:

Viel mehr als ein Konjunkturprogramm braucht Deutschland allerdings ein umfassendes Strukturprogramm. Ein solches Programm sollte die Mittelschicht dauerhaft entlasten, und zwar durch massive Steuersenkungen – etwa mittels einer Reform der Einkommensteuer, durch die vor allem mittlere und kleine Einkommen entlastet werden. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf den Konsum: Die Extra-Euro bleiben nicht lang im Portemonnaie, sondern finden schnell den Weg über den Kassentisch.

Mal ganz ehrlich. Du liest doch heimlich hier mit, um dich inspirieren zu lassen, oder? Wie auch immer: Du gibst mir Hoffnung!