Wer gewinnt und wer verliert durch Musik im Internet?

Ein äusserst lesenswerter Artikel im Tagesspiegel beleuchtet das Thema nochmals, und zwar sehr nah an der Realität – abseits der Verlustängste der Medienindustrie:

In ihrem Blog zog die Sängerin Bilanz: „Einnahmen durch Twitter in zwei Stunden: 11 000 Dollar. Einnahmen durch mein Major-Soloalbum dieses Jahr: 0 Dollar.“

Das Internet bedeutet – auch für Musiker – neue Wege zu beschreiten, aber diese Wege können eben für die Musiker deutlich höhere Einnahmen bereit halten, als sich mittels Knebelvertrag an eine Plattenfirma zu binden.

Prädikat: Besonders lesenswert

Auch die Grünen erklären sich selbst als unwählbar

Manchmal zähle ich Politker diverser Parteien – auf meine charmente, mir sehr eigene Art – an, wenn Sie irgendwie in dritter oder vierter Reihe in der Parteihiercharchie stehen. Heute aber schicken die Grünen gleich den Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft (Matthias Güldner) ins Rennen. Fraktionsvorsitzender ist schliesslich jemand der – in diesem Fall – in einem Bundesland die Partei hinter sich haben sollte, denn diesen Teil einer Partei vertritt er. Und WIE das der Güldner macht, teilt er uns mittels eines Kommentars in der Welt mit, aus dem ich hier mal ein paar Aussagen betrachten möchte:

Regeln gelten überall, auch im weltweiten Netz. Die ignorante Argumentation gegen Internetsperren kommt von Menschen, die es sich in virtuellen Räumen bequem gemacht haben und übersieht die Opfer in der realen Welt.

An dieser Einleitung merkt man gleich, da spricht jemand, der weiss worum es geht: Ein Flachmann von Welt. Da drängt sich mir sofort die Frage auf, ob das der verlorene, ausgesetzte Sohn der Zensursula ist. Wer für Löschen und gegen Sperren ist, wird als Ignorant dargestellt. Da hat man eine Basis auf der man für weitere Gespräche aufsetzen kann – NICHT!

Aber wenn der (man kann es nicht oft genug wiederholen) Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft erstmal loslegt, dann fliegen die intellektuellen Fetzen, da merkt man dass er sich zu Themen äussert, um die er sich echt bemüht hat:

Da ist zum Beispiel das Argument, die Sperren könnten umgangen werden. Da haben sich einige wohl das Hirn herausgetwittert. Genauso gut könnte die Tatsache, dass Morde begangen werden, obwohl sie verboten sind, als Argument gegen den Mordparagraphen im Strafgesetzbuch angeführt werden.

Mit dieser Aussage beweisst Güldner einmal mehr, wessen geistiges Zensurkind er ist und dass er von der eigentlichen Problematik so wirklich GAR keine Ahnung hat. In schwärzester CDU-Manier wird herumargumentiert, ohne den Realitäten in die üble Fratze zu sehen. Güldner verwechselt in einer fast naiv zu nennender Weise Ursache und Wirkung. KEINER der Zensurgegner will laschere Gesetze gegen Kinderpornografie oder gar Kindesmissbrauch. Aber wenn der Matthias erstmal loslegt, dann ist der ja nicht zu halten.

Schade, aber Güldner hat mit diesem Kommentar bewiesen, dass auch die Grünen in mittlerweile wirksamen Positionen Politiker sitzen haben, die in jedes Mikrofon reinlallen. Hauptsache der Name ist mal in der Zeitung – und wenn es nur die Welt des Springer Konzern ist. Mir wird übel bei soviel Schwarz im Grün. Geht GAR nicht.

DER Vodafone-Hype. Realität und Wahrnehmung

Ach ist die Bloggerwelt doch bunt. Noch bunter als der Haarschopf von Sascho Lobo, der sich vom Zensurgegner zu „Ich lasse meinen Lebensunterhalt anteilig von Zensoren finanzieren“ gemausert hat.

Alle Welt schimpft auf das neue Vodafone-Marketing.Wer in den Blogs nach Vodafone sucht, wird auf der Bandbreite zwischen kritischer Detailkritik bis zur deftigen Häme alles finden. DonAlphonso schreibt sogar mehrfach über den Spot. Was aber deutlich in Vergessenheit gerät ist der Sinn einer Marketingmassnahme: Man möchte die Öffentlichkeit erreichen. Jede „externe“ Nennung des Firmen-/Produktnamens macht die Aktion zu einem Erfolg. Und demnach ist diese Aktion, deren Sinn es sein sollte in der Welt des „Web 2.0“ die Marke Vodafone bekannter zu machen, ein 100%iger Erfolg. Vor allem dank all der Kritiker. Selbst ich schreibe jetzt hier über die Aktion und sorge dafür, dass wieder der Zufriedenheitsfaktor des Auftraggebers steigt.

Manchmal wäre es besser einfach mal die Klappe zu halten 🙂