Man muss sich auch mal suhlen dürfen

Ich meine suhlen hier nicht direkt in der Form, wie die Schweine sich im Dreck wälzen, Man kann sich auch in Selbstmitleid, Rechthaberei, Schuldlosigkeit und anderem suhlen.

Und genau dieses scheint das Piratenweib gerade zu tun. Ich schrieb über den konkret anliegen Fall bereits, weil er so schön zeigt wieviel Aufmerksamkeit einzelnen Mitgliedern der Piratenpartei geschenkt wird, egal ob Sie ein Amt haben oder nur einmal im Jahr ihren Mitgliedsbeitrag zahlen.

Jetzt allerdings haut sie die Pauke, die Piratin. Zuerst allerdings – soviel Arsch hat sie dann in der Hose, gibt zu zu, dass diese Abmahnungen (in Piratenkreisen DAS Bäh-Bäh überhaupt) tatsächlich von ihr initiert wurde.

Abgemahnt wurde jedoch zu Recht, in meinem Auftrag (s.o.), wenn auch nicht explizit zu diesem Thema.

Dann aber wird es episch-theatralisch, wenn Kritiker direkt angesprochen werden:

Ich danke euch für den tiefen Einblick in eure dunklen Seelen. Anderen Geldgier zu unterstellen, und selbst lebt ihr natürlich grundsätzlich alle von Wasser und Brot und eifert Jesus nach, indem ihr monatlich 40 Tage faste

Mit diesem Argument legitimiert das Piratenweib die gesamte  Abmahnindustrie, denn auch Abmahnanwälte, die GVU und andere leben natürlich nicht von Wasser und Brot. Ich habe allerdings schon von Menschen gehört, die entweder ihr Geld mit ehrlicher Arbeit verdienen, oder gleich für etwaigen Content Gebühren verlangen.

Gudrun ist sauer – so richtig sauer und man merkt, dass die alte Bundeswehrregel: „Beschwerde erst nach Ablauf einer Nacht“ wahrlich einen tieferen Sinn hat, denn WENN Frau Debus etwas über die Vorgänge geschlafen hätte, sich mit Vertrauten beraten hätte, wären wahrscheinlich keine Zeilen wie folgende von ihr zu lesen:

Warum ich euch danke?Ganz einfach, weil ihr mir damit nur den letzten Tropfen geliefert hat, der das berühmte Fass zum Überlaufen bringt. Den Tropfen, der noch gefehlt hat, um ganz klar zu machen, dass die Piratenpartei ein dampfender Scheisshaufen ist. Um klar zu machen, dass 99% der Mitglieder erzkonservative, rechtsverdrehende sexistische Vollidioten (nicht wahr, Sebastian „Genderkram“?) sind, die von Datenschutz keinen blassen Schimmer haben

Die Piratenpartei ist also ein Scheissehaufen! Steile These. Und 99% der Mitglieder sind „erzkonservative, rechtsverdrehende sexistische Vollidioten“ (Wie hoch war unsere Frauenquote? Aber Frauen können auch sexistisch sein!). Frau Debus scheint seit ein paar Tagen im Modus: Ich hinterlasse überall verbrannte Erde. Warum dem so ist, werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Ist mir persönlich unterm Strich auch ziemlich egal.

Worum ging es nochmal auch? Um z.B. eine Abmahnung gegen den Verein Tacheles: Aktuelle Informationen zum Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe und Grundsicherung. Aber Frau Debus sieht sich iim Recht, denn:

Es wurden Lizenz- und Urheberrechte missachtet. Das ist ein rechtlicher Verstoß. Es gab/gibt kackbraune Naziseiten, die meinen Text verändert haben, so dass er eine völlig andere Aussage ergibt. Sollte ich dagegen nicht vorgehen oder mein Vertreter? D´accord? Ja, natürlich, aber auch gerechterweise gegen andere.

Ja genau, gleiches Recht für alle! Wenn schon einprügeln, dann auch auf alle drauf – das sagen auch Mappus und Konsorten. Nicht nur die Kastanienwerfer (Rechte) bekommen Pfefferspray und Wasserwerfer, auch Rentner und Schüler.

Es folgt auch ein hinlänglicher Versuch eigenes – in meinen Augen absolut fehlerhaftes – Verhalten zu relativieren, in dem das Piratenweib so jeden aufzählt, an dessen Anmerkungen zu dem Vorgang Sie etwas auszusetzen hat. Auch ich kriege mein Fett weg – ich habe Sie zwar nicht wirklich angegriffen, aber dennoch greift Gudrun Debus zur Genderkeule:

Ich war noch nie Pirat. Ich bin Piratin. Interessant auch, dass sich soviele wie du über meine zwei Namen erbosen – haben die meisten, die im Netz schreiben, doch nicht einmal einen einzigen echten Namen. Muss wohl der Neid der zu kurz Gekommenen sein – und das ist durchaus doppeldeutig gemeint.

Jau, dass ist konstruktive Kritik, wie ich sie zu schätzen weiss. Zu den zwei Namen möchte ich anmerken, dass die Erwähnung deshalb Sinn macht, weil Grundrun Debus (anscheinend auch ansprechbar als Gudrun Habersetzer) die Abmahnungen durch Ihren Lebensgefährten (Herr Habersetzer!) unter gleicher Anschrift hat erstellen lassen.

Es bleibt – trotz aller Enttäuschung an den Vorgängen – ein bisschen Freude, dass eine Person die offensichtlich zumindest nicht belastbar ist, sich aus den Reihen der Piratenpartei verabschiedet.

Es könnte aber sein, dass Frau Debus noch eine steile Karriere in der Politik bevorsteht. Nur das mit dem Schuld eingestehen, bevor man auf argumentative Gegner einschlägt, DAS muss sich Frau Debus noch abgewöhnen.

Sollte Frau Debus sich in Zukunft von den Piraten fernhalten, würde sich meine Bedauern in äusserst engen Grenzen halten: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Gruss von einem „erzkonservativen, rechtsverdrehenden sexistischem Vollidioten“

Werden Arbeitgeber und Nicht-Gewerkschaftsmitglieder auch bald zahlen müssen?

Es gibt ja wohl kaum einen Gedanken, der so beknackt sein mag, dass ihn nicht irgend ein Wirtschaftsforscher ausspricht. Heute macht Ulrich Blum auf sich aufmerksam, in dem er fordert:

Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Ulrich Blum, schlägt eine Ethiksteuer vor, um die Austrittswelle aus der Kirche bremsen. „Wer aus der Kirche austritt und keine Kirchensteuer zahlt, sollte eine andere Abgabe an eine soziale Einrichtung wie das Rote Kreuz entrichten“, sagte Blum der „Bild“-Zeitung.

entnehme ich der WELT. Als nächstes werden dann die Gewerkschaften aufbegehren, dass auch sie einen massiven Mitgliederschwund zu beklagen haben und dann müssen auch Nichtmitglieder eben an eine Pseudogewerkschaft Abgaben zahlen.

Gut würde ich es finden, wenn all diejenigen die nicht Mitglied einer der „altetablierten“ Parteien einen Mitgliedsbeitrag an die Piratenpartei abführen würden.  Schließlich sind die Piraten angetreten eben den Muff aus der Politik zu wischen.

Aber zurück zu der Schnappsidee von unserem Wirtschaftsforscher: Was hat ihm das Rote Kreuz dafür bezahlt? Ausgerechnet der Laden der mit Blutkonserven Geld verdient, selbst bei einer Trockenheit in der Sahara als erstes sein Standardrepertoire „Feldbetten, Zelte und Decken“ sendet und Verwaltungs- und Werbungskosten verbucht, dass einem schwindelig wird.