Zivilcourage

Die Geschichte und sogar ein Video gibt es…

Tja, da ist doch ein Überfall mal so richtig ins Höschen gegangen. Der Shopblogger sollte überfallen werden, aber der Täter hat die Ernsthaftigkeit seine Vorhabens gegenüber den Mitarbeitern des Shopbloggers nicht vermitteln können und musste wieder abziehen.

Ich denke, dass die Anweisung: „Bei Überfall blind die Bedingungen erfüllen“ _auch_ kontraproduktiv im Bereich soziale Erziehung ist. Ein Täter wird letztendlich ermutigt, seine Tat umzusetzen, da er sich darauf verlassen kann, dass er ungehindert das Ziel seiner Tat erreicht.

Natürlich hat die körperliche Unversehrtheit eines JEDEN Menschen absolute Priorität, aber deshalb die Zivilcourage komplett auszuschalten halte ich für einen Fehler.

Als „logische“ Folge des „aushändigen ohne jegliche Gegenwehr“ müsste ich einem Dreijährigen, der mit einer offensichtlichen Wasserpistole vor mir steht mein Portemonaie aushändigen. Ein Ohrfeige erscheint mir dort angezeigter

Win-Win Situationen

Nach dem Sichten des Tagesschautickers drängt sich mir der Verdacht auf, als wenn gewissen Firmen die Datenbestände, auf welche Sie durch einen Schnüffelauftrag der Telekom Zugriff hatten auch benutzt haben um „Leistungen“ an andere Kunden zu fakturieren.

Ein Subunternehmer von Network Deutschland sagte dem Blatt, die Arbeiten, die für Telekom und Bahn ausgeführt wurden, hätten sich bis ins Detail geglichen. „Es ging um die Ausforschung von Telefonverbindungen, Bankdaten und die komplette Durchleuchtung von Zielpersonen“, sagte der Computerexperte. Sogar Steuererklärungen seien beschafft worden. Ziele seien Mitarbeiter der Bahn und Personen im Umfeld des Konzerns gewesen.

Und nun sollen die Daten der Vorratsdatenspeicherung ALLER Provider und Telefongesellschaften im „unkontrollierten“ Zugriff  erreichbar sein? HALLO?

Wahrscheinlich wird die schwere der Straftat bei einer eventuellen Verurteilung der Beteiligten in o.A. Schnüffelskandalen nicht durch die Tat selber bestimmt, sondern durch den Faktor „Verfassungsfeind“, weil dem Volk – zumindest Ansatzweise – die Augen geöffnet wurden, wie gefährlich dieses Datensammeln wirklich ist.

Mister Impertinenz höchstpersönlich

Wie deutlich muss man eigentlich werden, damit ein abgewixter Callcenter-Depp wirklich merkt, dass man KEIN Interesse an dem von ihm angepriesenen Produkt/Dienstleistung hat.

Ich leide beruflich schon sehr lange unter den Anrufspammer der (Outbound)-Callcenterbranche. Gewisse Produkte werden mit Standardfloskeln superb geblockt. Tolle Verzinsung:“Ok, ich leihe Ihnen oder ihrem Unternehmen das Geld persönlich und bekomme von Ihnen vertraglich zugesichert nur 75% der zugesagten(!) Verzinsung“. Wirkt immer.

Heute hatte ich aber Mister Impertinenz höchstpersönlich am Telefon. Er wollte mit mir einen Termin machen, damit eine Kollegin von ihm mir 15 Minuten lang persönlich die Vorzüge seiner Büromöbel präsentieren kann. Auf meinen Hinweis „Keinen Bedarf“ nahm er keine Rücksicht. OK, er hat Durchhaltevermögen, gut in seinem Job. Auf meinen weiteren Hinweis, er möge mir doch bitte vorab eine Mail mit Infos senden, ging er nicht ein. Meine Frage nach „DER Person, die das Übelste ist, was die Menscheit je hervorbrachte“ hatte er keine Antwort. Also verriet ich ihm, dass dieses derjenige ist, der Outbound-Callcenter erfunden hat. Dies nahm der absolut merkbefreite Callagent aber gar nicht zur Kenntnis, sondern blabberte weiter. Hurra. NUN war ich dran! Er hatte es nicht anders verdient: „Bitte sterben Sie, bevor Sie unser Unternehmen nochmal penetrieren und mir Kosten durch Arbeitsausfall produzieren“ -> Auflegen.

Sorry liebe Callcenter-Mitarbeiter. Ich kenne die Berichte von Wallraff zu euren Arbeitsbedingungen und euren Arbeitgebern. Auch die hohen Arbeitslosenzahlen sind mir bekannt. Aber der Umwelt SO massiv auf die Eier gehen? Da würde ich lieber arbeitslos bleiben und mit einem Hut in der Fußgängerzone sitzen, als meinen Mitmenschen so zur Last zu fallen.