Postbank – leistungsgerechte Entlohnung des Vorstandes

Wer Verluste in Höhe von 821 Millionen einfährt, der darf – nein der MUSS dafür natürlich belohnt werden:

Der Aufsichtsrat hat hier wieder seines Amtes vorbildlich gewaltet und Prämien-Zahlungen in Höhe von 11,5 Millionen Euro genehmigt – für 10 Vorstandsmitglieder, die damit insgesamt 16,2 Millionen einfahren. Damit haben sie über 5 Millionen mehr verdient als 2007. Angeblich bewilligte der Vorstand die Zahlungen, um die Vorstände zu halten.

3,3 Millionen Euro steckt Bankchef Wolfgang Klein ein. Mit dem jährlichen Fixgehalt von 875.000 Euro wäre er wohl auch nicht verhungert, so erhielt er noch fast 2,5 Millionen als Zuschlag.

vis telepolis

Einmal Werteschulung bitte….

Was ist ein Wert von einer Million Euro?

  • Es ist der Betrag, für den ein KiK-Mitarbeiter 83 (dreiundachzig) Jahre arbeiten muss
  • Es ist der Betrag für den man 100 Seat Ibiza kaufen kann
  • Es ist der Betrag, von dem ein Hartz-IV Empfänger 237 Jahre leben muss

Ja, es ist tatsächlich sehr-sehr viel Geld. Es sei denn, man heisst Klaus Zumwinkel (Zitate FAZ):

…….obwohl es im Vergleich zu den versteuerten Einkommen um kleine Summen ging, wie es ja auch der Staatsanwalt gesagt hat.

(eine Million – konkret 970.000 Euro) ist der Steuerfehlbetrag der strafrechtlich noch relevant geahndet werden konnte. Verjährung …., und weiter:

Sämtliche Steuerschulden, die in zehn Jahren aufgelaufen sind, einschließlich Zinsen insgesamt rund 4 Millionen Euro.

Es ging für Klaus Zumwinkel also um „kleine Summen“. Ist es überhaupt zulässig, dass ein Privatmann (und auch als einen solchen muss man Zumwinkel ansehen und anerkennen) so sehr die Bodenhaftung verliert, dass er jegliches Gefühl für Werte und Summen verliert?

Wie wäre es, wenn Grossverdiener einmal alle zwei Jahre zwei Monate vom Hartz-IV Satz leben müssten? Einfach um wieder das gefühl für den Wert des Geldes zu bekommen. Obwohl einige der Grossverdiener wahrscheinlich schon nach der ersten warmen Mahlzeit pleite wären.

Zumwinkel: Bewaehrung, Geldstrafe oder was denn jetzt?

Die Welt berichtet über den Prozessauftrakt gegen Klaus Zumwinkel, wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Interessant finde ich die Abstimmung der Welt „Was wäre eine angemessene Strafe für Klaus Zumwinkel wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe? mit den möglichen Antworten:

  • Er sollte mehrere Jahre ins Gefängnis kommen
  • Er sollte eine Bewährungsstrafe erhalten
  • Freispruch

Wo ist dort bitte die Möglichkeit „Ich möchte, dass Herr Zumwinkel dergestalt bestraft wird, dass er es auch als Strafe ansieht und verspürt, sowie alle Personen, die eventuell mit dem Gedanken spielen Steuer zu hinterziehen, abgeschreckt werden“?

Mir persönlich ist es egal, ob Zumwinkel in das Gefängnis geht, oder von seinem Besitz

„Sein aktuelles Vermögen schätzt Zumwinkel auf etwa 13 Millionen Euro. Er rechne für das laufende Jahr mit einem Netto-Einkommen von rund 600.000 Euro. Darüber hinaus verfüge er über Aktien und Beteiligungen im Wert von rund acht Millionen Euro. Seine Villa am Gardasee sei etwa fünf Millionen Euro wert.“

soviel in das Staatssäckel packt, dass er NIE NIE wieder auf die Idee kommt die Gemeinschaft der Steuerzahler zu betrügen. Denn letztendlich schädigt ein Steuerzahler nicht den Staat, sondern jeden ehrlichen Steuerzahler/Bundesbürger. Wenn die Staatskosten nicht mehr durch die diversen Staatseinnahmen (z.B. Steuern) getragen werden können, muss der jeder Bürger entweder auf Leistungen des Staates verzichten, oder tiefer in die Tasche greifen.

Also: Egal welches Strafmass der Richter als angemessen ansieht: Es muss – trotz Aussagewilligkeit – weh tun und Nachahmer „beeindrucken“.