CDU erlebt Erklärungsnotstand bezüglich Linkspartei

Tja, das war immer so toll, da konnte man der Linkspartei vorwerfen dass sie eine SED-Nachfolgeorganisation sein, die ohnehin nur von den alten Linken am Leben gehalten wird. Lafontaine ist sowieso seltsam, schliesslich ist der ja ein ehemaliger SPDler. Dass man selbst genügend ehemalige DDR-Politiker in seinen Reihen aufnahm: Reden wir nicht drüber – Psssssssssst.

Wenn da bloss dieser Stanislaw Tillich wäre. Wenn er denn nur die Unwahrheit von sich gegeben hätte… Meine Herren, sowas passiert doch mal in der Politik. Dass der sächsische Ministerpräsident aber mit der Stasi zusammen gearbeitet hat, ist schon ziemlich bitter. Nicht unbedingt dass er dies tat, vielmehr dass es dann doch rausgekommen ist.

Ein weiterer beweis, dass unsere alten Parteien mal eine Auszeit brauchen, um durchzuatmen, sich selbst zu reinigen und in 20 Jahren vielleicht nachmal eine Chance erhalten dürfen an der Lenkung der Geschicke der Bundesrepublik Deutschland mitzuarbeiten. Derzeit sind die alten Partei aber eher von Rheuma, Gicht, Demenz, Völlegefühl der Macht und anderen Alterserscheinungen im Amt erlehmt. Zeit zum Wandel – höchste Zeit!

Bis sie dann wieder ran dürfen, sollten sie sich immer und immer wieder diesen sehr guten Song von Reinhard Mey anhören und versuchen zu verstehen: Sei wachsam

httpv://www.youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I

Textauszüge:

  • Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen,
    Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen.
    All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen,
    Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen:
    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    Halt du sie dumm, — ich halt‘ sie arm!
  • Der Medienmogul und der Zeitungszar,
    Die schlimmsten Böcke als Gärtner, na wunderbar!
    Sie rufen nach dem Kruzifix, nach Brauchtum und guten Sitten,
    Doch ihre Botschaft ist nichts als Arsch und Titten.
    Verrohung, Verdummung, Gewalt sind die Gebote,
    Ihre Götter sind Auflage und Einschaltquote.
    Sie biegen die Wahrheit und verdrehen das Recht:
    So viel gute alte Werte, echt, da wird mir echt schlecht!
  • Man packt den Hühnerdieb, den Waffenschieber läßt man laufen,
    Kein Pfeifchen Gras, aber ’ne ganze Giftgasfabrik kannst du kaufen.
    Verseuch‘ die Luft, verstrahl‘ das Land, mach ungestraft den größten Schaden,
    Nur laß dich nicht erwischen bei Sitzblockaden!
    Man packt den Grünfried, doch das Umweltschwein genießt Vertrau’n,
    Und die Polizei muß immer auf die Falschen drauf hau’n.

Auf alle Fälle DEUTLICH hörenswert!

Wir sind die Mitte – LINKS ist böse-böse

Die SPD hat ihr Wahlprogramm fertiggestellt und veröffentlich. Auf den Seiten der Tagesschau habe ich mal einen Blick darauf werfen können:

Bevorzugt wird ein Bündnis mit den Grünen oder eine „Ampel“ unter Einschluss der FDP. Eine Neuauflage der Großen Koalition soll es nur geben, wenn andere Konstellationen unmöglich sind. Ein Bündnis mit der Linkspartei oder die Tolerierung einer SPD-geführten Minderheitsregierung durch die Linke wird für die gesamte nächste Wahlperiode ausgeschlossen.

Wir – die SPD – stammen zwar aus der linken Ecke, haben aber unsere Wurzeln hinter und gelassen und das ehemalige Mitglied der Troika (Lafontaine) ist der Inbegriff des Bösen! Ausserdem können wir – wenn wir uns als „links“ einordnen nicht so viele profitable Nebenjobs in der Wirtschaft abstauben.

Den rest des Wahlprogrammes kommentiere ich nicht, da es ja bekanntlich unfair ist, von einer politischen Partei zu erwarten etwaige Wahlkampfversprechen auch einzulösen.

Die Springerpresse hat Angst vor Lafontaine

Anders als in der Überschrift festgehalten, kann ich die Motivation für den Welt-Artikel nicht interpretieren. Man darf nicht vergessen, dass hinter jedem Agieren des Menschen eine Motivation steckt. Es gibt immer einen Antrieb. Was aber ist der Antrieb, der solche Sätze niederschreiben lässt (Hervorhebungen von mir):

Das Amt des Kanzlers aber musste der SPD-Vorsitzende Lafontaine seinem Parteifreund Schröder überlassen. Er selbst schlug, sehr ungeschickt, den Fraktionsvorsitz aus

..

Lafontaine hat es wohl als Demütigung empfunden, mit dem ihm verhassten Hombach reden zu müssen. Er verliert die Nerven, nachdem er zuvor erkannt hatte, dass ihn sein mächtiges Ministerium schlichtweg überforderte.

..

Als diese Nachricht bekannt wird, schießt der Deutsche Aktienindex um 300 Punkte, mithin sechs Prozent in die Höhe. Der Euro legt gegenüber dem Dollar um zwei Cent ebenfalls zu.

..

Er lässt die Rollläden seines (damals noch bescheidenen) Wohnhauses herunter.

..

Diese außenpolitische Begründung aber war an den Haaren herbei gezogen

Ja, es steht tatsächlich Wahlkampf ins Haus und ist es nicht interessant, wie früh und subtil die „überparteiliche“  Springerpresse in den Wahlkampf eingreift?