Auch so kann man sein Geld verdienen: Abmahnungen

Es ist – mal wieder – passiert: Marions Kochbuch (Folkert Knieper) hat abgemahnt, wegen Nutzung eines Fotos. Diesmal ist GTA (Grind that Authority) drauf reingefallen und hat eine Abmahnung kassiert.

Leute, lasst es. Denkt nicht einmal dran, fremde Inhalte zu kopieren. Nutzt doch lieber Flickr und achtet darauf, dass die Fotos unter der Creative Commons stehen – und nennt eure Quelle, den Ersteller und/oder Rechteinhaber. Dann wird alles gut!

Gerade die Betreiber der Webseite Marions Kochbuch scheinen ein Geschäftsmodell daraus entwickelt zu haben, mit Abmahnungen Geld zu verdienen. Die Zahlen sprechen für sich. Laut deren Webseite haben die Betreiben 2925 (Stand 17.1.2007 – Quelle) Abmahnungen verschickt. Wenn all diese Abmahnungen Kosten von 180€ (wie bei GTA) verursachen, wären das mal eben schlappe 526.500€. Gesetzt den Fall, dass man dem abmahnenden Rechtsanwalt 2/3 der Einnahmen gibt, bleiben für die Betreiber immer noch 175.000€ über. Wenn die Domain 2001 (archive.org) online gegangen ist, ergibt sich in einer Laufzeit von 6 Jahren ein Monatsertrag von 2437,50€. Nichtmal so schlecht – oder? Nebenbei ergeben diese 2925 Abmahnungen eine – bei statischer Verteilung! – Abnahmhäufigkeit von 40 Abmahnungen pro Monat. Auch recht aussagekräftig, was die „indirekte“ Möglichkeiten eines Sidebusiness angeht.

Still und starr liegt der See

Der Tiefensee – wie es scheint, haben wir da wo man einen starken mann bräuchte, ein Früchtchen sitzen. Denn wer die Personalführung für die Bahn und den – auch in Metaphern gesprochen – stiernackigen Mehdorn beaufsichtigen muss, sollte ein breites Kreuz haben. Aber genau dieses hat der Herr Tiefensee nicht und wird nun von allen Seiten durch das Dorf getrieben. Nun tritt auch der Bundesrechnungshof dem Herrn Verkehrsminister auf die Füsse und moniert:

Der Bundesrechnungshof kritisiert demnach, dass das Ministerium bislang keine Gesamtschau der zu erwartenden Kosten erstellt habe. Von den erwarteten Kosten in Höhe von 5,3 Milliarden Euro seien nur gut vier Milliarden abgedeckt, heißt es in dem internen Bericht.

wie der Spiegel schreibt. Das der Herr Tiefensee dafür Daten von der Bahn braucht, ist eine Sache. Von einer Führungspersönlichkeit (was ein Minister sein sollte), erwarte ich aber, dass er seinen Leuten auch mal in den Arsch tritt, um Termine einzuhalten.

In einem Managmenttraining habe ich einmal etwas SEHR wichtiges und wahres gelernt: Warum bestimmt der Vorgesetzte wo es langgeht? Einzige Erklärung: Weil er die Verantwortung zu tragen hat. Keine weiteren Diskussionen. Aber dieser Verantwortung muss man sich auch stellen. Das gilt für ALLE! Und genau an der Stelle hapert es bei nahezu allen Managern und Politikern. Hier wird zu gern der Kopf eingezogen und es geht nicht um die Sache, sondern nur um Gier. Gier nach Macht, Geld, Ansehen oder was auch immer.

Gewinne privatisieren, Verbindlichkeiten verstaatlichen

Der grosse (missratene?) Bruder USA macht es mit den beiden halbstaatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddi Mac richtig: Lange Jahre haben sich die Shareholder die Taschen vollgesteckt und nun, wo der Keks zerbröselt, der Ballon platzt, darf der Steuerzahler ran und die maroden Unternehmen stützen. Kostenpunkt ca. 25 Milliarden Dollar: Burn taxes, burn.

Aber das funktioniert ja hier in good old germany genauso.

(Quelle: SPON)