Offener Artikel an den Kuschelpunker #wm

Mein lieber Kuschelpunker,

wenn mich jemand fragt wer mein bester Freund ist, dann fällt garantiert dein Name. Aber eines ist GANZ sicher:

Ich werde NIE wieder ein WM-Spiel Deutschland:$Gegner mit dir gemeinsam sehen

Begründung:

Das Spiel Deutschland:Australien konnten wir aus organisatorischen Gründen nicht gemeinsam sehen: Deutschland gewann

Das Spiel Deutschland gegen Serbien sahen wie gemeinsam – es war eine nette, kleine Feierei bei Bier und Grillfleisch, aber hatten wir etwas zu feiern, als wir gemeinsam das WM-Spiel sahen? Nein, wir machten uns Mut, dass DIESES Spiel ein Ausreisser war und die deutsche Mannschaft EIGENTLICH so gut ist, wie wir es im ersten Spiel sahen. All die kleinen Tricks des „Letzten ECHTEN Punkers südlich der Elbe“ (sorry, DAS ist Heiko….)  brachten nix: Keine alten stinkenden Fußballschuhe, keine Hutparade – nix half. Wir sahen eine Niederlage

Dann entschieden wir es auszuprobieren: Wir machten aus, dass Spiel gegen Ghana NICHT gemeinsam zu sehen, um versuchen herauszufinden, ob es da eine zarte Gesetzmäßigkeit geben könnte. Verdammte Kiste: Deutschland gewinnt 1:0 gegen Ghana. War ein bisschen holperig, aber Deutschland gewann 1:0 und wir kamen weiter.

Aufgrund der Ghana-Erfahrung wurde – man hat ja auch eine nationale Verantwortung – beschlossen wir, dass wir auch das Spiel Deutschland:England NICHT gemeinsam sehen werden. Es zeichnete sich (aufgrund des schwachen Spiels gegen Ghana) zwar noch keine wirkliche Gesetzmäßigkeit ab, aber sicher ist sicher. Und Deutschland gewann 4:1. Alter war das genial. Fußball wie er Spaß macht, wie wir beide ihn so super gern sehen.  Deutschland schickt England nach Hause und hat nebenbei das „Glück“, die Wembley-Frage als ungültig zu stempeln. Ein Ergebnis wie es keiner von uns auch nur zu hoffen wagte.

Zum Spiel Argentinien:Deutschland brauchten wir nicht lange zu diskutieren. Es wurde ANgesprochen, aber wir beide wussten, dass es wertvoller ist dass Deutschland gewinnt, als dass wir ein paar Biere zusammen trinken. Du holtest Dir wieder den Ossi-Stefan  (lieber Gruss auch an ihn – an „Unwissende“: Das ist ein Kompliment und liebevoll gemeint!) nach Hause und ich guckte „in Ruhe“ Zuhause. „In Ruhe“ – hahahaha. Alter was habe ich geschwitzt. Erst das 3:0 befreite den alten Mann von der steten Gefahr des Herzkaspers. Das 4:0 machte mich glücklich und beim Schlusspfiff war alles OK und das Bier (kleines Kampfgepäck) war leer.

Alterchen, ich bin alt, demenzkrank und sowieso. Aber es gibt Dinge die ich noch mitbekomme und dazu gehört: Wir beide gemeinsam „Fußball gucken“, da liegt kein Segen drauf. Eher würde ich Fussball NICHT gucken, als mit dir auf eine Leinwand zu glotzen. Aber Du solltest vielleicht darauf achten, dass Du den Ossi bei dir hast, wenn wir das nächste Spiel gegen Spanien oder Paraguay verfolgen.

BTW: Ich bin nicht abergläubisch, aber solche Details können auch nicht schaden.

Mein bester Freund bleibst Du trotzdem 🙂

Guttenberg vs. Käßmann – Schwätzer gegen Gewissen

Guttenberg ist ja so ein toller Vorgesetzter: Jedem der etwas gegen den Afghanistaneinsatz sagt erschlägt er mit der Verbalkeule:“ Unsere Soldaten in Kunduz brauchen den Rückhalt der Heimat“.

Hören Sie zu hochwohlgeborener Verteidigungsminister und Haargelgroßkunde: Unsere Soldaten brauchen nicht nur in Kunduz die Unterstützung der Bevölkerung sondern JEDER der Ihnen unterstellten Soldaten braucht Rückhalt. Dies ist – innerhalb der Bundeswehr – im Soldatengesetz klar geregelt. Sollten Sie – Uffz d.R – doch wissen:

Soldatengesetz: § 12 Kameradschaft
Der Zusammenhalt der Bundeswehr beruht wesentlich auf Kameradschaft. Sie verpflichtet alle Soldaten, die Würde, die Ehre und die Rechte des Kameraden zu achten und ihm in Not und Gefahr beizustehen. Das schließt gegenseitige Anerkennung, Rücksicht und Achtung fremder Anschauungen ein (Hervorhebung von mir)

Wenn nun Frau Käßmann den Einsatz in Afghanistan kritisiert, so kritisiert sie nicht den Soldaten und deren persönlichen Einsatz. Sondern sie kritisiert die politische Entscheidung dort überhaupt  Truppen hin zu schicken. Und wer hat da am wenigstens Einfluss – von allen beteiligten? Genau: Die dorthin entsandten Soldaten. Denen wird befohlen: „In vollen Kampfgepäck abrücken“ und schon sind die verlegt. Für den Soldaten gibt es – mit Ausnahmen – nur Befehl und Gehorsam.

Und nun nochmal zum mitmeisseln – vielleicht kann einer der Kinderreporter es ja unserem Verteidungsminister mal erklären: Frau Käßmann kritisiert nicht die Soldaten sondern die Politiker! Aber unsere Politiker haben ja weniger Arsch in der Hose als eine Spitzmaus unterm Pelz. Und genau davon lenken die Politiker nur zu gern ab, um die Diskussion auf ihre Schutzbefohlenen – die Soldaten – umzubiegen. Widerliches rückgratloses Pack!

Ich unterstütze jeden einzelnen deutschen Soldaten, der – auf Befehl! – irgendwo auf diesem Planeten den von der Bundesregierung befohlenen Dienst tut. Fern von den Menschen die er wahrscheinlich vermisst und welche sich um ihn Sorgen machen. Aber ich unterstütze NICHT eine Regierung, die für amerikanische Wirtschaftsinteressen das Leben unserer Soldaten aufs Spiel setzt.

PS: Ich wollte zu der Käßmann-Sache eigentlich nichts schreiben, aber so langsam läuft mir da echt die Galle über.