Von der Leyens Erfolg: Jedes 6ste Kind lebt in Armut

Die Familienministerin zieht durch die Lande um die Kinder medienwirksam vor dem Schreckgespenst der Internet-Kinderpornografie zu schützen. Sehr indirektes Vorgehen mit einer Wirksamkeit von nahe Null. Parallel dazu tut sich ein ganz anderer Abgrund auf, den unsere – so sehr um das Wohl der Kinder bemühte – Familienministerin von der Leyen wohl eher ausblenden mag:

Dennoch lebt fast jedes sechste Kind in Deutschland in relativer Armut, heißt es in dem Bericht. Das Haushaltseinkommen liegt bei diesen Familien unter der Hälfte des deutschen Durchschnittseinkommens. In Dänemark, dem Spitzenreiter unter den in der OECD-Studie untersuchten Staaten, lebt hingegen nur jedes 37. Kind in relativer Armut.

berichtet die Süddeutsche über eine OECD-Studie. Auch hat sich die Einkommenssituation gerade der Alleinerziehenden besonders verschlechtert. Verstehe ich garnicht, schliesslich hatte Familienuschi doch gerade so stolz erklärt, dass die deutschen Frauen wieder mehr gebähren. Scheiss auf Zukunftsaussichten, Hauptsache das Gör ist auf der Welt.

Frau von der Leyen: Ihre Politik stinkt! Nur weil Sie eine schwere Kindheit hatten, muss doch das Kantsche Gesetz nicht greifen!

So treffen sich alle beim klagen

Die einen klagen (in meinen Augen zu recht), seit Jahren, dass ihr reales Einkommen immer weiter sinkt. Die Anderen klagen, dass sich ihr Kapital nicht mehr uneingeschränkt vermehrt.

Aber WO zum Henker, soll denn die Automobilindustrie ihre Schrottkarren verkaufen? In Deutschland sinkt die Zahl derer, die sich ein Auto finanziell erlauben können immer mehr. Sinkende Haushaltseinkommen sind dafür gewiss der beste Grund.

Nun wollen wir doch mal fragen, warum dem so ist. Ich sehe dafür zwei Gründe:

  1. Die Automatisierung. Roboter kaufen keine Autos und zahlen auch keine Steuern. An der Stelle wird Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernt
  2. „Dank“ der Globalisierung werden viele Produkte nicht mehr – zu adequaten Gehältern – „im Westen“ produziert, sondern dort, wo man Arbeiter mit Hungerlöhnen von ein paar Euro im Monat abspeisen kann. Von ein diesen paar Kröten wird sich aber kein Arbeiter in Asien kein Kraftfahrzeug kaufen können.

Wer hat also schuld an diesem Wirtschaftsdesaster? Wer nun schreit „Die globalen Konzerne“ mag recht haben. Aber es ist auch die Politik, die bis heute nicht begriffen hat, dass jedwede Form der Produktion weltweit die gleichen Kosten verursachen sollte.

Es muss egal werden, ob Maschinen oder Menschen in Deutschland oder Timbuktu ein Produkt herstellen. Denn nur wenn das Kapital nicht ausschliesslich bei den wenigen Anteilseignern erwirtschaftet wird, funktioniert auch der Kreislauf des Geldes. Wer soll denn bitte ein Gerät kaufen, dass ausschliesslich maschinell hergestellt wird, von Maschinen, die wiederum von Maschinen produziert werden? Ausser eben diejenigen, welche die Fabriken besitzen?

Produktionsssteuern auf Automaten und weltweit gleiche Löhne. So könnte man auch die Ausbeutung (finanziell und in Form von Umweltverseuchung) der Welt eindämmen. Aber da spielen wieder die gleichen Herren mit, die auch Staatsanwälte von ihren Posten schubsen, die gegen eben die Macht des geldes ermitteln.

Wir haben längst verloren, wir wollen es bloss nicht wahrhaben.