Lügt der Gründer von Rottenneighbor.com?

Die Webseite DERWESTEN (gehört zur WAZ Mediengruppe) hat anscheinend Brant Walker erreicht und hat von dem Gründer von Rottenneighbor die Aussage:

Vom deutschen Zugangsproblem scheint er noch nicht gehört zu haben. Er bestätigt allerdings einen sprunghaften Anstieg in deutschen Zugriffen „von mehreren tausend auf mehrere hunderttausend am Tag“ innerhalb des vergangenen Monats, die „zu viele unserer Ressourcen beansprucht“ hätten. Es seien daher für einige Tage Konfigurationsarbeiten am Server durchgeführt worden, um des Ansturms aus Übersee besser Herr zu werden. Eine „Down Time“, einen Ausfall des Servers, habe es aber eigentlich nicht geben sollen.

und weiter:

Die Server waren überlastet. Und Konfigurationsarbeiten erschwerten den Zugang zusätzlich. Die in Deutschland tätigen Carrier betreiben unterschiedlich zuverlässige Netze, die Schnittpunkte (Peering Points) zwischen Carriern und Webhosts unterscheiden sich in ihrer Qualität. Vielleicht ist das alles

Diese Theorie deckt sich in keinster Weise mit den vorliegenden Fakten. Denn wenn es an technischen Problemen gelegen hat (und weiterhin liegt), dann wäre ein stabiler Zugriff (der verifiziert ist) von statischen IP-Adressen nicht möglich. Am deutlichsten wird das aus dem Netz der Telekom deutlich, aus dem Benutzer ausschliesslich Zugriff haben, wenn sie den Telekom-eigenen Proxy (der sich mit seiner statischen IP-Adresse die Inhalte der abgefragten Webserver holt) zugreifen und eben NICHT von den dynamischen IP-Adressen, die der Kunde beim PPPOE-Verbindungsaufbau erhält.

Die Aussage von Brant Walker geht offensichtlich DEUTLICH an der Wahrheit vorbei. Was der Verschwörungstheorie neue Nahrung gibt, dass es eine „geheime Absprache“ zwischen Google und Rottenneighbor gibt. Siehe auch

Es ist nicht alles Gold was glänzt

Auch Chrome ist nicht zwingend gänzend und wird von mir erst ernsthaft genutzt, wenn ein Ad-Blocker verfügbar ist, der auch in der Lage ist, Google-Ads auszublenden. Aber vorher wird wohl die Hölle einfrieren. Wie dumm müsste Google sein, soetwas zuzulassen. Schliesslich ist Werbung DER Weg mit dem Google wirklich und viel Geld verdient. 

Damit aber auch die Chrome-Fetischisten – die vielleicht über eine Googlesuche auf diese Seite gekommen sind, möchte ich ein wenig Input über den garantiert werbebehafteten Browser weitergeben. Auch Chrome unterstützt die „about:“ Funktion, die eigentlich jeder Browser zur Verfügung stellt. 

Was man alles so aus dem about: rausholen kann, steht hier beschrieben

Neues bezügl. Rottenneighbor – Rackspace.com hat sich geäussert

netzwertig.com hat anscheinend ein weiteres Puzzleteil an Informationen bezüglich der Filterung des „Denunzianten-Dienstes“ rottenneighbor.com erhalten. 

Jeff Reich, Chief Security Officer bei dem US-amerikanischen Webhoster(Anm.: gemeint ist Rackspace.com), teilte uns auf Anfrage mit, dass Rackspace nicht für die Erreichbarkeitsprobleme von RottenNeighbor verantwortlich sei. Gleichzeitig merkte er an, dass er nicht beurteilen kann, inwieweit eine Blockierung der Site außerhalb der Infrastruktur von Rackspace stattfände.

Dies deckt sich mit den bisherigen Vermutungen, dass Rottenneighbor selbst – aufgrund von Interventionen von Google – den Zugriff auf die betreffenden Webseiten gesperrt hat. Siehe auch hier