Warum ich „Rechtsextrem“ für den falschen Begriff halte

Wolfgang Dudda hat in der Zeit ein Plätzchen gefunden, einen sehr schönen und inhaltlich guten Artikel zu veröffentlichen.  Nur eines stört mich: Der Begriff Rechtsextrem.

Wir – die nicht mit diesem Begriff gemeint sind, von niemandem – verwässern mit diesem Begriff das eigentliche Problem. Denn das ureigenste Problem ist nicht rechtsextrem (= GANZ weit rechts (dr)aussen), sondern sitzt in der Mitte.

Schon der Herabwürdigung anderen Kulturen ist zu bekämpfen. Aber selbst jahrzehntelange Gewerkschaftsmitglieder und SPD-Wähler belegen fremd aussehende Menschen (selbst wenn sie deutsche Ausweise besitzen und eine Professur für Germanistik inne haben) mit verunglimpfenden Äusserungen belegen, nur weil er eine dunklere Hautfarbe hat.

Eben diese Menschen fühlen sich nicht angesprochen, wenn über „Rechtsextrem“ gesprochen wird. Schliesslich wählen sie ja – wie schon ihre Eltern – die Sozis. Man muss all das was unter Rechtsextremismus verstanden wird benennen. Sonst wird man sich schwer tun die wahre Ursache zu bekämpfen. Denn unser SPD-Nazi aus der Mittelschicht muss begreifen, dass seine Ansichten eben auch gemeint sind.

Ach – das soll keine Kritik an Wolfgangs Artikel sein, nur ein Denkanstoss und Verbesserungsvorschlag.

Da hat der Herr Kaube aber noch ganz schön die Mauer im Kopf

So kommentiert ein Leser (Hans Hoff) einen FAZ Artikel. Dem kann ich mich nur anschliessen….

In der FAZ darf der „Herr“ Jürgen Kaube – unter der Überschrift „Geht doch rüber“ – seine Gedanken zu der Studie bezüglich der Abiturienten, die aufgrund der Studiengebühren nicht studieren, öffentlich äussern. Toll. Nur wäre wohl ein Stammtisch in einer Dorfkneipe eine besserer Ort für derartig einseitige Betrachtungen, als die FAZ.

Kaube schreibt (unterschwellig), dass es wohl eher ein Problem mit den neuen Bundesländern (dem Osten) wäre, der diese 18.000 Abiturienten davon abhält zu studieren und nicht etwa die Studiengebühren.

Kaube (geboren 1962 in Worms am Rhein) studierte an der FU Berlin und kann damit nachweisen, dass ER als angehender Student sehr wohl umzugsbereit war. HALT! Moment mal. War es nicht so, dass um 1980 herum so einige Studierende nach Berlin wollten, weil ein Wohnsitz dort vor dem Einzug in die Bundeswehr schützte? Ich will hier nix unterstellen, aber ich muss Toyota zitieren: „Nichts ist unmöglich“.

Was ist zum Beispiel mit den Abiturienten, die in einer Universitätsstadt leben und sich scheuen sich die Kosten für Wohnsitz und Unterhalt neben dem Studium dazu zu verdienen? Es geht schliesslich um mehrere Tausend Euro im vergleich zu den 500€ Studiengebühren. Hat „Herr“ Kaube in Berlin während seines Studiums (Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Germanistik u. Kunstgeschichte) gearbeitet? Irgendwie unvorstellbar, dass jemand vier Fächer (mit Abschluss?) belegt und abschliesst und nebenbei noch in Kneipen arbeitet oder sonstwie seinen Lebensunterhalt verdient.

Oder haben seine Eltern ihn etwa finanziert und er betrachtet diese Problematik wie ein Eunuch der vom Sex redet? Also keine Ahnung hat, wie es ist so zu leben, wie er selber predigt – ein Theoretiker, der weise Worte von sich gibt ohne wirklich Ahnung zu haben?