Hat Google Chef als Kind immer gelogen?

Wenn ich bei Golem lese:

Ist Ihnen Ihre persönliche Seite in dem sozialen Netzwerk Ihrer Wahl peinlich geworden? Wollen Sie Ihre Jugendsünden vergessen machen? Dann hat der Google-Chef einen Rat für Sie: Wechseln Sie doch einfach (in Zukunft) Ihren Namen!

[…]

Doch Google-Chef Eric Schmidt hat einen durchaus ernst gemeinten Vorschlag parat, wie sich dieses Problem zumindest für Teenager lösen ließe. Sobald sie die Volljährigkeit erreichen, sollten Jugendliche einfach ihren Namen wechseln. Auf diese Weise könnten Teenager mit einer weißen Weste ins Erwachsenenleben starten. Das schlug Schmidt gegenüber den Journalisten des Wall Street Journal vor.

Sorry, aber ich muss dabei an jemanden denken, der nicht genügend Arsch in der Hose hat zu dem Mist den er gemacht hat zu stehen. Wer kennt den Typus Feigling nicht, der – wenn die Vase/Fensterscheibe zerdöppert ist – erklärt es wäre der kleine Bruder/Hund/Nachbarsjunge/böser Mann gewesen? Irgendjemand fremdes halt.

Mir ist ein Erwachsener mit „Jugendsünden“ lieber, als ein Erwachsener ohne Kindheit. Wird man später mehrfach den Lebenslauf wechseln dürfen? Nach jeder Firmenpleite/Steuerbetrug eine neue Identität? Natürlich ist das eine Vorstellung, die jedem Manager feuchte Träume bereitet, aber so geht das Leben nicht. Man hat eines – genau eines. Es sei denn, man kommt ins Zeugenschutzprogramm. Und als Petze kann ich mir die „Menschen die nie schuld sind“ auch gut vorstellen.

Das Hirn von Pubertierenden ist wegen Umbau geschlossen

Ich denke dass die deutliche Mehrzahl meiner Leserschaft aus dem Alter der Pubertät entwachsen ist – aber der eine oder andere mag bereits (so wie ich) Kinder haben, die sich (und uns) vielleicht sogar bereits durch die Pubertät quälen.

Ich hörte gerade vor 2 Wochen von einem dänischen Kinderpsychologen, der erklärte das Hirn von Pubertierenden wäre „wegen Umbau geschlossen“. Passend dazu finde ich heute einen Artikel im Spiegel, der sich exakt mit  diesem – wie ich finde – interessanten Thema beschäftigt: Was passiert eigentlich in der Pubertät, warum sind die Kids so …. naja, so anders.

Doch mit Beginn der Pubertät, fand Giedd, sterben Milliarden dieser Zellen und Kontaktstellen wieder ab. Bis zu 30.000 Nervenverbindungen gehen bei diesem Ausleseverfahren zugrunde – pro Sekunde! Entsorgt werden vor allem jene, die selten gebraucht werden: „Use it or lose it“ heißt die Devise. Offenbar trennt sich das Gehirn von Störendem, um fit zu werden für die Herausforderungen des Erwachsenenlebens.

Interessant finde ich auch, dass die Jugendlichen selbst bestimmen können (und wir Eltern ihnen helfen können…), wie sich ihr Hirn in der Pubertät „neuverdrahtet“

Was Ballast ist und was nicht, bestimmt der Lebenswandel, glaubt Giedd: „Ihr entscheidet selbst über die permanenten Verschaltungen in eurem Gehirn“, predigt er seinen Probanden und wird durchaus moralisch: „Wollt ihr es durch Sport zur Reifung bringen, durch das Spielen eines Musikinstruments oder durch das Lösen mathematischer Aufgaben? Oder indem ihr auf der Couch vor dem Fernseher liegt?“

Na, da tut Bohlen doch mal was fürs Volk. An die generellen Folgen der „Realityshows“  mag ich gar nicht denken.

Auf alle Fälle ist der oben verlinkte Artikel in meinen Augen deutlich lesenswert