Beispiel für schlaue Parteispenden

Wenn schon Parteispenden, dann bitte mit Hirn. So oder so ähnlich muss wohl die Daimler Benz AG gedacht haben:

Jeweils 150.000 Euro überwies die Daimler AG aus Stuttgart an CDU und SPD.

kann man Bundestag Aktuell entnehmen. Ich weiss ja nicht, was die Daimler AG da gerade aktuell erreichen wollte, aber es fällt schon auf, wenn ein Unternehmen beide Regierungsparteien unterstützt – oder?

Die Helm AG (eine internationale Marketing-Organisation in der Chemie) ist das etwas intelligenter und lässt ihren Ex-Vorstand Professor Hermann Schnabel mal eben 200.000 Euro an die CDU überweisen. So erreicht man, dass der Firmenname nicht direkt veröffentlicht wird.

Warum die FDP von der Deutschen Bank 200.000 Euro erhält fällt mir so ad-hoc nicht ein. Vielleicht ein Vorschuss auf die mögliche, zukünftige Regierungsbeteiligung? Sieht ja jetzt besser aus, als wenn man das ein eine Regierungspartei überweist und hilft ja auch bei der Wahl, gelle.

Schade – ich habe mit diesem Vorgehen zwei Probleme: 1) Ich bin eh nicht käuflich (ausser eben mit Marzipan) und 2) Es wird nichtmal versucht 🙁

Die Chance: Unternehmer und Angestellte gegen Zocker

Heiner Flassbeck, der unter Oskar Lafontaine Staatssekretär im Bundesfinanzministerium war und heute Chefvolkswirt der UN-Organisation für Welthandel und Entwicklung ist, schreibt in der FAZ eine Betrachtung der derzeitigen Wirtschaftskrise, ihrer Folge und vor allem über das fehlende Verständnis der Aktiven über die Ursachen des Problems:

In einer Krise kann sich ein einzelnes Unternehmen mit seinen Mitarbeitern darauf verständigen, die Löhne zu senken, um Verluste zu vermindern, obwohl die Arbeiter keinerlei Schuld an der Krise tragen. Senkt man, wie Daimler das kürzlich getan hat, dadurch seinen Verlust um dreihundert Millionen Euro, steigt allerdings der Verlust der anderen Unternehmen um genau diesen Betrag, weil die Arbeiter von Daimler zehn Prozent weniger Einkommen erzielen und folglich zehn Prozent weniger zum Ausgeben für Güter der anderen Unternehmen haben.

Lesenswert.

Daimler Chef bald Hartz-IV?

Daimler-Chef Zetsche verdient nur noch die Hälfte

betitelt die Welt einen Bericht, der konsequenterweise das Wort „bekommt“, anstelle „verdient“ benutzen sollte. Denn was Manager verdienen, ist sicherlich ein Streitthema – was sie bekommen ist der Grund steter Diskussion.

Aber zurück zu Zetsche: Der soll nun also mit einen Jahresgehalt von nur noch 5.000.000 Euro auskommen? Wie bitte soll denn das gehen? Da kann der sich ja nicht mehr jeden Monat ein schickes Haus mit Garten kaufen. Verdammt, DAS muss weh tun!

Der Stundelohn ist immer noch recht knackig: Selbst wenn Herr Zetsche an 365 Tagen im Jahr je 24 Stunden arbeitet, kommt er mit seinem Managergehalt auf einen Stundenlohn von 570,77€. Das ist doch mal sportlich. Wieviel bekommt ein Hartz-IV Empfänger nochmal im Monat?

Bei einem nur 12-Stunden Tag und 293 Arbeitstagen (Sonntage abgezogen und 20 Tage Urlaub) ist das immer noch ein Stundenlohn von 1422,07€. Soviel wie der Herr Zetsche nach dieser Rechnung in der Stunde verdient, bekommt  so mancher normale Arbeitnehmer (wohl auch bei Daimler) brutto im Monat.

MIR fehlt da immer noch die Relation und jegliches Mitleid. Wobei man allerdings anerkennen muss (so schwer es einem fällt), dass den Managern aufgrund des schlechten Wirtschaftsjahres auch mal an Gehalt gegangen wird. Allerdings warte ich darauf, dass es nächstes oder übernächstes Jahr eine Sonderzahlung (für die Manager!!) geben wird, da ja die Gehälter geschrumpft wurde.