Mittelschicht hat das Debakel der Banken verschuldet

DAS steht so zumindest in der Welt:

Wie die Mittelschicht die Krise ausgelöst hat

Und weiter:

„wollten Teile der westlichen Mittelschicht ihren Lebensstandard behaupten, indem sie hohe Renditen auf den Finanzmärkten suchten, bis die kollabierten – worauf auch hier die Staaten die Folgekosten schultern müssen.“

Ja, und es sind natürlich nicht die Banken und deren „Berater“, die eben diesen Nichtfachleuten stetig vorbeteten wie sicher eben diese unsicheren Anlagen wären. Ein wunderschönes Beispiel war der Börsengang der Telekom. Wer schon mal einen Börsengang begleitet hat, weiss, dass es die Banker sind, die ein massives Interesse daran haben den Wert der ausgegebenen Aktien so hoch wie möglich anzusetzen, schliesslich sind es Banken, die den grössten teil des Kapitals halten.

Auch später – im normalen Handel – sind die Banken massivst interessiert gerade schwache Werte an das Massenvolk zu bringen, um eben diese Werte zu stützen, oder ihnen einen Schub nach oben zu verleihen.

Schaut doch mal Fernsehen: Sind es nicht die Berater-Banken, die uns von Morgens bis Abends berieseln mit den Aussagen WIE sicher deren Tipps zur Geldanlage wären? Auch wenn die Bank selbst – auch vor dem Crash – Aktienverluste von mehr als 50% hinnehmen musste. Wo waren sie zu dem Zeitpunkt? Das eigene Unternehmen verliert deutlich an Wert (DAS kriegen die nicht gebacken), aber freudestrahlend erzählen diese von Boni manipulierten gewinnspielsüchtigen Banker dem kleinen Mann, wie sicher ihre Empfehlungen wären.

Aber man bereitet die Milchkühe der Nation bestimmt gerade darauf vor, dass SIE die Gehälter der Nieten in den Vorstandsetagen der Banken in Zukunft zu bezahlen haben.

SED, CDU und die Linke

Seit Wochen stolpere ich immer wieder darüber, dass der Partei „Die Linke“ vorgeworfen wird, sie wäre ja eh nur die Nachfolgeorganisation der SED. Da ich davon ausgehen muss, dass ich noch nicht total verkalkt bin, glaube ich meiner Erinnerung, dass auch die OST-CDU Teil der SED war. Dieses wird aber nur allzu gern – gerade von der West-CDU vergessen, denn dann passt ja das Feindbild nicht mehr, oder mann müsste von dem Feind in den eigenen Reihen sprechen.

Ausgerechnet der Spiegel motivierte mich nun, mich doch auch mal hier mit der Thematik zu befassen, denn:

Wie die CDU ihre DDR-Schwester tilgt

ist der Artikel betitelt, in dem es um die interne Auseinandersetzung innerhalb der CDU bezüglich der Vergangenheit und das Verdrängen der Ost-CDU geht.

Generell zum Thema „Die Linke und SED und überhaupt“ passend, hier ein Interview der TAZ mit Oskar Lafontaine, in dem der Mann, dem so häufig Populismus vorgeworfen wird, sehr ernste und vernünftige Worte zu der derzeitgen Bankenkrise findet. Ein Auszug, den ich so sofort unterschreiben würde:

Trotz Zinssenkung und milliardenschweren Bankenrettungen sind die Börsen instabil, die Wirtschaftsaussichten schlecht. Was muss nun passieren?

Die Krise greift schon auf die Realwirtschaft über. Deshalb brauchen wir ein Konjunkturprogramm – also öffentliche Investionen in Infrastruktur und Bildung und Anhebung der Hartz-IV-Sätze und der Löhne. Das ist die Lehre aus der großen Depression 1929. Damals gab es einen Lohnsenkungswettlauf, mit katastrophalen Folgen.

Die Staatsschulden sind gigantisch, wie teuer die Bankenkrise noch wird, ist unklar. Ein Konjunkturprogramm würde den Haushalt überdehnen.

Die Stabilisierung der Banken nutzt nichts, wenn die Wirtschaft abschmiert.