Das Ziel unserer Politiker: Bereicherung – auch am Servicetelefon

So langsam wird die ganze Angelegenheit einfach ZU durchschaubar. An allen Ecken und Kanten wird der kleine Mann (auch Verbraucher genannt) verarscht, während sich all diejenigen die auch nur einen kleinen Teil des grossen Ruders in der Hand haben bereichern.

Der neueste Clou unserer Regierung aus CDU und FDP:

Die schwarz-gelbe Koalition hat die Forderung der Grünen nach kostenlosen Telefon-Warteschleifen bei Service-Nummern abgelehnt. Union und FDP stimmten ohne Aussprache im Bundestag dagegen, dass die Verbraucher erst dann zahlen sollen, wenn sie mit einem Berater verbunden sind. (Tagesschau)

Rein technisch wäre es kein Problem, die Kosten der gebührenpflichtigen Nummern erst laufen zu lassen wenn tatsächlich eine Leistung empfangen wird. Aber das wäre ja nicht im Sinne der Anbieter eben dieser Servicerufnummern. Es bringt ja viel mehr Ertrag, wenn man anstelle von 3 Minuten für die reine Servicetätigkeit 3 Minuten Service PLUS 5 Minuten Wartezeit berechnen kann. Zusätzlich kann man den Anrufer in der Warteschlange so wunderbar kostenpflichtig über all die anderen Produkte informieren. Nebeneffekt: Der Kunde zahlt damit er sich Werbung anhören darf!

Da aber ganze Kleinstädte von Callcentern von genau diesem Geschäftsmodell leben – den Kunden lange in der Warteschleifen halten *klingeling, rein ins Töpfchen* kann die CDU/FDP-Regierung natürlich nicht gegen diesen offensichtlichen Beschiss vorgehen.

Und dazu singe ich – angelehnt an den alten Song von Rudi Carell:

Wann wird’s mal wieder richtig Aufstand?

Ein Aufstand wie er früher einmal war.

So mit Unruhen von München bis nach Flensburg

Und nicht so leise und unterdrückt wie im letzten Jahr

Wann endlich hören wir Milchkühe auf uns dieses Auspressen gefallen zu lassen?

Du leihst mir Geld und wenn ich Gewinn mache bezahlst Du dafür

So – oder so ähnlich – muss man wohl folgende Zeilen aus der FTD verstehen:

Etliche deutsche Anbieter haben in den vergangenen Monaten für ihre Publikumsfonds erfolgsabhängige Gebühren – neben der bestehenden Verwaltungsvergütung – eingeführt oder angekündigt.

Der Fondsmanager profitiert in jedem Jahr – oder Halbjahr -, in dem er den Markt schlägt. In jedem schlechten Jahr muss er auf die Extragebühr verzichten, mehr nicht. Übertrifft ein Fonds in fünf von zehn Jahren den Vergleichsindex, kann der Anbieter fünfmal kassieren, obwohl er auch fünfmal schlechter (oder genauso gut) abschneidet und für Anleger über zehn Jahre hinweg vielleicht nur die Marktrendite abfällt. Das kann zu kurzfristig mehr Risiko verleiten.

Das heisst: Ich kaufe heute ein Auto und wenn ich dieses in 2 Jahren gewinnbringend verkaufe, muss ich dem Autohändler einen Teil meines Ertrages abgeben. Ja, geht’s denn noch? Raubrittertum.