Aktionaer muesste man sein

Die Dividendensaison 2009 wird den Aktionären kein neuerliches Rekordjahr bescheren. Nach fünf Jahren in Folge mit steigenden Dividendenzahlungen gehen die Analysten im Durchschnitt von einer Dividendenzahlung von gut 24 Milliarden Euro der Dax-Konzerne für das Geschäftsjahr 2008 aus. Das wären 4 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor. Die Ausschüttungen lägen damit aber noch höher als für 2006 und für alle Jahre davor.

schreibt die FAZ. Wer also Aktionär ist, kommt im Schnitt besser weg – TROTZ Wirtschaftskrise – als der normale Arbeiter. Denn der steht – wenn er kein Glück hat – beim Arbeitsamt oder arbeitet kurz. Sprich: Er hat weniger Geld in „der Tüte“.

Die Deutsche Bank hat vorige Woche einen Verlust von knapp 4 Milliarden Euro gemeldet und ihre Dividende von 4,50 Euro auf 50 Cent gekürzt.

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Dass das größte deutsche Kreditinstitut überhaupt noch knapp 300 Millionen Euro an die Aktionäre ausschütten will, wird als symbolischer Akt gewertet. Die Aktionäre wird es kaum trösten. Im Vorjahr erhielten sie noch mehr als 2,5 Milliarden Euro. Zudem mussten die Aktionäre zusehen, wie der Aktienkurs von 80 Euro vor einem Jahr auf nun knapp 18 Euro fiel.

Es werden Miese eingefahren – nachweisslich, aber die Manager beziehen weiter ihre dicken „leistungsbezogenen Gehälter“ und trotz Defizit dürfen die Aktionäre auch nicht leer ausgehen.

Aber der Artikel beschreibt auch andere Firmen, die deutlich weniger Dividende ausschütten. Ich frage mich, ob dieses „Wir MÜSSEN eine Dividende ausschütten“ wohl auch daran liegen mag, dass nahezu alle Manager auch Aktien ihrer „eigenen Unternehmen“ besitzen und sich somit hintenrum noch ein wenig das karge gehalt aufbessern können. Da sind die 50c bei der Deutschen Bank besser als gar nichts. 2002 hatte Ackkermann z.B. „nur“ 57.000 Aktien seines Arbeitgebers (Quelle). Das wäre zwar nur ein Ertrag von ca. €28.000.- aber besser als nix. Einen Kurzurlaub kann man damit schon mal finanzieren. Aber vielleicht hat Herr Ackermann ja auch zwischenzeitlich sein Paket etwas aufgestockt.

Niedriger dreistelliger Millionenbereich

Wenn man bei der Deutschen Bank arbeitet, sind natürlich das, was man in diesen Kreisen für gewöhnlich als Peanuts bezeichnet:

Die Deutsche Bank verbucht mit zwei ihrer Hedgefonds massive Verluste – die Aktien drehen zum Börsenauftakt deutlich ins Minus. Das Institut wiegelt ab: Insgesamt liege der Schaden nur im „niedrigen dreistelligen Millionenbereich“.

zitiere ich hier den Spiegel. Hier schrieb ich über die finanziellen Folgen der Kurzarbeit in der Autoindustrie und rechnete vor, dass – wenn 84.000 Menschen einen Monat €140 weniger in der Lohntüte haben, man auf einen niedrigen ZWEIstelligen Millionenbetrag kommt. Aber wer es schafft in drei Monaten 4,8 Milliarden Euro zu „verbrennen“, der freut sich bestimmt, wenn es Tage gibt an dennen man nur ein Paar Hundert Millionen verliert. Schliesslich hat die Deutsche Bank im letzten Quartal (bei einem Verlust von 4,8 Milliarden Euro) jeden Tag 53 Millionen Euro in den Sand gesetzt.

Ja, man muss es alles in in Relation setzen. Wie gut, dass die Manager leistungsbezoge Gehälter bekommen.

Wobei sich mir die Frage stell: Wieviel überweist der Herr Ackermann eigentlich jeden Monat an seinen Arbeitgeber?

Deutsche Bank Chef Ackermann dreht nun voellig durch

Der Spiegel schreibt gerade:

Die Bilanzen deutscher Geldhäuser werden offenbar weiterhin durch wertlose Wertpapiere belastet. Um eine Abschreibungswelle zu vermeiden, fordert Deutsche-Bank-Chef Ackermann jetzt laut Presseberichten ein staatliches Institut, das die Giftanlagen übernehmen soll.

SUPERIDEE, deutlicher kann man nicht aussagen, dass man die Gewinne behalten und etwaige Verluste durch den Steuerzahler deckeln lassen will. Dann könnten Die Banken weiterhin „dreckicges Geld“ produzieren, die Sahne ablöffeln und den Auswurf dem Steuerzahler zur Entlastung rüberwerfen.

Das ist ja geradezu so, als wenn ich auf mein Konto nur noch Einzahlungen zulasse und jedwede Abbuchung (Miete, Telefon, Strom etc) direkt an den Bundesfinanzminister weiterleite. Soll der sich doch um meine Kostenseite kümmern.

Hat mal jemand ein Paar Schuhe über?