Du kommst hier nicht rein

Ja, die Überwachung ist doch fantastisch! „Großbritannien testet automatische Gesichtserkennung an Flughäfen“ betitelt Heise einen Artikel

Um die Personenkontrollen an den Flughäfen zu beschleunigen und die Sicherheit zu erhöhen, wollen die Briten Schleusen aufstellen, die das Gesicht eines Reisenden beim Durchgang aufnehmen und mit dem Bild auf dem biometrischen Ausweis abgleichen.

Dann kann man auch gleich mit den Datensätzen aus unterschiedlichsten Datenbanken vergleichen und voila: Eine biometrische Ähnlichkeit sorgt für eine weitere (Zeit kostende) Überprüfung oder gar eine temporäre Festsetzung.

Ich darf bestimmt nochmal den Hanno zitieren:

Den Chip kann man „relativ“ einfach zerstören: Es ist ein RFID-Chip, der auf bestimmten Frequenzen arbeitet. Auf derselben Frequenz arbeiten zum Beispiel Schweisstrafos. Wenn diese zuviel Streustrahlung abgeben kann es natürlich passieren dass der RFID-Chip durchbrennt.
Die Soll-Bruchstelle ist allerdings eher der Kontakt zwischen Antenne und dem Chip selbst. Wenn dieser Kontakt durchgebrochen wird (zB tragen des Ausweises in der Hosentasche) kann der Chip noch so gut funktionieren; er kann mangels Antenne nicht abgefragt werden…

Wehret den Anfänger wo immer ihr ihnen begegnet

Die persönliche Datenindex

Nun habe ich auch endlich das berüchtigte Schreiben des Finanzamtes in den Händen. Eine eindeutige Nummer, mit der ich absulot eindeutig identifizierbar bin: Die „persönliche Identifikationsnummer“. Nun hat der Staat endlich seinen eindeitigen Index, den er – so ganz langsam, nach und nach – über unterschiedliche Wege mit allen Daten verknüpfen kann. Keine Heirat oder Namensänderung kann dann noch für Dateisatzzuordnungsfehler sorgen, deutscher Grundlichkeit sei Dank.

Schon am 02.08.2008 schrieb Heise dazu:

Anders als von der Bundesregierung behauptet, sei die Verwendung der Kennung prinzipiell nach Maßgabe anderer Rechtsvorschriften für beliebige Zwecke erlaubt und nicht auf Aufgaben der Finanzbehörden beschränkt. Selbst eine Übermittlung an ausländische Stellen sei im Gesetz vorgesehen.

Weitere Informationen zu der persönlichen ID-Nummer gibt es zum Beispiel bei der Humanistischen Union

Da – wie die Vergangenheit gezeigt hat – der Datenschutz in unserem Lande eher eine lachpille, denn ein verlässliches Instrument ist, sollte man sich gegen diesen Datensatzindex wehren, der uns von der Geburt bis zu 20 Jahren nach dem Tod  eindeutig identifiziert.

Man muss nur abgewixt genug sein

dann kann man mit der Nichteinhaltung von Datenschutzgesetzen tatsächlich massiv Geld verdienen.

Wie? Das soll nicht gehen? Der Herr Schäuble sagt, die daten sind in Deutschland sicher? Naja, dann lügt schwindelt ist er wohl nicht umfassend informiert. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat – über einen Mittelsmann – versucht Datensätze zu kaufen, einfach so. Mal schaun, ob das geht. Und? Klar geht das. 6.000.000 Datensätze, davon 3.000.000 inklusive Kontodaten für den Schnäppchenpreis von 850,00 Euro. Nun fragt der geneigte Leser, was man denn schon mit Kontodaten anfangen kann, ist doch egal oder? NEIN! Denn wenn jemand Name und Kontodaten hat, kann er mal eben eine Abbuchung generieren. Und wer die Möglichkeit hat per Lastschrift, „mal eben“ 4 Millionen mal nur 30€ abzubuchen (ein Betrag, der bei der Kontrolle des Kontoauszuges nicht zwingend auffällt), der ist doch glatt – selbst bei einer Rücklastschriftrate von 90% – um 30 Millionen reicher.

Quelle: Heise und Tagesschau

Was man mit personenbezogenen Daten sonst noch so anstellen kann, werde ich euch so nach und nach darlegen.

Als nextes werde ich mir wohl mal die DAK vorknöpfen, die mal eben

200.000 Datensätze mit vertraulichen Gesundheitsinformationen an die Privatfirma Healthways

übertrug (Quelle Tagesschau).

Kann aber alles gar nicht sein, sagt Herr Schäuble.