Lesetipp: IPhone-Benutzer, die Barbaren von heute?

So – oder zumindest so ähnlich – muss man den Beitrag von DonAlphonos in der FAZ wohl verstehen und ich kann seine Gedankengänge nachvollziehen:

Als Historiker kennt man diese teuren Prestigeobjekte für Mobilität von nicht sesshaften Gruppen: Die Barbaren etwa, die das Römische Imperium zum Einsturz brachten, waren ebenfalls hochgradig flexible und schnell reisende Menschen. Mobilität bedeutete, dass man sich auch mobil kleiden musste, statt Toga und Tunika griff man zu Hosen, Hemden und Umhängen. Praktische Dinge für Menschen auf dem Rücken von Pferden und in Karren, mit denen man reisen, Hälse abschneiden und plündern konnte. Das erraubte Gut, Gold und Silber etwa, hatte für diese Niedergangsverursacher keine reale Bedeutung mehr, weil es keinen Wirtschaftskreislauf mehr gab, der sich von ihnen die Hälse abschneiden lassen wollte.

Wieder einmal ein sehr-sehr guter Text aus der Feder DonAlphonso, unser „Sozi unter den Geldsäcken“ [TM by Reizzentrum] 🙂 Wer DonAlponso liest, weiss wie die hamburger Pfeffersäcke ticken ..

So treffen sich alle beim klagen

Die einen klagen (in meinen Augen zu recht), seit Jahren, dass ihr reales Einkommen immer weiter sinkt. Die Anderen klagen, dass sich ihr Kapital nicht mehr uneingeschränkt vermehrt.

Aber WO zum Henker, soll denn die Automobilindustrie ihre Schrottkarren verkaufen? In Deutschland sinkt die Zahl derer, die sich ein Auto finanziell erlauben können immer mehr. Sinkende Haushaltseinkommen sind dafür gewiss der beste Grund.

Nun wollen wir doch mal fragen, warum dem so ist. Ich sehe dafür zwei Gründe:

  1. Die Automatisierung. Roboter kaufen keine Autos und zahlen auch keine Steuern. An der Stelle wird Geld aus dem Wirtschaftskreislauf entfernt
  2. „Dank“ der Globalisierung werden viele Produkte nicht mehr – zu adequaten Gehältern – „im Westen“ produziert, sondern dort, wo man Arbeiter mit Hungerlöhnen von ein paar Euro im Monat abspeisen kann. Von ein diesen paar Kröten wird sich aber kein Arbeiter in Asien kein Kraftfahrzeug kaufen können.

Wer hat also schuld an diesem Wirtschaftsdesaster? Wer nun schreit „Die globalen Konzerne“ mag recht haben. Aber es ist auch die Politik, die bis heute nicht begriffen hat, dass jedwede Form der Produktion weltweit die gleichen Kosten verursachen sollte.

Es muss egal werden, ob Maschinen oder Menschen in Deutschland oder Timbuktu ein Produkt herstellen. Denn nur wenn das Kapital nicht ausschliesslich bei den wenigen Anteilseignern erwirtschaftet wird, funktioniert auch der Kreislauf des Geldes. Wer soll denn bitte ein Gerät kaufen, dass ausschliesslich maschinell hergestellt wird, von Maschinen, die wiederum von Maschinen produziert werden? Ausser eben diejenigen, welche die Fabriken besitzen?

Produktionsssteuern auf Automaten und weltweit gleiche Löhne. So könnte man auch die Ausbeutung (finanziell und in Form von Umweltverseuchung) der Welt eindämmen. Aber da spielen wieder die gleichen Herren mit, die auch Staatsanwälte von ihren Posten schubsen, die gegen eben die Macht des geldes ermitteln.

Wir haben längst verloren, wir wollen es bloss nicht wahrhaben.