Schon die Kids lernen: Arbeit lohnt nicht

Naja, wenn Papa die fette Asche nach Hause bringt, kann der Ableger natürlich machen was er will. Der darf Geld verdienen. Aber WEHE der Schüler – der sich nebenbei sein Taschengeld aufbessern will – hat das Pech, dass seine Eltern Leistungen nach Hartz-IV beziehen. DANN wird das Taschengeld/der Verdienst leider etwas dünner, denn als Zuwachs in der Bedarfsgemeinschaft wird der Verdienst angerechnet.

Die Hartz-IV-Gesetze liefern immer wieder Lehrstücke für Demotivation und Benachteiligung. Beispiel Ferienjob: Schüler, die in einem Hartz-IV-Haushalt leben, müssen ihr aufgebessertes Taschengeld den Einkünften der Eltern zurechnen lassen.

schreibt der Spiegel

Die Grossen jammern, die Kleinen leiden

Die Nachrichten sind voll von den Meldungen, wie sehr die Wirtschaft unter den Energiekosten leidet. Die Armen Aktionäre werden ihre Dividendenwünsche wohl anpassen müssen, oder es werden mehr Arbeitsplätze gestrichen.

Es sind aber auch echte, menschliche Schicksale betroffen, nämlich besonders die von den Einkommensschwachen in dieser unserer Bananenrepublik, deren Bundeskanzlerin sich eben nicht mit der Situation der unteren Kaste auskennt. Kein Wunder, von denen ist ja auch keiner in ihrem Golfclub.

Der Spiegel hat dankenswerter Weise die Arbeit gemacht und in diese Richtung recherchiert. Denn die „Kleinen“ leiden nicht nur unter den gestiegenen (und weiterhin steigenden) Energiekosten, sondern auch die Lebensmittelpreise schlagen bei dieser (nicht gerade kleinen Personengruppe) besonders heftig zu. Es macht eben ein Unterschied, ob die Faktoren „Energie“ und „Nahrung“ nur einen Prozent der monatlich zur Verfügung stehenden Kapitals , oder 90% ausmachen. Aber die kleinen Leute haben typischerweise keine Lobbyisten und Marketingabteilungen, sondern höchsten Sachbearbeiter bei der Arge 🙁

Was denn nun?

Der Spiegel berichtet, dass die Staatsanwaltschaft den ICE-Unfall vom Mittwoch untersucht:

Es gibt Hinweise, dass Räder oder Achsen schon deutlich früher beschädigt gewesen sein sollen – und Warnungen von Fahrgästen ignoriert wurden.

Was sagt die Bahn dazu:

Vorstand Karl-Friedrich Rausch hatte an diesem Freitagmorgen zu der Rückrufaktion für die ICE-Züge gesagt, durch die „jetzt stattfindenden Zusatzuntersuchungen gehen wir auf Nummer sicher“. Die Sicherheit der Fahrgäste habe „oberste Priorität“. Er bat die Bahn-Kunden um Verständnis für „einzelne Zugausfälle und Komforteinschränkungen“.

Na was jetzt? Entweder OBERSTE Priorität für die Sicherheit – dann geht man auch den Hinweisen von Fahrgästen nach (wie es jetzt die Staatsanwaltschaft – anscheinend aber nicht die Bahn tut), oder doch wirtschaftliche Interessen, denn

An diesem Freitag dann rief die Bahn baugleiche Züge in die Werkstätten zur Untersuchung zurück und strich rund 90 Verbindungen

DAS kostet nämlich Geld.