Schon die Kids lernen: Arbeit lohnt nicht

Naja, wenn Papa die fette Asche nach Hause bringt, kann der Ableger natürlich machen was er will. Der darf Geld verdienen. Aber WEHE der Schüler – der sich nebenbei sein Taschengeld aufbessern will – hat das Pech, dass seine Eltern Leistungen nach Hartz-IV beziehen. DANN wird das Taschengeld/der Verdienst leider etwas dünner, denn als Zuwachs in der Bedarfsgemeinschaft wird der Verdienst angerechnet.

Die Hartz-IV-Gesetze liefern immer wieder Lehrstücke für Demotivation und Benachteiligung. Beispiel Ferienjob: Schüler, die in einem Hartz-IV-Haushalt leben, müssen ihr aufgebessertes Taschengeld den Einkünften der Eltern zurechnen lassen.

schreibt der Spiegel

10 Gedanken zu „Schon die Kids lernen: Arbeit lohnt nicht

  1. Ich habe eine grandiose Idee: Warum nicht die Gören in den Ferien in einen 1-EURO-Job zwingen damit sie früh lernen was es bedeutet Arbeitswilligkeit zu beweisen und Ausbeutung als normal anerkennen?

  2. @Mela
    Da habe ich doch glatt überlegt, deinen Kommentar zu löschen. Du weisst, wie gefährlich es ist solche Ideen zu äussern, oder? Lass das mal einen der regierenden Deppen lesen. Schwuppdibupp wird das als richtungsweisend eingeführt 🙁

  3. Ja ich weiss. Allerdings fürchte ich auch: es wird schlimmer werden müssen, viel schlimmer, bevor es besser wird.

    Vernunft regiert schon lange nicht mehr, also warum noch hoffen das die Regierenden doch wundersamerweise irgendwann zur Vernunft kommen, die fatalen Folgen ihres Tuns erkennen und davon ablassen bevor alles den Bach runtergeht?

    Irgendwann kracht es. Je schneller sich die Lage zuspitzt um so eher. Vielleicht sollten wir ihnen eher noch viel mehr sozial unverantwortliche Ideen einflüstern.

  4. @Mela
    Und NUN bekommt die Sache mit der Überwachung und dem Schnüffelstaat so langsam Gesicht, denn genau auf das von dir angesprochene Szenario bereitet sich unser Staat schon lange vor.
    Es wird immer mit der Terror-Gefahr gewunken, letztendlich ist diese ganze Überwachung aber noch viel besser geeignet eine eventuelle „Revolution“ im Keim zu ersticken.

  5. Ach erfasst hab ich das schon eine ganze Weile, denke ich 😉 Phasenweise versuche ich ja auch dagegen anzuschreiben, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Mein Sinn für Logik sagt mir nur das es genau so ablaufen wird.

    Es wäre so einfach zu verstehen, das eine breite Mittelschicht für Stabilität und sozialen Frieden im Land sorgt. Es wäre leicht zu verstehen, das Bildung, Technik und Know-How die Stärken unseres – rohstoffarmen – Landes waren und man diese bewahren müsste um nicht in die 2. Welt abzurutschen. Es wäre leicht zu verstehen das man dazu weitsichtig agieren müsste und heute für den Erfolg in zwanzig Jahren investieren müsste. Es wäre leicht zu verstehen, das dieses Know-How nicht von einer kleinen Elite getragen werden kann, sondern man die Möglichkeiten der gesamten Bevölkerung ausschöpfen müsste. Das hieße Förderung aus allen Rohren, statt in Ständedenken aus dem 19. Jahrhundert zurückzufallen.

    All das wäre so einfach zu verstehen, also muss es schon Dummheit, Kurzsichtigkeit oder Betriebsblindheit sein um untätig zuzusehen wie die Mittelschicht in einem kleinen Teil gen Oberschicht wegrutscht, in einem großen Teil gen Unterschicht und nur noch ein sehr dünner Streifen dazwischen bleibt, bei dem jeder Fehltritt ein Abrutschen (nach unten) bedeutet. Zuzusehen wie die Kernkompetenz gegen die Wand gefahren wird, weil Bildung inzwischen eben doch wieder eine Sache des sozialen Standes ist (und wenn man ehrlich wäre, müsste man zugeben das man das mit der Chancengleichheit nie konsequent durchgezogen hatte).

    Derzeit glaube ich persönlich jedenfalls noch an Dummheit, Gier, Machtgeilheit bei einem Horizont bis zur eigenen Nasenspitze, Betriebsblindheit und Kurzsichtigkeit. Einfach weil mir der Erfolg bei ‚Absicht‘ noch nicht einleuchtet. Wobei es in Afrika und Asien ja auch immer wieder Herrscher gibt, die sich ganz toll fühlen wenn sie König eines kleinen, unbedeutenden, staubigen Hügels sind. Das aber wenigstens mit jeder nur denkbaren Grausamkeit. Hm.

  6. @Mela
    Das Problem ist der Mensch an sich, wie Du schon schön formuliertest.

    Wir werden immer desinteressierter und die Meinung „Ich kann ja eh nix ändern“ greift immer weiter um sich.

    Ein Klassentreffen – vor vielen Jahren – liess mich feststellen, dass die Mitschüler, mit denen ich damals gemeinsam zur Anti-Brockdorf-Demo fuhr, heute angepasst und satt sind. Das liebste Kompliment kam von einer Klassenkameradin, die feststellte dass ich mich so gar nicht geändert hätte. Nein, ICH nicht, aber „sie“ – ALLE! Sie sind satt, zufrieden und kritiklos. Zombies, die nur noch warten umzufallen. Intellektuell tot sind sie seit Jahren 🙁

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