Die Macht der Medien

nachdem gestern bekannt wurde, wieviel Geld die USA mit dem – auf amerikanische Bemühungen – „politisch und wirtschaftlichen isolierten“ Iran verdienen, kommt heute beim Spiegel die Meldung: „USA planen diplomatische Vertretung in Iran“.

Ob die Amis gemerkt haben, dass ihre Politik ein weiteres Stückchen Unglaubwürdigkeit zu Tage gebracht hat?

Arbeiten um zu verarmen

Quelle TAZ

In Deutschland arbeiteten im Jahr 2006 nach Angaben des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen rund 4,6 Millionen Beschäftigte für weniger als 7,50 Euro brutto pro Stunde; etwa 1,9 Millionen bekommen 5 Euro oder weniger. Zudem müssen etwa 1,3 Millionen Menschen ihren Lohn mit Arbeitslosengeld II aufstocken, 440.000 davon arbeiten in Vollzeitjobs.

440.000 Vollzeit beschäftige Arbeitnehmer werden von ihren Arbeitgebern so schlecht bezahlt, dass der Steuerzahler zubezahlen muss. Aber JEDER dieser Arbeitnehmer bringt seinem Unternehmen Geld ein. Ist das nicht toll?

1,9 Millionen Arbeitnehmer erhalten weniger als 5€ Stundenlohn. Das wären bei einem 40Std Job ca. 880€ brutto im Monat. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Die Armutsgrenze lag zum 01.01.2008 bei 838,82€ netto (Quelle). Das heisst, dass sich 1,9 Millionen Menschen in Deutschland jeden Tag arbeiten gehen und dennoch direkt in der Armut leben. Tolle Wurst.

Isolieren um eine Monopolstellung zu besitzen

Ja, es sind mal wieder die Amerikaner. Die offizielle Aussenpolitik der Amerikaner versucht allseits den Iran – auch und gerade wirtschaftlich – isolieren.

Deutsche Banken und Konzerne setzt die Bush-Administration unter erheblichen Druck, sämtliche Irangeschäfte aufzugeben. Gleichzeitig sieht die Regierung in Washington tatenlos zu, wie die US-Industrie eifrig an das Mullah-Regime liefert. Und zwar nicht nur Vitamintabletten und Bullensamen, sondern auch Industrieroboter, Ersatzteile für Helikopter  und Waffen.

meldet die Tagesschau und weiter

US-Waren im Wert von 150 Millionen Dollar wurden allein im letzten Jahr nach Iran verschifft. Immerhin zwanzig Mal mehr als beim Bushs Amtsantritt.

Naja, irgendwo muss das Geld ja herkommen, dass der Amerikaner in seine insolvente Immobilienwirtschaft steckt. Sich einen  Quasi-Monopolkunden aufzubauen ist da natürlich sehr hilfreich, zumal man da auch – mangels Wettbewerb – auch kräftige Zuschläge verlangen kann.