Minimalistische Gehälter

sind es nicht, über die ich hier schreibe. Gerade las ich einen Artikel im Spiegel, der es in zweierlei Hinsicht „in sich hat“. Zum einen macht der Porsche-Konzern mehr Gewinn als Umsatz – sowas lässt aufhorchen, zum anderen wird das Gehalt des Porsche-Chef Wendelin Wiedeking dieses Jahr wohl 100 Millionen (Ja, 100.000.000) Euro betragen.

Eines vorab: Ich neide einem tüchtigen Menschen seinen montären Erfolg definitiv nicht. Wer gute Arbeit leistet, soll auch ein angemessenes Gehalt bekommen. Aber was bedeutet diese Zahl von 100 Millionen? Ich habe da so ein paar Ansätze:

100 Millionen Euro Jahresgehalt bedeutet:

  • Bei 12 Monatsgehältern, und 80 Stunden-Woche einen Stundenlohn von armseligen 24.000 €
  • Dass – wenn ein Hartz-IV Empfängerim Monat ca. 800 Euro bekommt – man ca. 10.500 Hartz-IV Empfänger mit diesem Geld versorgen könnte.
  • Das es ca. 1.666 Gehaltsempfägner, die jährlich 60.000€ verdienen, benötigt um auf diese Summe zu kommen

Bei diesen Relationen fange ich an, über den Begriff „angemessen“ nachzudenken.

Aus „S“ wird „US“

Nichtbestätigte Gerüchte aus bekannt unglaubwürdigen Quellen lassen darauf schliessen, dass sich die SPD in USPD umbenennen will, in welche Richtung die CDU sich umbennen will, ist derzeit nicht bekannt. Bevor die Namensänderung allerdings durchgeführt wird, arbeiteten die ehemaligen Volkspartei bereits an dem Image des Unsozialen, welche ja wichtiger als der Name ist. Ausbeuten und knechten, dass ist das Ziel, dass bereits fleissig in die Tat umgesetzt wird. Und da gibt man der Wirtschaft nicht nur Gesetze um dies zu realisieren, nein man geht auch selbst mit gutem Beispiel voran. Wie der Spiegel weiss:

Die Zahl der Billigkräfte im Staatsdienst hat rapide zugenommen: Waren 2001 in den Bundesministerien noch 31 Zeitarbeiter tätig, arbeiteten dort 2007 schon 247 – das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Im Bundestag nahm die Zahl der entsprechend besetzten Stellen dem Blatt zufolge im selben Zeitraum von 19 auf 28,7 Billigkräfte zu.

Die Zahlen stammen aus der Antwort einer Anfrage der Bundesregierung auf eine Anfrage der „Links Partei“. Ich treibe hier keine Parteipolitik, bin – aus gutem Grunde – parteilos. Aber was „die Grossen“ da ist einfach erbärmlich!

UEFA stellt sich selbst ins Abseits

Das der Sport bei den tollen Großveranstaltungen wie WM, Olympia und EM nur noch als Katalysator für finanzielle Interessen benötigt wird, ist dem kritischen Betrachter schon länger als Verdacht im Hinterkopf. Anlässlich der U21-EM in Schweden erlaubt sich die UEFA aber eine ganz besonders peinliche Posse:

Für die im Sommer kommenden Jahres in Schweden stattfindende EM der U-21-Nationalmannschaften wurde am Montag das westschwedische Borås als einer der vorgesehenen vier Austragungsorte wieder gestrichen. Im dortigen Stadion gibt es das Hamburger-Restaurant „Max“. Und das dürfe dort nicht sein, meinte die Uefa. Weder überhaupt geöffnet haben, noch für die Dauer der EM sichtbar sein. Alle „Max“-Schilder müssten überklebt werden. Denn jedes Hamburger-Restaurant und damit auch „Max“ konkurriere mit McDonalds und die seien Sponsor der U21-EM.

Berichtet die TAZ. Aber die Schweden haben noch einen Arsch iin der Hose und wehren sich:

Bei „Max“ entschloss man sich daraufhin zu einer Umfrageaktion, um sich ein Bild darüber zu verschaffen, ob die BoråserInnen lieber auf drei Gruppen- und ein Semifinalspiel der U21-EM oder einige Tage lang auf ihre gewohnten Hamburger verzichten wollten. Das Resultat war eindeutig: 22.000 Personen stimmten ab und 93 Prozent votierten gegen die Uefa-Forderung.

Tja liebe UEFA: Deutlicher könnt ihr Schlippsträger nicht zeigen, wie sehr es euch nur um Kohle geht – und Hut ab vor den Schweden, die dieses Kommerztheater nicht mitmachen.

Was wird sich der Bulletenbräter wohl in Los Angeles einfalles lassen, wenn dort – wie der Spiegel berichtet – gegen Fast-Food Ketten vorgegangen werde soll? Muss da nochmal eine Olympiade her?