Eddi macht mich auf einen kleinen, nahezu unbedeutenden Artikel im Kölner Stadtanzeiger aufmerksam (Anmerkung, der Artikel ist vom 13. Hannelore Kraft wurde erst am 14.07 gewählt!):
Uhlenberg (Anmerkung: Landtagspräsidenten und CDU-Mitglied) beklagte in seiner Dankesrede die Wahlmüdigkeit der Bevölkerung. Es sei erschreckend, wenn von zehn Bürgern im Land vier nicht mehr zur Wahl gingen. Hier müsse sich das künftige Landtagspräsidium Gedanken machen, wie mehr Menschen von der Politik erreicht werden könnten. Als einer ersten Amtshandlungen ließ Uhlenberg über eine Anhebung der Abgeordneten-Bezüge abstimmen. Der Antrag wurde ohne Aussprache verabschiedet.
Na, schnell mal eben die eigenen Gehälter hochsetzen. Sowas geht immer schnell ohne grosses Bramborium. Da macht auch die Opposition (zähneknirschend) mit. Obwohl meistens ein (koalitionsübergreifend) geheim gewähltes Mitglied des Parlamentes Kritik zu der angebrachten Erhöhung äussern darf. Aber davon wurde in einer Zeit, in der den Hartz-IV Empfängern gerade das Fell über die Ohren gezogen wird, wahrschelich aus Gründer der Restpietät Abstand genommen.
Ausserdem brauchen sich diese asozialen Schmarotzer nicht wundern, wenn das Volk wahlmüde wird. Das ist ja ungefähr so, als wenn man von einem zum Tode Verurteilten erwartet, dass er sich – wenn er schon die Todesart nicht bestimmen darf – den Henker demokratisch wählen darf.