Gedanken zu Erdbeben, Tsunami, Atomkraft und glaubwürdige Informationen

Japan wurde von einem sehr heftigen Erdbeben durchgeschüttelt. Dies allein wäre nicht dramatisch, da die Japaner seit Generationen mit bebender Erde leben. Die Häuser in Japan sind deutlich erdbebensicherer gebaut als sonstwo auf diesem Planeten. Zwei Dinge sind aber anders als bislang trainiert: Der Tsunami, der mit viel zu kurzer Vorwarnzeit die japanische Küste verwüstete und die Stärke des Bebens.

Die Stärke des Erdbebens sorgte dafür, dass die japanischen Atomkraftwerke echte Probleme bekamen: Brände. Notabschaltung und wie es jetzt aussieht eine Kernschmelze wie sie bereits 1969 in Lucens(Schweiz) , 1977 in Bohunice (Slowakei), 1979 in Harrisburg (jetzt als Three Mile Island benannt/ USA) und eben 1986 in Tschernobyl in der Ukraine geschah.

Ich twitterte gestern (als die Kernschmelze noch nicht als konkrete Gefahr bekannt war) boshaft:

Ob Röttgen und die Atomindustrie in Champagner baden, dass die Laufzeiten bereits verlängert sind?

Und heute frage ich mich, wie unsere Politiker die Laufzeit der – teilweise maroden – AKWs verlängern konnten, anstatt den Atomausstieg weiter voran zu treiben. Gerade in einem Superwahljahr sollte man sich nochmal in Ruhe bei Abgeordnetenwatch anschauen, wer für und wer gegen die Laufzeitverlängerung stimmte.

  • CDU: 94,85% dafür
  • FDP: 90,32% dafür
  • CSU: 91,11% dafür

Die anderen Parteien stimmten gegen die Laufzeitverlängerung.

Es mag etwas höhnisch klingen, jetzt – in Anbetracht von Tod und Elend in Japan über den Einsatz von Kernkraft in Deutschland zu sprechen. Aber wann, wenn nicht jetzt? Japanischen Kraftwerken kann man nicht unterstellen, billiger UDSSR-Schrott (sorry liebe Russen) zu sein. Die sind nach westlichen Standards gebauten Mailer bieten eben doch keine 100%ige Sicherheit.

Aber ich weiss schon jetzt, dass Mutti, der wandelnde Hosenanzug, das Thema Atomaustieg mit dem Argument „Die Bundesregierung muss ein verlässlicher Partner für die Wirtschaft sein“ abkanzeln wird. Ich frage mich, was mit der Verlässlichkeit für die Menschen und die Natur ist?