Ich schaue mal ein paar Jahre in die Zukunft

und stelle fest: Wir werden dann ausschliesslich mit Handschuhen durch die Gegend laufen und diese periodisch – sicherheitshalber – wechseln. Denn bald wird – sofern sich Sicherheitsparanoiker die Möglichkeiten realisieren – wird sich die Technik Fingerabdrücke ad-hoc auf Rückstände zu analysieren breitest durchsetzen.

Ich habe – vor Jahren – mal ein wenig mit dem Produkt Drugwipe rumexperimentiert, von denen ich dankenswerter Weise eine grössere Menge zu Verfügung hatte.

Meine – ganz persönlichen – Test- und Rechercheergebnisse:

  • Es stellte sich heraus, dass selbst der Aufenthalt in einem Zimmer, in dem Cannabis konsumiert wurde )OHNE das die getestete Person selbst Drogen zu sich nahm), oder das (unbewusste!) Berühren von Gegenständen mit Canabisanhaftungen, zu einem positivem Ergebnis führte.
  • Geldscheine sind nahezu alle kokainbehaftet
  • Zollbehörden nutzen Drugwipe NICHT mehr um Container zu prüfen, da zu viele Container Restanhadftungen haben, welche zu „positives“ führen, welche dann in unnützer Durchsuchungsarbeit enden.

ABER: Diese Restanhaftungen reichen Ermittlungsbehörden, um einen Anfangsverdacht zu definieren, welcher dann mit einer weitergehenden Personenkontrolle einhergeht und – sofern ein Richter wohlwollend ist – auch eine Hausdurchsuchung rechtfertig.

Ich habe sogar eine so kranke Phantasie, dass ich mir vorstellen kann, dass Personen denen etwas angehängt werden soll, unbewusst dazu gebracht werden einen bestimmten Gegenstand zu berühren, deranschliessend zu einem positiven Test führen kann.Vielleicht noch nicht hier und heute, aber vielleicht in Zukunft? Wer weiss das schon. Wehret den Anfängen und sehet die Gefahren.

Dual-Use in Guantanamo

Diese Dreckskerle – sorry. Ich habe nicht gegen Soldaten, war ja 4 Jahre selber einer. Aber ICH habe nie töten müssen, oder gefoltert. Ich habe NIEMALS meine Prinzipien aufgeben müssen, selbst das Aufhängen eines Anti-Vietnam Posters in meiner Bundeswehrbude (den Älteren mag der Begriff „Why-Poster“ noch etwas sagen) war kein Problem. Ansage des Spiess: „SOLLTE sich jemand beschweren, dann kommst Du zu mir: Wir sind eine Verteidigungsarmee, wir sind dafür da, dass eben sowas nie wieder passiert“.

Wenn ich mir aber anschaue, zu was Soldaten (die der NATO angehören!!!) fähig sind, muss ich mich übergeben. SPON berichtet über Isolationshütten (als Käfige bezeichnet) in denen man in Guantanamo Häftlinge einsperrt. Generell KANN ich den Sinn einer temporären Isolation sehen. Wenn zum Beispiel eine Person äusserst agressiv ist und Mithäftlinge verletzt oder gar schlimmeres. Wer sich den Bericht im Spiegel durchliest und sich die Masse dieser „Hütte“ mal ansieht, wird feststellen, dass der hierin eingesperrte ausschliesslich die Möglichkeit hat zu stehen.

Nun wurde aber bereits von den Schergen im dritten Reich festgestellt, dass längeres stehen sehr wohl äusserst qualvoll sein kann. Deshalb wurden damals Strafapelle durchgeführt in denen die Menschen dazu gezwungen wurden stundenlang auf der Stelle zu verharren. Die Folge sind massive Schmerzen in den Knie, Odöme in den Beinen etc. pp.

Egmont Koch beschreibt dies so: (Quelle)

Stunden- oder gar tagelanges Stehen führt nicht nur zu Höllenqualen, sondern hat über kurz oder lang den Zusammenbruch des Kreislaufsystems und der Organfunktionen zur Folge. Man kann sich „zu Tode stehen“, wie die CIA schon 1956 festhielt: „(Es) kommt zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in den Beinen. Die Gelenke und die Füße schwellen auf die doppelte Größe an. Die Haut wird extrem empfindlich und schmerzhaft. Es bilden sich Ödeme und große Blasen, die aufplatzen und Flüssigkeit freisetzen…Der Herzschlag steigt an, es kann zu Ohnmacht kommen. Dann versagen die Nieren, das Blut wird nicht mehr gereinigt, der Gefangene ist durstig, aber alle Flüssigkeit, die er zu sich nimmt, wird nicht ausgeschieden, sondern verschlimmert weiter die Ödeme in seinen Beinen. Am Ende kommt es zu einer Psychose, verursacht durch Kreislaufstörungen, Schlafentzug und Blutvergiftung…Perioden langen Stehens werden von Zeit zu Zeit durch Verhöre unterbrochen, in denen der Vernehmer dem Gefangenen klarmacht, dass es für ihn leicht wäre, seine Qualen zu beenden, wenn er kooperieren würde.

All dies als Seiteneffekt der „Isolation“. Wer diese darstellung für Übertrieben hält, kann sich ja mal für nur eine Stunde STILL in die Ecke eine Raumes stellen. Viel Spass dabei.

Der Mensch braucht Geräusche

Als ich mich – vor vielen Jahren – mit dem damals aufkommenden Thema VoIP auseinandersetzte und diverse (auch sehr gute) Schulungen belegte, wurde mir von einem Lucent-Mitarbeiter erklärt, dass H.323-Gespräche mit einem „künstlichen Rauschen“ hinterlegt werden müssten, da dies für eine bessere Qualität sorgen würde. „Hääääääää“ wird an der Stelle jeder Leser denken, Rauschen soll die Qualität verbessern? Aber die Erklärung leuchtete mir ein: Da wir es gewohnt sind, bei Telefonaten IMMER ein gewisses Grundrauschen zu hören, reagieren wir irritiert wenn dieses auf einmal fehlt. Die Folge sind dann Unsicherheit der Gesprächsteilnehmer verbunden mit Rückfragen bei Gesprächspausen „Sind sie noch da?“

An dieses Erlebnis musste ich denken, als ich den Artikel bei Heise las, in dem es darum geht Elektroautos mit einem künstlichen Motorgeräusch auszustatten. Zwar wird geschrieben:

stellen die in manchen Fahrzuständen nahezu geräuschlos dahinflitzenden Öko-Mobile eine ernstzunehmende Gefahr dar, da sie insbesondere von Personen mit eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen nicht rechtzeitig bemerkt werden.

aber auch „normalsehende und – hörende“ Mitmenschen sind an das Geräusch der Fahrzeuge gewohnt und wenn dann ein lautloses Fahrzeug kommt, ist man zumindest erschrocken…