Handstand-Rolle rückwärts

Oh man,

  • ein Versicherungsvertreter verkauft Versicherungen,
  • Ein Arzneivertreter verkauft Arzneien
  • Was verkauft ein Volksvertreter?

Der Unions-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Bosbach wird im Heiseticker mit den Worten zitiert:

„Die Bürger müssen sicher sein, dass ihre Daten ausreichend geschützt sind.“

Und:

„Es ist etwas anderes, wenn der Staat unter strikter Beachtung rechtsstaatlicher Anforderungen Regelungen zur Terrorabwehr aufstellt, als wenn in einem Unternehmen Rechtsbruch begangen wird.“

Ja nee, ist klar. Nun soll der Mann sich mal auf den Marktplatz stellen und fragen, WER seiner Wähler noch Vertrauen in Ihn, seine oder irgendeine andere Partei hat. Da werden doch jetzt schon Daten in einem Volumen erhoben, das niemand mehr eine Kontrolle haben kann. Aber wer (wie einige unserer Politiker) nicht mal weiss, was ein Webbrowser ist, dem wird auf Ewigkeiten verschlossen bleiben, was man mit Datensätzen so alles Schönes, Wertschöpfendes, Überwachendes, in die Freiheit des Individuum Eingreifendes anstellen kann.

Wie war das: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht und wenn er auch die Wahrheit spricht?

Arroganz der Moderne? Oder Lynx ftw

Nachdem ich – wie bereits unter Hoffnung berichtet – seit Wochen nur mit ISDN-Geschwindigkeit auf das Netz der Netze zugreifen kann, stelle ich immer wieder (teilweise sehr genervt) fest, dass dieses Internet für ISDN- oder gar Analogbenutzer eher unbenutzbar geworden ist. Es sei denn, man geht während des Ladens der Webseiten Essen, macht den Abwasch oder oder erledigt andere nützliche Dinge. WWW heisst bei den meisten Webzugriffen wieder Welt-Weit-Warten. Woran liegt das? Sicherlich an den DSL-Anschlusszahlen. Zwar haben Ende 2007 50% der Haushalte (Quelle BitKom) bereits über Breitbandanschluss verfügt, aber das sind nackte Zahlen. Wieviele Breitbandanschlüße sind an Firmen connectiert?

Und vor allem: Warum müssen alle Grafiken hochauflösend sein, warum müssen so viele grafische Elemente eingebunden werden?

Da heute auch Flash und solch Schmarren auf viel zu vielen Seiten zur Bedienung benötigt wird, ist selbst ein Ausweichen auf Lynx, oder das Abstellen der Bildanzeige nicht immer das Mittel der Wahl. Zählt die zufriedenstellende Zurverfügungstellung an Nicht-DSL-Anschlußinhaber auch als Massgabe zur Barrierfreiheit?

Alter Sack

Ja, so fühle ich mich manchmal. Zum Beispiel wenn ich in den Kommentaren lese, dass sich jemand über einen Roman von 1990 beömmeln kann, in dem von einer 30MB Festplatte die Rede ist.

Hey Festplatte, das war GENIAL! Als ich mit Computerei anfing gab es (für uns Normalsterbliche) noch gar keine Festplatten! Bevor denn ENDLICH ein dauerhaft beschreibbares Medium (eine Audiokasette, auf der ein Pfeifen die Bits und Byte darstellte) für uns zur Verfügung stand, war der häusliche Segen stets in latenter Gefahr. Was glaubt ihr was los war, wenn man damals von der Schule kam und Muttern hatte die vom Computer belegte Steckdose zum Staubsaugen benötigt. HASSSSSSSSS! Die Programmierarbeit vieler Stunden war dem Stromausfalltod gestorben. Hört mal ihr Perl und PHP-Frettchen: Damals wurde – von ECHTEN Kerlen (und Frauen – Huhu Barbara) – noch in Assembler programmiert, das musste man sich noch ernsthaft Gedanken machen WAS man WIE tut.

Als ich mir dann 1985 ENDLICH den Atari-ST (für mich natürlich der ST+!!) kaufte, da gab es kein halten mehr. 1 MEGABYTE Haupspeicher – direkt adressierbar! Wir konnten uns damals nicht vorstellen, dass es Programme geben wird, die in dieser FETTEN Kiste (Remember 68000?) nicht laufen würden. Aber wir hatten die Rechnung ohne die Programmierer gemacht, die immer fehlerbehaftetere Programme mit immer mehr unnützem Code schreiben werden. Damals wurde noch Zeit investiert um Programme nach Größe und Geschwindigkeit zu optimieren. Heute wird bei AMD/Intel und den diversen Speicherherstellern angerufen und gesagt: Unser neues Officeprogramm kommt bald raus, wir brauchen MEHR.

Nur Betrachtungen…
Und NICHT der Beginn eines Amiga-Atari Flamewars 🙂