Die Motivation gegen Internetsperren zu sein

In den Medien wird uns (den Sperrgegnern) so vieles als Motivationsgrundlage unterstellt:

  1. Das fängt damit an, dass unser adliger Wirtschaftsminister (und er war damit nicht allein) Sperrgegner anfänglich in die Ecke der Päderasten versucht zu stellen.
  2. Wir sehen das Internet als rechtsfreien Raum an
  3. Wir sind „junge Wilde“

Bevor ich meine Motivation erkläre, möchte ich hier zu obigen Punkten Stellung beziehen:

Zu 1) Mir subtil zu unterstellen ich wäre Päderast ist eine Frechheit. Als Vater zweier Töchter sehe ich es als Unverschämtheit an, unterschwellig dieser sexuellen Ausrichtung verdächtigt zu werden.

Zu 2) Ich sehe und sah das Internet niemals als rechtfreien Raum an. Sicherlich ist es so, dass „Offlinerecht“ teilweise schwer in die Onlinewelt zu transportieren ist. Allerdings ist spätestens(!) seit 1986 (2. Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität) auch die Regierung der Bundesrepublik Deutschland diesbezüglich aktiv.

Zu 3) Es ehrt mich, dass man mich als „jungen Wilden“ bezeichnet. Ganz besonders, da mir als Arbeitssuchernder mehr als einmal erklärt wurde, ich wäre zu alt. Naja, mit Ende 40 bin ich zumindest insofern geehrt, als dass diejenigen, die mich als Jung bezeichnen sich selbst attestieren, dass sie wohl alt wären.

Nun aber zu der Frage, was MICH motiviert gegen die Internetsperren zu agieren:

  1. Die Mauer wurde ein paar Tage nach meiner Geburt gebaut (1961). Allein aus diesem Grund habe ich mich mit der Geschichte und der Politik des „Staates“  DDR immer mit Interesse beschäftigt.
  2. Ich bin Deutscher. Auch wenn ich an dem Unrecht des Dritten Reiches nicht mal als Mitläufer schuldig erklärt werden kann, so muss ich mich als Deutscher der Geschichte meines Landes stellen.
  3. Ich glaube an die Aussage „Wer nicht aus der Geschichte lernt, wird bestraft, indem diese sich wiederholt“
  4. Weder meine Eltern noch meine Lehrer oder die Gesellschaft haben mir die Intelligenz nehmen können. Vielmehr wurde ich stets dergestellt erzogen, mich zu informieren und Kritik auch zu äussern. Eine Eigenschaft, die offensichtlich heute nicht mehr so gern gesehen wird.

Ich lebe in einem freien Land und bin stolz darauf. Ich möchte auch Morgen und Übermorgen noch stolz sein können. Ich sehe es als meine Aufgabe an, für dieses Land etwas zu tun. Ganz im Sinne Kennedys, der sagte „Die Frage ist nicht, was dieses Land für dich zun kann. Die Frage ist, was kannst Du für dieses Land tun.“

Betrachtungen zu Verfolgern und dem Herrn Schäuble

Im Blog des Handelsblatt findet ihr einen sehr interessanten Artikel bezüglich der Motivation der Innenpolitik des Herrn Schäuble. Diese ist eng verflochten mit den Ansichten eines Otto Depenheuer, Juraprofessor zu Köln. Dieser „Herr“ Depenheuer schrieb z.B. „Selbsbhauptung des Rechtsstaats“, welches von Herrn Schäuble zum lesen empfohlen wird.

Leute, ich zietiere hier nich, was im Handelsblatt-Blog zitiert wurde, lest selbst.

Via Hanno aka Rince 🙂

Wenn Google-Ads und DSDS nicht mehr reichen

DonAlphonso – dessen Texte ich nicht aufhören kann zu empfehlen – hat mal wieder eine wunderschöne Geschichte ausgegraben:

Es gibt ja inzwischen doch den ein oder anderen, der ein recht gut angenommenes Blog schreibt und damit durch journalistische Leistung Geld verdient. Und nicht durch Ranschleimen an Werbekunden und PR-Verbreitung oder auch nur Links zu seinen Kumpels mit einem Geschäft, an dem er auch beteiligt ist, jaja.

Trotzdem hatte ich heute viel zu lachen, ob jener Blogger und Twitterer, die sich toll fühlen, wenn sie in einem Werbespot eines Mobilfunkanbieter… ach, ich mag gar nicht mehr, lest das dumme Geschnatter einer Teilnehmerin über den Ablauf einfach selber:

Der Link geht dann hierher.

Es geht um Blogger, die ihr Blog als Werbemedium verkaufen. Robert Basic hat es vorgemacht und ist natürlich auch Teil dieser Episode von „Blogging for money“. Aber auch andere wollen am Geld schnuppern, was generell ja auch legitim ist, sofern man öffentlich dazu steht. Wenn dann aber Texte wie

Vodafone macht aus meiner Sicht gerade sehr viel richtig. Zu Beginn der HTC Kampagne schickten sie an Blogger das Handy und sie schrieben darüber und twitterten. Jetzt lassen sie die gesamte Webwelt an der Produktion ihres Werbespots teilhaben. Seit einigen Tagen ist das #vfdreh nicht mehr zu übersehen. Alle, die im Spot mitspielen dürfen fühlen sich geehrt und reden natürlich darüber, denn genau so trifft Vodafone diese Blogger, die oft Pakete bekommen mit Zeug das sie testen sollen.

liest, sollte man doch ein bisschen hinterfragen, was Du Motivation dieser Begeisterungsstürme ist. Monetär ist der Anreiz nicht, wenn man den Worten

Diesen Artikel schreibe ich nicht, weil ich irgendwie von Vodafone für mein Bloggen bezahlt werde, sondern weil sich Vodafone seit ein paar Wochen so sympathisch in mein Leben schleicht, dass ich aus meiner Begeisterung über die Kommunikation der Marke noch einen Artikel über sie schreiben möchte.

Glauben schenken darf. Ist es tatsächlich so, dass der unbezahlte Auftritt in einem Werbespot solch Euphorie auslösen kann? Wie billig kann man heutzutage Menschen und vor allem Meinungen und Werbeplätze kaufen?

Sind wir soweit, dass wir Menschen uns in jeder Hinsicht prostituieren nur um irgendwie Öffentlichkeit zu erreichen und unsere 15 Minuten Ruhm (Andy Warhol) erreichen?