Gegen Gedächnisverlust: Die CDU und die Spendenaffaire

Natürlich geht Politiker ihr Geschwätz – und auch ihre Taten – von gestern nichts an. Aber uns Wählern sollte doch ein wenig daran liegen uns zu erinnern, zu was bestimmte Politiker fähig sind. Ist ja auch eine Frage der persönlichen Motivationen, von Ehrgefühl, Moral und Werteverständnis.

Die Tagesschau bietet da in der Onlineausgabe ein lesenswertes Stück bezüglich der Spendenaffaire der CDU, deren Aufdeckung noch nicht einmal 10 Jahre her ist. Schon vergessen? Ja, dass hofft die CDU auch. Dass nun der Waffenhändler und Geldschieber Karlheinz Schreiber ausgerechnet so kurz vor der Bundestagswahl nach Deutschland ausgeliefert wird und ein SEHR bedauernswertes Timing. Schliesslich wird unser Innenminister Schäuble sicherlich nicht gern daran erinnert, dass er im Zuge der CDU-Affäre vom Partei- und Fraktionsvorsitz zurück getreten ist. Aber das ist schliesslich lange her und so kann man auch ein Ministeramt inne haben, welche letztendlich für Recht und Ordnung im Staat massgeblich zuständig ist. Wahrscheinlich sind auch andere Profiteure von damals noch irgendwo in der Politik in Lohn und Brot. Eines ist sicher: Sie gehören zu 95% der CDU an.

Albern, Vollhonk, von der Leyen

Es gibt Momente, in denen würde ich am liebsten eine Windel tragen, nur damit ich sicher bin, mir nicht vor lachen in die Hose zu pinkeln.

Solch ein Moment war, als ich eben bei Heise folgende Sätze las:

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat im Streit über die Darstellung Indiens als Kinderporno-Land einen Rückzieher gemacht. Zuvor hatte die Indische Botschaft die wiederholte Einreihung Indiens in eine Reihe von Staaten, die Kinderpornographie nicht ächten, entschieden zurückgewiesen. „Erste Überprüfungen haben ergeben, dass der Hinweis korrekt ist“, ließ die CDU-Politikerin durch einen Sprecher gegenüber heise online nun ausrichten. Die Aussagen zu Indien seien einer Übersicht des International Center for Missing and Exploited Children (ICMEC) von 2006 entnommen worden. Es sei „sehr bedauerlich“, dass die „jüngste Entwicklung in Indien“ in der Quelle noch nicht erfasst gewesen sei

So weit so gut. Kann ja mal passieren. Aber wie war das mit „jüngste Entwicklung in Indien“? Heise schreibt nämlich weiter:

Die indischen Diplomaten hatten dagegen klar gemacht, dass schon das indische Strafgesetzbuch und die Strafprozessordnung von 1973 mehrere Bestimmungen zur Bestrafung von Kinderpornographie beinhalteten.

Das kann doch alles gar nicht wahr sein, wie blöd kann man sein und dennoch ein Ministeramt inne haben? Werden die Ministerämter verlost? BEVOR ich solche Aussagen treffe informiere ich mich doch wohl. Und wenn ich merke, dass ich da etwas in den „falschen Hals“ bekommen habe, informiere ich mich doch wohl 110%ig! Prüfe meine Quellen doppelt und dreifach. Aber nicht unsere daulächelnde Zensursula. Die hat schliesslich Narrenfreiheit. Dennoch möchte ich mich diesem Aufruf anschliessen.