Nachdem Opel, Banken und Merckle bei den zuständigen Geld- und Bürgschaftgebern unseres Landes vorstellig geworden sind, reiht sich nun auch EADS in die Reihe der Bittsteller mit ein. Die FTD schreibt:
Der Luftfahrtkonzern EADS will das wirtschaftliche Risiko militärischer Großprojekte künftig verstärkt beim Staat abladen.
Die Begründung sei:
Im Kern geht es um die Frage, wer dafür aufkommen muss, wenn Projekte deutlich teurer werden als geplant oder sich verzögern. Für EADS hat sich etwa der Auftrag, das Militärtransportflugzeug A400M zu einem Festpreis zu liefern, zu einem Desaster entwickelt. Weil die Kosten aus dem Ruder liefen und der Zeitplan nicht einhaltbar ist, musste der Konzern rund 2 Mrd. Euro Rückstellungen für den 20-Mrd.-Euro-Vertrag bilden.
Konzernmanager hatten mehrfach der Politik eine Mitschuld an diesen Problemen gegeben: Sie habe sich in die Triebwerksauswahl eingeschaltet und mitbestimmt, welche der Arbeitspakete für das Flugzeug in welchem Land erledigt würden.
Hallo? Da sollten wohl als erstes mal die zuständigen Projektmanager und Juristen bei EADS aus den Sesseln gekippt werden. Ich habe in meinem Leben schon so einiges an – auch internationalen – Verträgen auf dem Schreibtisch gehabt und ausgearbeitet. Aber JEDE Parameteränderung in einem Vertrag ist auch in der Hinsicht zu prüfen, ob eventuell der Kostenrahmen angefasst werden muss, auch eventuelle Währungsschwankungen können (müssen) bei Verträgen schon im Vorwege geklärt werden.Dass weiss auch das jeweilige Gegenüber – und wenn diesem monetäre Auswirkungen nicht klar sind, so hat man dies zu erklären. Das gehört zum Job.
Wenn die Herren bei EADS nicht in der Lage sind, Verträge diesbezüglich zu gestalten und Angebote unter der eigenen Kalkulation rauszudrücken, sind sie schlicht und ergreifend ihr Gehalt nicht wert.
Was für Flaschen! Und sie halten sich für die Elite. Darüber kann ich nur lachen.