Gibt es eine Schelle für Mehdorn?

In der FAZ spekuliert Holger Steltzner heute, dass der Börsengang der Deutschen Bahn AG – der bis nach der nächsten Bundestagswahl ohnehin aufgeschoben ist, wohl ganz ins Wasser fallen könnte.

Das wäre ein schmerzhafter Schlag ins Gesicht des Bahn-Vorstandes Mehdorn, der den Kernpunkt seiner Führungsarbeit die letzten Monate offensichtlich einzig in dem Börsengang sah. Anzeichen dafür sind z.B. die anscheinende Verschleppung der Achsprüfungen der ICE-Züge, die sich sicherlich negativ auf die Kapitalisierung durch den Börsengang ausgewirkt hätte.

Wer schon mal einen Börsengang begleitet hat, weiss was da an „Tagesarbeit“ liegen bleiben kann. Insofern scheint es sehr sinnvoll zu sein, wenn Herr Mehdorn nun wieder seine „normale“ Arbeit tun kann und nicht mehr von der Geldgier motiviert wird.

Bahnchef Mehdorn ist Helge Schneider Fan

Oder warum nennt er sonst seinen Aktiengang-Sonderbonus von 1.000.000€ „Möhrchen“? Ich meine OK, der Begriff Peanuts ist ja nun schon von der Deutschen Bank belegt. Ja der Hilmar Kopper (Der Ackermann von damals) war es, der 50 Millionen DM damals als Erdnüsse bezeichnete.

Ich finde es verachtenswert, dass ca. 25Millionen Euro als Peanuts bezeichnet werden, unsere gute deutsche Möhre aber nur 1 Million wert ist. Ich finde das diskriminierend für das gesunde, deutsche Gemüse!

Ich suche gerade eine eine Bezeichnung für mein Jahresgehalt, aber das wird dann wohl eher als Fliegenschiss bezeichnet werden müssen 🙁

Angeregt durch diesen Artikel in der Welt.

Still und starr liegt der See

Der Tiefensee – wie es scheint, haben wir da wo man einen starken mann bräuchte, ein Früchtchen sitzen. Denn wer die Personalführung für die Bahn und den – auch in Metaphern gesprochen – stiernackigen Mehdorn beaufsichtigen muss, sollte ein breites Kreuz haben. Aber genau dieses hat der Herr Tiefensee nicht und wird nun von allen Seiten durch das Dorf getrieben. Nun tritt auch der Bundesrechnungshof dem Herrn Verkehrsminister auf die Füsse und moniert:

Der Bundesrechnungshof kritisiert demnach, dass das Ministerium bislang keine Gesamtschau der zu erwartenden Kosten erstellt habe. Von den erwarteten Kosten in Höhe von 5,3 Milliarden Euro seien nur gut vier Milliarden abgedeckt, heißt es in dem internen Bericht.

wie der Spiegel schreibt. Das der Herr Tiefensee dafür Daten von der Bahn braucht, ist eine Sache. Von einer Führungspersönlichkeit (was ein Minister sein sollte), erwarte ich aber, dass er seinen Leuten auch mal in den Arsch tritt, um Termine einzuhalten.

In einem Managmenttraining habe ich einmal etwas SEHR wichtiges und wahres gelernt: Warum bestimmt der Vorgesetzte wo es langgeht? Einzige Erklärung: Weil er die Verantwortung zu tragen hat. Keine weiteren Diskussionen. Aber dieser Verantwortung muss man sich auch stellen. Das gilt für ALLE! Und genau an der Stelle hapert es bei nahezu allen Managern und Politikern. Hier wird zu gern der Kopf eingezogen und es geht nicht um die Sache, sondern nur um Gier. Gier nach Macht, Geld, Ansehen oder was auch immer.