Es gibt Tag, an denen mag ich unsere Regierung

Dieser Spiegelartikel ist einer, der den heutigen Tag zu „so einem“ macht: „Bund will Bayern Milliardenhilfe verweigern“:

Hintergrund: Anders als von der bayerischen Staatsregierung erhofft, ist der Bund nach derzeitiger Prüfung nicht bereit, bereits zugesagte Verpflichtungen des Freistaats und der Sparkassen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro für die BayernLB zu übernehmen. Land und Sparkassen hatten der Landesbank im Frühjahr einen Rettungsschirm in dieser Höhe zugesichert, waren nun aber davon ausgegangen, dass dieser wegen des milliardenschweren Rettungspakets für die Banken durch die Bundesregierung nicht zum Tragen komme. Die Bundesregierung sieht die BayernLB aber als Altfall.

Muhahahahahahaha. Da war man im Freistaat Bayern der Meinung, dass diese Schulden nun auf alle bundesdeutschen Steuerzahler umgelegt werden würden. Aber wie war das nochmal: Versprochen ist versprochen.

Aber mal ganz ehrlich: Hat sich nicht jeder schon mal versprochen?

Deren Sorgen möchte ich haben

NUN sprechen sie es aus:

Er sei möglicherweise zu gutgläubig und zu vertrauensselig gewesen, sagte Huber, der nicht mehr der neuen Staatsregierung angehören wird. Insbesondere die Kommunikationsstrategie der Landesbank, so weit überhaupt von einer Strategie gesprochen werden könne, sei verfehlt gewesen.

schreibt die FAZ. Aber mal ehrlich – haben wir wirklich etwas anderes erwartet?  Das Hüberchen war zu vertrauensselig – ach was. Hey, der war VERWALTUNGSVORSTAND! Da hat man das Heft in der Hand zu haben – denn genau dafür wird man bezahlt. Ist es nicht zum Knochenkotzen, was für inkompetente, Masskrüge leersaufende und tolle Reden schwingende Politiker WIR (naja, an den Bayern bin ICH nicht schuld ..) immer wieder wählen? Und wir werden auch nicht schlauer – nein, wir machen den selben Fehler immer und immer wieder. Die Namen wechseln, das System bleibt das gleiche.

In einem anderen FAZ-Artikel bringt Marcus Theurer das ganze Dilema wunderbar auf einen Punkt:

Die Bayern LB steht nicht am Abgrund, weil wichtige Geschäftszahlen drei Tage zu spät auf den Tisch kamen, sondern weil führende CSU-Politiker – Beckstein, Faltlhauser, Huber und weitere – im Verwaltungsrat jahrelang geschlafen haben.

Der beckstein kann da nichts für, der hat bestimmt noch an den Nachwirkungen des „Dirndl-Gate“ gelitten, der ist entschuldigt.

Habe ich es nicht gesagt?

Schon gestern mutmasste ich, was heute in der Welt zu lesen ist:

So hält man es in der Branche für wahrscheinlich, dass die BayernLB das Angebot nutzen wird, sofern die Auflagen nicht zu hart ausfallen. Von den privaten Großbanken wird dagegen Skepsis erwartet.

„Die wollen sich sicher nicht mit dem Finanzminister als Großaktionär herumschlagen, wenn es sich vermeiden lässt“, sagte ein hochrangiger Banker.

Wobei das Herumschlagen im Vergleich zu den Gehaltskürzungen der Manager sicher das kleinere Problem ist, aber das wird sicher keiner der direkt Beteiligten so ungeschminkt aussprechen.

Interessant ist – und auch das merkt der Artikel der WELT an, dass die auch andere Landesbanken auf die Staatsknete zugreifen wollen. Wobei einige Landesregierungen eine Beteiligung an der Last den staatlichen Garantien (Kosten) ablehnen. Allen voran…. Genau! Die Bayern, deren Landesbank als erstes zugreifen möchte. DAS haben sie von den verbrecherischen Bankern gelernt: Abgreifen was geht, aber keine Verantwortung/Last übernehmen.