Ihre Rechte schützen – die Rechte der Anderen bekämpfen

So ungefähr muss man sich der Rechtsverständnis der Verleger vorstellen. Ein besonders perfides Beispiel gibt der Nordkurier ab, der von den ihn mit Informationen beliefernden Journalisten folgenden Passus unterschreiben lassen wollte:

„Der freie Mitarbeiter wird seine Urheberpersönlichkeitsrechte nicht in einer Weise geltend machen, die einen Konflikt mit den der Gesellschaft überlassenen Befugnissen und den wirtschaftlichen Interessen der Gesellschaft herbeiführen kann.”

Mit dieser Formel hätte der Journalist zwar nicht das Urheberpersönlichkeitsrecht verloren (was unveräusserbar bei ihm liegt), aber er hätte keinerlei Nutzen daraus ziehen können. Über diese Perversität derjenigen, die immer jammern dass ihm Internet Ihre Rechte zu kurz kommen schreibt Niggemeier in seinem Blog. Raffgieriges Pack, verdammtes.

Wieder der Beweis, das Kant längst in Vergessehnheit geraten ist: Was Du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem Andren zu (frei nach dem kathegorischen Imperativ.

Wiedeking verlässt Porsche und ich gebiete ihm ein wenig Respekt

Die Tagesschau beschreibt des Abgang Wiedekings bei Porsche und dort kann man auch lesen, dass Wiedeking keine 250 Millionen, sonder „nur“ 50 Millionen Abfindung erhält. Ein süßer goldener Handschlag. Damit kann man schon gepflegt etwas anfangen.

Wenn ich den Bericht aber richtig lese/interpretiere, ist der Handschlag eher für andere Menschen golden, als für Wiedeking selber. Denn Wiedeking gibt auch ein bisschen etwas ab:

  • 25 Millionen Euro fliessen in eine Stiftung, die künftig eine sozial gerechte Entwicklung an allen Porsche-Standorten unterstützen soll
  • 0,5 Millionen Euro fliessen in den Sozialfonds der Landespresse Baden-Württemberg e.V.
  • 0,5 Millionen Euro fliessen in die Stiftung der Hamburger Presse
  • 0,5 Millionen Euro fliessen in den Verein Kollegenhilfe niedersächsischer Journalisten e.V

sind schon mal 26,5 Millionen Euro, die direkt abwandern. Eine nette Geste. Ausserdem hält Wiedeking fest, dass er voll in Deutschland steuerpflichtig ist (hat es nicht für einen Wohnsitz in Monaco gereicht?) und er somit die restlichen 23,5 Millionen voll versteuert.

Ich will nun nicht sagen, dass wir für den armen Wiedeking nun sammeln gehen sollten. Aber wenigsten scheint er andere an seinem Profit teilhaben zu lassen. Wenn das auch die Banker mit ihren Boni täten, wäre viel erreicht.

Es sind die Eltern, die einen prägen – am Beispiel der Familie Albrecht

Ist es nicht so, dass unsere Eltern uns in den ersten Jahren unseren Lebens bedeutsam prägen? Wenn dem so ist, möchte ich der geneigten Zielgruppe nochmals eindringlich vor Augen führen, wer hinter der Aktion „Celler Loch“ stand.

Die Jüngeren werden sich vielleicht nicht mehr erinnern. Das Celler Loch bezeichnet den Vorgänge um einen Sprengstoffanschlag gegen die Justizvollzugsanstalt Celle, der am 25. Juli 1978 ein 40cm grosses Loch in die Anstaltsmauer sprengte. Alles deutete auf eine Tat aus dem „linksextremen Umfeld“ hin. GANZ grosses Medienecho… Klar, die linken Chaoten.

Aber acht Jahre später enthüllt der Journalist Ulrich Neufert, wer wirklich hinter diesem Anschlag steckte:

Doch was Journalist Ulrich Neufert in seinem später preisgekrönten Artikel aufdeckt, entspricht der Wahrheit. Beamte legten die Bombe, Minister waren ihre Auftraggeber, der Verfassungsschutz sekundierte. Höchste Regierungskreise vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht bis zum damaligen Bundesinnenminister Werner Maihofer waren eingeweiht, Gefängnisdirektor Paul Kühling sowieso.

Ernst Albrecht…. Moment, war das nicht der Vater von Ursula von der Leyen, geborene Albrecht? Sie war 20 als ihr Vater in der Lage war diese Aktion Feuerzauber (interne Bezeichnung) durchzuführen und die er selbst mit den Worten:

„Ich bin sicher, dass unsere Bevölkerung genau das von mir verlangt.“

verteidigte. Ein Ministerpräsident, der in dem Glauben lebt(e), dass Unrecht den Einsatz von Unrecht rechtfertigt, dem aber später attestiert wird:

Der Ende 1986 eingesetzte parlamentarische Untersuchungsausschuss kann Albrechts Eigenlob, „schlimme Verbrechen“ verhindert zu haben, nicht bestätigen. Tatsächlich traten die V-Leute als reichlich fragwürdige Provokateure auf. Sie halfen, so vermutet der Grünen-Abgeordnete Georg Fruck, Verbrechen aufzuklären, „die sie selbst eingefädelt und dann als Erfolg verkauft“ haben.

Wer – wie Ursula von der Leyen , geborene Albrecht – von einem Vater erzogen wird, der die Bekämpfung Unrecht mit Unrecht für legitim hält, der mag auch Zensurinstrumente als legitim empfinden.

Quelle der Zitate: NDR

Mittlerweile Standard: Der Link zur Petition gegen Internetsperren