FAZ und die manipulative Darstellung von Fakten

Als Manipulation wird der Verfälschen, Auslassen oder Hinzufügen von Fakten bezeichnet, welche das Ziel haben die Wahrnehmung und/oder die Willens- oder Meinungsbildung des Empfängers zu beeinflussen.

Die Aufgabe der Medien ist es Fakten so darzustellen, dass der Empfänger (Leser oder Seher) sich aus den zur Verfügung gestellten Fakten eine eigene Meinung bilden kann. Diese Meinung sollte frei von jedweder Manipulation durch die freie Presse erfolgen. (OK, hier im Reizzentrum ticken die Uhren anders – ich manipuliere auch alle und komme deshalb auch auf die Sperrliste des BKA – egal, künstlerische Freiheit).

Die FAZ gibt uns in der heutigen Onlineausgabe ein vorzügliches Beispiel, wie Manipulation funktioniert:

Upload und Bereitstellung solcher Musik- und Film-Dateien sind in der Regel nicht erlaubt. Die Webseiten-Betreiber handeln immer dann rechtswidrig, wenn die Rechte der Urheber verletzt werden. Und das tun sie in den meisten Fällen. Der Prozess gegen Pirate Bay hat gezeigt, dass selbst das Angebot von sogenannten BitTorrent-Dateien strafbar ist.

Diese Aussage ist auf den ersten Blick richtig, denn ein schwedischer Richter hat tatsächlich dieses Tatbestand festgestellt. Was dieser FAZ Artikel vom 24.04.2009 leider (bewusst?) verschweigt ist, dass bereits am 23.04.2009 die FAZ folgendes schrieb:

Knapp eine Woche nach der Verurteilung von vier Schweden gab einer der Richter im Prozess, Jurist Tomas Norström, am Donnerstag im schwedischen Rundfunk bekannt, er sei Mitglied zweier Organisationen zum Urheberrechtsschutz. Außerdem hatte er nach eigenen Angaben bei Streitigkeiten über Internet-Domainnamen mit einer Frau zusammengearbeitet, die im Pirate-Bay-Prozess als Vertreterin der amerikanischen Kino-Industrie aufgetreten war

Aber der Schreiberling Marco Dettweiler, der da feststellte, dass Piratebay ach so böse ist, hat die Information ob der etwaigen Manipulationen der Richtermeinung ganz sicher nicht wissentlich unterschlagen. Das war ganz gewiss einfach nur schlampig recherchierte. Auch wird er ganz gewiss nicht von der Medienindustrie hofiert und schreibt bewusst diese stimmungsmachenden Artikel. Alles nur ein Unfall.

Studien, die MICH interessieren würden

Es war uns allen klar, dass der Amokläufer von Winnenden sehr schnell mit „Killerspielen“ in Verbindung gebracht wird. Das war auch in Erfurth so – auch wenn sich später herausstellte, dass dies nicht zur eigentlichen Tat führte, aber die Gesetze wurden schnell geändert. Das der SWR schreibt:

„Es deutet alles darauf hin, dass der Vater hier nachlässig war, was das Verwahren dieser einen Waffe anbelangt“

kann getrost vernachlässigt werden. Jeder Mensch kommt doch an genügend Schusswaffen und Munition. An den Waffengesetzen liegt es ganz sicher nicht. Es müssen die Killerspiele sein! Oder ist da etwa doch ein Zusammenhang zwischen schiesswütigen Freizeitcowboys und einer latenten Gefahr des Waffenmissbrauchs? Ist es mangelnder respekt – nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch für das Leben Anderer und vor Waffen?

Nun ist es also auch hier soweit und es werden „Killerspiele“ auf dem PC des Täters gefunden. Ich frage mich, wieviel Prozent der deutschen Straftäter z.B. Minesweeper oder Solitaire auf ihrem Rechner haben. Kann man diesbezüglich Microsoft eine vorbereitende Schuld andrehen?

GANZ was anderes: Wieviele Wirtschaftskriminelle lesen das Handelsblatt, die Zeit, die FAZ, das Managermagazin, Schöner Wohnen, Playboy und ähnliches? Sollte/könnte man da nicht mal nachhaken? Besteht eventuell ein causaler Zusammenhang zwischen dem in den Publikationen sugeriertem Ziel des „ich brauche VIEL Geld, dann kann ich alles haben“ (GIER!) und den begangenen Straftaten?

Ganz am Ende wird sich eventuell sogar herausstellen, dass Gewaltverbrecher und Mörder als Kind Milch tranken. Macht Milch brutal?

Einmal Werteschulung bitte….

Was ist ein Wert von einer Million Euro?

  • Es ist der Betrag, für den ein KiK-Mitarbeiter 83 (dreiundachzig) Jahre arbeiten muss
  • Es ist der Betrag für den man 100 Seat Ibiza kaufen kann
  • Es ist der Betrag, von dem ein Hartz-IV Empfänger 237 Jahre leben muss

Ja, es ist tatsächlich sehr-sehr viel Geld. Es sei denn, man heisst Klaus Zumwinkel (Zitate FAZ):

…….obwohl es im Vergleich zu den versteuerten Einkommen um kleine Summen ging, wie es ja auch der Staatsanwalt gesagt hat.

(eine Million – konkret 970.000 Euro) ist der Steuerfehlbetrag der strafrechtlich noch relevant geahndet werden konnte. Verjährung …., und weiter:

Sämtliche Steuerschulden, die in zehn Jahren aufgelaufen sind, einschließlich Zinsen insgesamt rund 4 Millionen Euro.

Es ging für Klaus Zumwinkel also um „kleine Summen“. Ist es überhaupt zulässig, dass ein Privatmann (und auch als einen solchen muss man Zumwinkel ansehen und anerkennen) so sehr die Bodenhaftung verliert, dass er jegliches Gefühl für Werte und Summen verliert?

Wie wäre es, wenn Grossverdiener einmal alle zwei Jahre zwei Monate vom Hartz-IV Satz leben müssten? Einfach um wieder das gefühl für den Wert des Geldes zu bekommen. Obwohl einige der Grossverdiener wahrscheinlich schon nach der ersten warmen Mahlzeit pleite wären.