Westernworld beschrieb es in einem Twitter-Tweet:““prima da weiß man endlich wo klingeln wenn die revolution kommt“. Gemeint sind die sogenannten „Gated Communitys“. Abgeschottete Wohnbereiche, in denen sich die „Reichen“ vom Mob & Pöbel der Strasse abgrenzen. Mittels Zäunen, Kameraüberwachung und Pförtner werden Stadtteile zu High-Security Wohngebieten, in denen nur lebt ….. Ja wer eigentlich?
Derzeit lese ich das Buch „Die Ketzer von Narbonne“, welche im frühen 14. Jahrhundert spielt. Die Zeit in der diejenigen, welche das Volk knechtete sich hinter dicken Mauern verbargen: Kirche und Fürsten. Es setzt schon ein gewisses Unrechtsbewusstsein bezüglich des eigenen Handelns vorraus, sich in Wohngebiete zurück zu ziehen, in denen:
Zutritt bekommt nur, wen die Bewohner der Luxusapartments beim Pförtner anmelden. (Quelle Spiegel)
Das erinnert doch ein wenig an modernen Strafvollzug. Mauer, Bewegungsmelder und stete Überwachung. Wie gross muss die Angst sein, wenn man sich als Individuum so stark abschottet anstelle etwas gegen die Ursache der eigenen Angst zu tun? Wer zahlt 5500€ pro Quadratmeter, wenn er dies nicht muss? Sicher wird ein gewisser Prozentsatz der Anwohner solcher „Neureichen-Slums“ dort aus den gleichen Gründen wohnen, mit denen man gelangweilt seine Wochenenden in St Tropez verbringt: Um zu zeigen, dass man es kann – dass man „dazu“ gehört. In meinen Augen: Armseelig.
Aber ein Rest bleibt, der sich seines Leben in der freien Welt unsicher fühlt. Aber warum? Weil die Kids aus Gründen der Perspektivenlosigkeit und dem daraus erwachsenen Frust eine Gefahr sind? Oder ist es die Angst vor dem Mob der irgendwann – wie einst vor der Bastille – vor der Tür stehen könnte?
Warum macht man sich keine Gedanken wie man Probleme löst? Warum versucht man vor ihnen zu fliehen, die hinter schwarzen Mauern zu verstecken? Ist es nicht kindisch:“Sehe ich dich nicht, siehst Du mich auch nicht“? Die stabilsten Mauern entsehen in den Köpfen …