Aushebelung der Naturgesetze

Es gibt etwas, dass die Naturgesetze kopfstehen lässt: Die Liebe.

Liebe wird zum Beispiel nicht weniger, wenn sie geteilt wird. Liebe ist nicht in Worte zu fassen und – zumindest soweit mir bekannt – auch für Psycho- und Soziologen ein weitgehendes Rätsel. Ein jeder kennt dieses Gefühl, dass den Herzschlag erhöht und aus im Leben stehenden Männern wieder unsichere Teenager macht – zumindest glaubt man dieses Gefühl zu kennen. Aber dann kommt ein gefühlsmässiger Tsunami (man verzeihe mir diesen Vergleich) – er kündigt sich ganz zart an. Man bemerkt „Irgendwas ist los“, aber man kann es nicht bestimmen. Dann aber kommt die grosse Welle, die ALLES wegspült und einen völlig umwirft.

Im Gegensatz zu einem Tsunami kommen durch dieses Gefühl aber keine Menschen zu Schaden. Eher ist das Gegenteil der Fall: Durch ausgeschüttete Glückshormone hat der Betroffene eine ansteckende gute Laune, das Lächeln ist wie in Marmor gehauen und Schlaflosigkeit sowie etwaige – beziehungsirrelavante – Probleme haben deutlich weniger Einfluss auf das Gefühlsleben. Liebe ist wie ein Schutzschirm der von ausserirdischer Alientechnologie entwickelt wurde.

Und nun habe ich endlich die Kurve bekommen, denn den Grund für diesen Artikel lieferte tatsächlich ein Alien. Eine schier ausserirdische Frau hat mir (nicht das erste Mal) eine Liebeserklärung gemacht, die mich bis ins Mark traf. Die Frau, die völlig unerwartet und innerhalb kürzester Zeit das Herz eines Mannes eroberte, der noch vor wenigen Wochen erklärte: „Ich bleibe solo, ich will meine Ruhe haben und brauche keine Beziehung um glücklich zu sein“ ist wie nicht von dieser Welt. Aber ich bleibe bei meiner Aussage: Ich brauche keine Frau um glücklich zu sein. Aber um überglücklich zu sein, dafür brauche ich sie!

Und nun einen Tusch, das Licht bitte dimmen und den Spot auf diese Frau: Katja , das Blonde Alien.

Doch kein Bush-Doppelgänger

Nachdem gestern das oberste Gericht der USA (wir berichteten) Guantanamo als NICHT ausserhalb der US-Gerichtsbarkeit liegend definierte, läuft der Kettenhund und Menschenrechtsfeind George Double-U zu gewohnter Form auf, rüffelt den obersten Gerichtshof und kündigt an nun Gesetze zu ändern.

Spiegel Online:

„Das bedeutet nicht, dass ich dem Urteil zustimme.“ Bush sagte, er werde untersuchen, ob Gesetzesänderungen nötig seien, um die Sicherheit der amerikanischen Bürger zu gewährleisten.

Preisfrage: Welchem deutschen Politiker würde man solch eine Ignoranz der Kontrollinstanzen ebenfalls zutrauen?

Elektronisches Würgehalsband feiert Geburtstag

Tja, das Mobiltelefon feiert heute seinen 25ten Geburtstag. Ja, vor 25 Jahren wurde das “ „Dynamic Adaptive Total Area Coverage Telephone“ (DynaTEC) von Motorola auf den Markt gebracht. Seit dem hat sich unser Verhalten deutlich verändert. Schon vor 1999 bezeichnete ich persönlich das Adminhandy als „Elektronisches Würgehalsband“ (Nachweis)

Warum empfinde ich das Mobiltelefon als störend? Früher gab es – ab und an – Telefonzellen, von denen man ein Telefonat führen konnte, ansonsten war man vor etwaigen Stören sicher geschützt. Heutzutage klingeln allerortens Telefone: In öffentlichen Verkehrsmitteln, in Restaurants selbst auf dmm Herrenklo der CeBit werden (Quitiert mit schallenden Gelächter der anderen Anwesenden – Hoffnung?) Telefonate angenommen. Koitus Interruptus wegen SMS-Eingang habe ich (Gott sei Dank!) noch nicht erleben müssen, bin mir aber ganz sicher, dass auch dies bereits vorkam.

Ich muss mich dabei an ein (Festnetztelefon-)Erlebnis mit Peter Glaser erinnern, der mein Verhältnis zur „Wichtigkeit der Erreichbarkeit“ gerade rückte. Wir sassen bei Peter (damals noch in Hamburg Altona wohnend) und diskutierten irgendein Thema. Mitten Im Satz (Ja, Telefone achten nicht auf Sprechpausen) fing  sein Telefon an zu klingeln. Ich sprach meinen Satz zuende und gab Peter so die Möglichkeit ans Telefon zu gehen. Er machte keine Anstalten dies zu tun. Ich fragte: Willst Du nicht ans Telefon gehen? Seine Antwort war DAMALS für mich deutlich irritierend (den leichten Grazer Dialekt müsst ihr euch nun vorstellen): „Ah naa, der ruft schoa wieder an wenns wichtig ist – JETZT reden wir beide und meine Aufmerksamkeit gehört dir – da soll uns keiner stören“. Auch ein weiteres Klingeln und meine Anmerkung „Wenn es jetzt dein Verleger ist“ brachte Peter nicht davon ab, mir seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Ich fühlte mich „wichtig“ und als Gesprächspartner erntgenommen. Dieses Verhalten von Peter hat mein Verhältnis zu eingehenden Telefonaten deutlich geändert. Man MUSS nicht jedes Telefonat annehmen. Es wird wieder klingeln oder der Anrufer wird die Mailbox benutzen.

Danke Peter, Du hast mein Telefonie- und Sozialverhalten positiv beeinflusst