Der Mensch braucht Geräusche

Als ich mich – vor vielen Jahren – mit dem damals aufkommenden Thema VoIP auseinandersetzte und diverse (auch sehr gute) Schulungen belegte, wurde mir von einem Lucent-Mitarbeiter erklärt, dass H.323-Gespräche mit einem „künstlichen Rauschen“ hinterlegt werden müssten, da dies für eine bessere Qualität sorgen würde. „Hääääääää“ wird an der Stelle jeder Leser denken, Rauschen soll die Qualität verbessern? Aber die Erklärung leuchtete mir ein: Da wir es gewohnt sind, bei Telefonaten IMMER ein gewisses Grundrauschen zu hören, reagieren wir irritiert wenn dieses auf einmal fehlt. Die Folge sind dann Unsicherheit der Gesprächsteilnehmer verbunden mit Rückfragen bei Gesprächspausen „Sind sie noch da?“

An dieses Erlebnis musste ich denken, als ich den Artikel bei Heise las, in dem es darum geht Elektroautos mit einem künstlichen Motorgeräusch auszustatten. Zwar wird geschrieben:

stellen die in manchen Fahrzuständen nahezu geräuschlos dahinflitzenden Öko-Mobile eine ernstzunehmende Gefahr dar, da sie insbesondere von Personen mit eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen nicht rechtzeitig bemerkt werden.

aber auch „normalsehende und – hörende“ Mitmenschen sind an das Geräusch der Fahrzeuge gewohnt und wenn dann ein lautloses Fahrzeug kommt, ist man zumindest erschrocken…

Schön in Hamburg zu wohnen, wir strahlen nicht so

AUCH was die Qualität des Trinkwassers angeht. Wie seit Tagen in fast allen Medien berichtet (deshalb kommentierte ich noch nicht), ist das deutsche Trinkwasser teilweise nicht unerheblich mit Uranrückständen belastet. Diese Meldung ist stimmt sicherlich bedenklich und lässt auf einen noch kritischeren Umgang mit den deutlich gefährlichen, radioaktiven Stoffen hoffen.

Warum ich nun aber doch das Thema Uran in Trinkwasser zum Thema mache ist, dass es die Zeit ein PDF mit der Liste ALLER Messergebnisse zur Verfügung stellt. Mehr dazu auf dieser Seite der Zeit.

Wer mehr über die Wasserqualität in Hamburg erfahren möchte, kann sich hier bei den Hamburger Wasserwerken sehr detailiert informieren

München morgen oder Peking heute?

Diese Frage stellte sich mir, als ich den Artikel im SPON las.

Und wie so oft treibt der Kontrollwahn der Behörden bizarre Blüten: Drei Sperrkreise hat die Polizei um Peking herum errichtet, um Kriminelle, Bittsteller und Bettler abzufangen. Die Restaurant- und Barbetreiber wurden angewiesen, Schwarze und Mongolinnen nicht zu bedienen, weil die angeblich ausnahmslos Drogenhändler beziehungsweise Prostituierte sind. Tausende Überwachungskameras beobachten das Geschehen von oben, Mitglieder von „Nachbarschaftskomitees“ melden Verdächtige persönlich.

Der Slogan der Olympischen Spiele in Peking „One World, one Dream“ wird von Konzeptkünstler Ai Weiweiwie folgt interpretiert:

Der „gemeinsame Traum“ besteht ihm zufolge allerdings aus „noch mehr korrupten Beamten, noch schmutzigeren Geschäften, fortlaufenden Lügen und fragwürdigem Wohlstand“.

Na, das hört sich schon fast nach deutschen Verhältnissen an -> wir arbeiten daran!