In die Vollen

Wer schon einmal mit dem Bereich der Zeitarbeit zu tun hatte, weiss wie gnadenlos niedrig dort die Löhne bemessen sind. Selig ist, wer z.B. bei Airbus als Zeitarbeiter eingesetzt ist, denn die Zeitarbeitsfirmen müssen ihren bei Airbus eingesetzten Leiharbeitern den Lohn zahlen, den ein Festangestellter bei gleicher Tätigkeit bekommen würde. Dies ist für eine Bürokraft ein Aufschlag von ca. 30%, was den Umkehrschluss zulässt, dass normalerweise 30% unter Tarif bezahlt wird. Das dicke Geld verdienen die modernen Sklavenhändler Personaldienstleister. Denn der Kunde – bei dem die Leiharbeiter eingesetzt sind – bezahlt einen deutlichen Aufschlag zu den Tariflöhnen um sich von Urlaubs- und Krankheitszeiten sowie dem Kündigungsschutz freizukaufen. Ein weiterer Knechtungsfaktor ist, dass leiharbeiter typischerweise erst am 15ten des Folgemonats ihr geld auf das Konto überwiesen bekommen. Dadurch kann der Skavenhalter Personaldienstleister zusätzlich noch einen kleinen Zinsgewinn einstreichen. Kleinvieh macht eben auch Mist. So addieren sich Aufschlag, Zinsgewinn sowie Minderentlohnung zu einem stattlichen Ertrag, der von dieser Branche erwirtschaftet wird.

Diese Erträge müssen sinnvoll reinvestiert werden, zum Beispiel in erfolgreiche Lobbyarbeit. Da wird kein kleiner Hinterbänkler bearbeitet, sonder man scheint in die Vollen zu gehen: Direkt an die Bundesmerkel (Quelle Tagesschau):

Am Rande des CSU-Parteitags in Nürnberg schloss sie (Bundeskanzlerin Merkel) die Aufnahme der Zeitarbeit in das Entsendegesetz zur Festlegung eines Mindestlohns definitiv aus.

Diese Frau Merkel, die sich ansonsten nur dadurch profiliert, dass sie in der Weltgeschichte herumreist und überall „Wir brauchen Standards“ verkündet, steckt sich auf einmal in die Politik. Frau Merkel, das ist verdächtig.

Ich rieche da schon einen geheimen Gerneralplan (so als Versuch): Wenn wir das Volk arm halten, werden sich gar keine Zeit haben sich zu informieren, was wir alles so anstellen. Dann halten sie die Klappen und wir haben Narrenpolitische Freiheit.

Statistiken lesen und sich übergeben

Das Statistische Bundesamt hat die offiziellen Zahlen zu den verbraucherpreise für den Monat Juni veröffentlicht (Quelle Tagesschau). Interessante Passagen sind dem Bericht der Tagesschau zu entnehmen:

Die hohe Jahresteuerung sei weiterhin vom starken Preisauftrieb für Energie und Nahrungsmittel geprägt, schreibt das Bundesamt. Die beiden Bereiche erklärten weit mehr als die Hälfte der gesamten Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr und umfassten etwa 20 Prozent der Ausgaben der privaten Haushalte.

Wenn statistisch 20% der Ausgaben betroffen sind, so dürfte dies bei Personen/Familien mit geringem Einkommen wesentlich dramatischer sein. Aber bitte bloss nicht das Hartz-IV Geld anpassen und auch die Renten können ruhig niedrig bleiben.

Man sollte einfach mal eine pi*Daumen Berechnung durchführen und zwei Einkommensklassen vergleichen. Ein kinderloses Angestelltenpaar, das (nach Abzug der Miete) so um die 3.500€ im Monat zur Verfügung hat (welches nach der obigen Statistik dann ca. 700€ für Energie und Lebensmittel ausgeben kann (kein Wunder, dass wir immer dicker werden) und ein Hartz-IV Paar das ca. 600€ im Monat zur Verfügung hat (und mit 120 Euro für Lebensmittel und Energiekosten auskommen muss). Haut irgendwie nicht so hin.

Aber für unser beispielhaftes Hartz-IV Paar gibt es Hoffnung, denn

Billiger wurden den Angaben zufolge hingegen langlebige Gebrauchsgüter. Ihre Preise sanken binnen Jahresfrist um 0,7 Prozent. So gingen beispielsweise die Preise für Notebooks um 27,6 Prozent zurück, Fernseher sind 18,9 Prozent günstiger.

Also liebe Wenigverdiener: Weniger Essen und dafür mehr Fernseher und Notebooks kaufen, DANN kommt man auch mit dem Geld aus!