Kampf gegen „Rechts“ – heiligt der Zweck die Mittel?

Gestern postete Hagen Eichler bei Twitter folgendes. Und machte mich nachdenklich.

Erster Gedanke: Super Aktion. Es gibt Ansichten und Ziele, die dürfen in einer/unserer Demokratie keinen Platz finden.

Reaktion meines Hirns auf den ersten Gedanken: Erinnerst Du dich an an Rosa Luxemburg – „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“

Ich erschrak vor mir selbst. Bin ich doch ein (manchmal schwächelnder, nicht perfekter) Vertreter des kategorischen Imperativs (auf den sich nebenbei auch Luxemburgs Aussage stützen kann): „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“. Dies wurde später in der Sponti-Version vereinfacht in „Was Du nicht willst, was man dir will – das will auch keinem – was willst denn Du?“

Nun stand ich da und war im Zwiespalt. Einerseits kein Fußbreit den „Anderen“, was aber wenn auch mir irgendwann kein Fußbreit mehr gewährt wird? Ich teilte meine Gedanken mit der besten Ehefrau von allen (Kishon irrte..) und sie merkte an: „Die“ haben sich vor ’33 auch immer an Gesetze gehalten und sind dennoch an die Macht gekommen. BÄMM Das saß. Und nun? Ist dies der Moment wo die Ausnahme die Regel definiert? Wo Widerstand – trotz allem – zur Pflicht wird? Ich bin zerrissen. Auch nach Ablauf einer Nacht habe ich keine Meinung bilden können, die ich mit gutem Gewissen und voller Überzeugung vertreten kann. Es ist quasi so, als sollte das Grundgesetz (speziell Art.3 Abs.3) geschützt werden, indem man gegen es verstößt.

HILFE! Bitte um Diskussion und Hilfestellung zur eigenen Meinungsbildung.