Gedanken zur Wahl in den USA

Vorab: Wir Deutschen sollten zurückhaltend formulieren. Auch in Deutschland steht nächstes Jahr eine „große“ Wahl an und das Ergebnis kennen wir noch nicht.

Heute Morgen wachte ich auf und es war wie bei der Brexit Abstimmung: Man hatte das Gefühl „Das wird schon nicht passieren“ – und dann war es doch so. Schon seltsam, was im Jahre 2016 so alles passiert, aber lasst es uns als Erfahrung verbuchen und stets aus den Erfahrungen lernen.

Apropos Erfahrungen: Erinnert ihr euch an 2008? Damals schaute die Welt hoffnungsvoll auf die USA. Barack Obama, dieser sympathisch und vor allem empathisch daher kommende junge Mann wurde zum US-Präsidenten gewählt. Was wurden für Hoffnungen in diesen Mann gesetzt. Er war voller Ideen, die sich gut anhörten und die Hoffnung auf eine bessere Welt wachsen ließen. Und nun – acht Jahre später? In Guantanamo wird immer noch außerhalb der Gesetzgebung inhaftiert, die Waffengesetze sind immer noch so liberal, dass tausende US-Amerikaner durch private Schusswaffen ums Leben kommen.

Aus obigem wächst Hoffnung. Denn kann es sein, dass Barack Obama vielleicht (im Zweifel immer für den „Angeklagten“) stets „gut“ agieren wollte, er aber als „mächtigster Mann der Welt“ gar nicht so viel Macht hatte? Kann es sein, dass all die Menschen und Verbindungen um ihn herum derart viel Einfluss auf die Entscheidungen des US-Präsidenten haben, dass er letztendlich eher ein Grüßaugust ist, als dass er wahre Entscheidungsfreiheit besitzt? Wenn dem so ist, brauchen wir gar keine Befürchtungen vor Donald Trump zu haben.  Denn das etablierte System wüsste sich dann zu schützen. OK, dass macht es nicht wirklich besser, aber es würde bedeuten, dass Trump genau so eine Marionette sein wird, wie es Obama war und Clinton gewesen wäre.

Ängste: Schon vor Jahren habe ich mich – aus $Gründen – von dem Gedanken verabschiedet jemals wieder einen Fuß auf US-amerikanisches Staatsgebiet zu setzen. Wie aber mögen sich jetzt all die Einwanderer fühlen, die sich in den USA aufhalten. Nach all den Hass-Reden, die man von Trump hören musste? In Gedanken bin ich bei diesen Menschen und hoffe, dass ihre Lebenssituation sich nicht verschlechtern mögen.

Folgen #1. Trump hat auch „versprochen“, dass er die US-Wirtschaft stärken will und diese vor zu vielen Importen schützen will. Ja, liebe Deutschen, DAS könnte auch uns treffen – unsere Arbeitsplätze. Denn wir haben derzeit einen Exportüberschuss von ca. 50 Millarden Euro. Nicht Umsatz – sondern Überschuss, wir exportieren jedes Jahr deutlich mehr in die USA als wir aus den USA importieren. Sollte Trump es schaffen den US-Markt vor Importen zu schützen, stehen deutsche Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Folgen #2 – #100: Ich kann nicht alles aufschreiben, was passieren KÖNNTE, denn es ist schlicht zu viel, was alles im Bereich der Spekulation möglich ist.

Folgen #101: Mir tut  Melania Trump ein wenig leid. Wie formulierte es die beste Ehefrau von allen: Da sucht man sich als junger Menschen einen Partner, der viel Geld hat um ein schönes Leben führen zu können, dass er ein seltsamer Mensch ist und seltsame Ansichten hat, darüber schaut man – dank des Lebensstils – hinweg. Nun wird sie First Lady. Ihr Leben wird Verpflichtung sein, der schöne Teil wird – dank des goldenen Käfigs – ein Ende haben.

OK, am Ende dann noch ein wenig Mucke – und die Zurückhaltung ist an der Stelle auch eher zurückhaltend 🙂

Nachtrag: Denkt daran, wie stark gewisse Kräfte auch in Europa sind und werden. Wehret den Anfängen.

Herr und Meister! hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

Kreditkartenzahlung unbrauchbar machen mit S-ID-Check

Früher war nicht alles besser, aber manches war früher gut – so sagt zumindest Jochen Malmsheimer in einer großartigen Nummer „Das Wurstbrot„. Daran wurde ich heute deutlich erinnert, als ich versuchte online eine Zahlung zu tätigen. Nicht einfach mit „Kreditkartennummer und Sicherheitscode eingeben“ sondern eine sichere Zahlung. Sichere Zahlung ist schon mal gut. Eine Sicherheitsebene (bislang ein Passwort) die außerhalb der Angaben auf der Kreditkarte liegt. Sollte einem die Kreditkarte gestohlen werden oder verlustig gehen, kann der neue „Besitzer“ die Karte nicht für Zahlungen nutzen.

Früher gab man hierfür einen Secure-Code ein. Dies war/ist eine Zeichenfolge die wie ein Passwort benutzt wird. Nun haben sich die Kreditkartengesellschaften etwas neues einfallen lassen: Sicherheit durch eine App. Die Sicherheit ist dabei außerordentlich groß, da das Verfahren schlicht für Zahlungen unbrauchbar ist.

Ich wollte heute bei der SNCF Bahnfahrkarten für den TGV kaufen. Habe ich schon des öfteren gemacht, ist einfach und gut. HALT! Es war einfach und gut, denn heute habe ich mir die Karten gelegt. Bei dem Zahlvorgang wurde ich ausgefordert am „Verified by Visa- und MasterCard SecureCode-Zahlungen“-Verfahren teil zu nehmen. Dazu muss man eine App auf dem Mobiltelefon installieren und die Kreditkarte – vor der ersten Zahlung – mit dem Handy „verbinden“. SOLLTE keine große Sache sein. Ist es aber. Denn alles was ich während und nach der Installation empfing war eine Fehlermeldung. „Konnte nicht gesendet werden“.

Dankenswerter Weise gibt es eine Hotline, welche nach relativ kurzer Wartezeit tatsächlich zu einen Menschen durchstellt. Leider konnte mir dort nur äußert marginal geholfen werden, indem mir bestätigt wurde, dass ich keinen Fehler bei der Bedienung gemacht habe. WARUM das System aus „Lieferant“<->“Kartenunternehmen“<->Handy-App nicht funktioniert und ich keine Zahlung tätigen kann, konnten mir die freundlichen Mitarbeiter aber nicht erklären. Endresultat: Ich kann bei SNCF keine Bahnfahrkarte online buchen.

Die Kritiken im Playstore sind relativ eindeutig:

bewertung

Nach der Durchsicht diverser Kommentare habe ich einen Verdacht, warum das Verfahren bei mir nicht funktioniert. Es funktioniert nicht bei gerooteten Android-Handys. Zwar ist mein Handy nicht gerootet, aber vielleicht liegt es daran, dass ich Android 7.1.1 auf dem Handy habe?

Aber was nun, wenn ich im Internet zahlen möchte und nicht einfach mittels Kreditkarte und „Kreditkartennummer und Sicherheitscode“ zahlen kann, sondern der Verkäufer mich zwingt mittels „Verified by Visa- und MasterCard SecureCode-Zahlung“ eben nicht zahlen zu können?

Und dann soll Bargeld durch bargeldloses Zahlen abgelöst werden? Setzen, SECHS. SO wird das nicht Leute. NIEMALS!

Sollte ein Leser oder eine Leserin einen Tipp haben wie ich die APP nutzen kann, wäre ich mehr als nur dankbar.

Nebenfrage: Was macht man, wenn man irgendwo im Nirgendwo der Welt ist und mittels Kreditkarte keine Reise online buchen kann? Was macht man, wenn das Handy gestohlen wird/der Akku leer ist?

Das Terrorurteil #TerrorIhrUrteil, Philosophie und das Grundgesetz

Sorry Leute, welch ein Schwachmatenkram. Was soll die Sendung, die Diskussion und vor allem die Abstimmung? Letztendlich kommen wir wieder auf das altbekannte Trolley-Problem zurück.

Um ETWAS weiter auszuholen: Vor dem Ende einer offenen Kette von Möglichkeiten ist alles offen. So kann – um zu der perversen Volksbefragung im TV zurück zu kommen – im ALLERLETZTEN Moment ein Passagier im Flugzeug den/die Attentäter überwältigen und so die Passagiere und die Besucher des Stadions retten.

Kant erklärt uns:“Du solltest nicht lügen“ – niemals, never – lügen ist Bäh-Bäh. Ja, sagt ihr, aber was ist in dem Fall, dass sich ein Freund von dir in deiner Wohnung versteckt und ein Mörder vorn an der Tür klingelt und dich fragt: „Ist dein Freund bei dir“? Was antwortest Du? Die erste Antwort wird natürlich immer sein (Für die Katholen: Lässliche Lüge): „Nein, der ist nicht hier, sorry ich kann nicht helfen “ um dann zu hoffen, dass der Mörder nicht in das Haus hinein kommt.

Was aber, wenn euer Freund das Gespräch mitverfolgt hat und aus dem Fenster entwischt? Wenn ihr die Wahrheit sagt: „Ja mein Freund ist hier“, wird er Mörder das Haus untersuchen und euer (geflüchteter) Freund ist in Sicherheit. Wenn ihr aber lügt „Nein, der ist nicht hier“ besteht die Möglichkeit, dass der Mörder euren flüchtenden Freund zwei Strassen weiter flüchten sieht und …. ihn tötet.

Wikipedia schreibt zu diesem Problem zurecht:
„Im deutschen Strafrecht hat die Unterscheidung zwischen Tun und Unterlassen erhebliche Folgen. Deshalb sind die beiden Fälle im Folgenden getrennt darzustellen. Wichtig ist ferner, dass im deutschen Strafrecht zwischen der Rechtfertigung und Entschuldigung (d. h. Rechtswidrigkeit ohne individuelle Vorwerfbarkeit) einer Tötung streng unterschieden wird.“

Das TUN gegen das NICHTTUN aufzurechnen ist äußerst gefährlich, denn niemand weiß, ob nicht NACH dem aktiven Eingriff in die Situation noch etwas passieren kann, was am Ende alle Beteiligten retten kann.

Abgesehen von der Philosophiererei – das Verfassungsgericht hat am 15. Februar 2006 eine eindeutige Bewertung erstellt: „Abschussermächtigung im Luftsicherheitsgesetz nichtig“ – der Abschuss ist NICHT mit deutschen Recht vereinbar. Abgesehen davon, dass in dem Fernsehspiel der Pilot auch noch eine Befehlsverweigerung begangen hat.