Wir entwickeln uns immer mehr zu Sklaven

Leiharbeiter, das sind diejenige, die als erstes arbeitslos werden, wenn es im Unternehmen kriselt. Gerade dieser Tage sind die Leiharbeiter wieder allerorts im Gespräch, bei Conti, VW und anderen Firmen sind SIE es, die vor die Tür gesetzt werden. Billiges Arbeitsvieh, dass man nach dem amerikanischen Vorbild „hire and fire“ preiswert(!!) temposrär einsetzen kann und ohne Sozialpläne vor die Tür setzt.

Die FAZ schreib dazu:

2007 seien 45 Prozent aller neuen Arbeitsverträge befristet gewesen, sagte Christian Hohendanner vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Das heisst: 45% der deutschen Arbeitnehmer sitzen gerade in dieser Zeit der Rezession auf dem Schleudersitz. Die Manager der Unternehmen lachen sich schlapp: Weiterhin dicke Gehälter und ein etwas gesichterer Aktienkurs, denn man kann viel kurzfristiger agieren – auf den Schultern der einfachen Arbeiter und Angestellten. Eigentum verpflichtet? Zu was?

Die Welt führt aus:

Besonders häufig werden Stellen im Öffentlichen Dienst auf Zeit besetzt: Hier seien zwei Drittel aller neuen Arbeitsverträge befristet, hieß es in einer IAB-Studie. Auch in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und bei Nonprofit-Organisationen gälten befristete Verträge als „Normaleinstellungsverhältnis“.

So weit ist es schon: Normaleinstellungsverhältnis auf Zeit.

Gibt es eine Schelle für Mehdorn?

In der FAZ spekuliert Holger Steltzner heute, dass der Börsengang der Deutschen Bahn AG – der bis nach der nächsten Bundestagswahl ohnehin aufgeschoben ist, wohl ganz ins Wasser fallen könnte.

Das wäre ein schmerzhafter Schlag ins Gesicht des Bahn-Vorstandes Mehdorn, der den Kernpunkt seiner Führungsarbeit die letzten Monate offensichtlich einzig in dem Börsengang sah. Anzeichen dafür sind z.B. die anscheinende Verschleppung der Achsprüfungen der ICE-Züge, die sich sicherlich negativ auf die Kapitalisierung durch den Börsengang ausgewirkt hätte.

Wer schon mal einen Börsengang begleitet hat, weiss was da an „Tagesarbeit“ liegen bleiben kann. Insofern scheint es sehr sinnvoll zu sein, wenn Herr Mehdorn nun wieder seine „normale“ Arbeit tun kann und nicht mehr von der Geldgier motiviert wird.

Die historische zweite Macht redet mit den Kollegen

Ob etwas langfristiges dabei heraus kommt, weiss man noch nicht, aber ich muss gestehen, ich mache mir ein wenig Hoffnung. Im Vatikan treffen sich je 29 islamische und katholische Geistliche zu Gesprächen. Die Tagesschau zitiert Erzbischof Pier Luigi Celata und schreibt hierzu:

„Diese Begegnung findet in einer Situation statt, da die Erwartung verbreitet ist, einerseits das Terrain zu leeren von der Möglichkeit, Gewaltakte oder gewalttätige Ideologien unter Hinweis auf Religionen, vor allem eben die großen monotheistischen Religionen, zu rechtfertigen.“

Andererseits beruhe die Begegnung auf dem gemeinsamen Bewusstsein für die Verantwortung, die diese großen Glaubensrichtungen für das große Menschheitsziel des Friedens gemeinsam tragen.

Ich persönlich glaube, dass es so langsam einmal Zeit wird, denn meine persönliche Ansicht zu der Religionsfrage im Allgemeinen ist, dass letztendlich alle Religionen dieselbe Zielsetzung haben und dass es aufgrund von unterschiedlichen Interpretationen und Wegen zum Ziel viel zu viel Kriege und Leid gegeben hat. Man denke z.B. an die Kreuzzüge und ähnliches. Wenn wir gemeinsam diesen Planeten bewohen wollen (und das müssen wir), dann sollten alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen.