Man reiche mir den Übelkübel, sonst wird mir ohne Kübel übel

Wie ich gerade den den Kuehntopp-Blog entnehme, war die Panne in Sachen Meldeamt-Software doch ein wenig deutlich grösser als angenommen. Demnach sollen die veröffentlichten Zugangsdaten nicht nur den Zugriff auf die Daten ermöglicht haben, sondern Root-Accounts gewesen sein. Na prima. Damit kann der geneigte Eindringling nicht nur Daten sichten, sondern auch ändern und sich selbst neue Accounts anlegen.

Früher gab es zwei voneinander getrennte Netzwerke. Inneres und äusseres Netzwerk. Auf den Tischen der Mitarbeiter mit „Internetzugriff“ stand ein zweiter PC, da der Arbeitsplatzrechner (aus Gründen der Datensicherheit) NIEMALS eine Verbindung zum Internet haben durfte.

Aber sowas koset Geld – heute werden unternehmenskritische Daten unverschlüsselt übder das Internet übertragen und jeder Hans-Wurst nennt sich Sicherheitsfachmann.

Datensicherheitsarroganz

Mittlerweile frage ich mich, WIE dumm ignorant realitätsfern eigentlich jeder Politker sein muss, der sich hinstellt und der bevölkerung erklärt:“ Die Daten sind sicher“. Ob es persönliche Vorteile sind, welche die Datenbestände anzapfen lassen (Telekom), die Dummheit und/oder Unzuläglichkeit der Nutzer der Daten ist mir dabei völlig egal. Daten sind nur sicher, wenn sie eben NICHT in irgendwelchen Datenbanken abrufbar (egal für wen) und NICHT verknüpfbar sind.

So langsam muss doch dem Herrn Schäube ECHT der Kopf qualmen, wenn nun gerade wieder der „Supergau in Sachen Datenschutz“ (wie vom Tagesschau-Ticker bezeichnet) aufgedeckt wird. So grosse Klammerbeutel gibt es doch gar nicht, um damit die gesamte bundesdeutsche Bevölkerung zu pudern.

Wann hört dieser Unsinn mit Datenerhebung endlich auf? Oder muss der CCC erst alle erfassten Fingerabdruckdaten in der Datenschleuder publizieren?