Die CDU übt Totalüberwachung von Mail

Man muss der CDU zugute halten, dass sie bei der geforderten Totalüberwachung aller Internetaktivitäten mit gutem Beispiel voran geht. Denn was da in Geldern abging hört sich an wie ein Beta-Test des Bundesinnenministers:

In der Gelderner CDU brodelt es: E-Mails an Fraktionsmitglieder, deren elektronische Adressen personalisiert mit dem jeweiligen Vor- und Nachnamen auf der Internetseite der Partei stehen, haben die jeweiligen Mitglieder nie direkt persönlich erreicht. Stattdessen wurden die Schriftsätze automatisch an die Stadtverbandsspitze geleitet – ohne Wissen der Fraktionsmitglieder, und ohne dass die Schreiber merken konnten, wer ihre Mails eigentlich liest.

berichtet rp-online. Der Sinn ist klar: Man muss natürlich – rechtzeitig vor der Bundestagswahl, die man mit der FDP gemeinsam gewinnen will – schon mal Erfahrungen sammeln, wieviele Mails ein Bürger so bekommt und wie viel Personal man benötigt um diese Mails zu sichten und auszuwerten.

Alles in allem ein Vorgehen, dass man so von Politikern nicht gewohnt ist. Typischerweise entscheiden die ja über Dinge von denen sie so gar keine Ahnung haben. Aber dass man in bester Schäuble/Zensursula-Manier auch in den unteren Rängen der CDU mit Füssen tritt ist eine neue Dimension. Oder ist es Demokratie, wenn die Kleinen genau SO auf das Grundgesetz pinkeln wie die Großen?

Jako lenkt ein

Der Sportbekleidungshersteller Jako kommt in der Sache „Jako gegen Trainer Baade“ nun dem abgemahnten Blogger entgegen, interessant ist die Erkenntnis des Vorstandsvorsitzenden der JAKO AG:

Sprügel wörtlich: „Ich bin mir sicher, dass beide Seiten aus dieser unerfreulichen Geschichte gelernt haben.“

Ja, es haben beide Seiten gelernt: Die Jako AG, dass Vernunft & Miteinander einen weiter bringen kann, als Rechtsanwälte und der Blogger Trainer Baade (und alle anderen Blogger), dass wir zusammen etwas erreichen können, gegen Unrecht und Unwissenheit.

Wichtig scheint mir, dass Jako (und Sprügel) versuchen einigermassen fair aus der Nummer rauszukommen versuchen und dem Trainer Baade anscheinend sämtliche entstandenen Kosten zurückerstatten wollen:

Rudi Sprügel, der in jungen Jahren selbst in der zweiten deutschen Fußballliga spielte, will sich dafür einsetzen, dass Baade aus dieser Auseinandersetzung „keine finanziellen Nachteile erwachsen.“

DAS ist heutzutage nicht selbstverständlich und sollte löblich erwähnt werden.

Solange wir es nicht nutzen ist es böse

Burda hat sich selbst die Narrenkappe aufgesetzt. Dokumentiert wird dies beim Handelsblatt.

Was ist geschehen? Hubert Burda, Rächer der Freiheit und Kämpfer gegen „kopierte“ Inhalte, macht nun genau das, was er Google vorwirft:

Finanzen100 sammelt Schlagzeilen und Artikelauszüge quer durch das Internet, auch Handelsblatt.com ist dabei – gefragt wurde die Online-Redaktion aber nicht. Und daneben: Anzeigen. Finanzen100 platziert Anzeigen neben das Werk anderer Autoren – im Gegensatz zu Google News.

Und wer ist der Betreiber von Finanzen100? Ihr dürft genau EINmal raten:

Weitere Online-Angebote sowie Partner der TOMORROW FOCUS AG und von Hubert Burda Media

kann man der Webseite www.finanzen100.de entnehmen. Die nordamerikanischen Ureinwohner nannten sowas „mit gespaltener Zunge sprechen“