Support a’la AVM – oder willkommen Support des 21sten Jahrhunderts

Ich hatte ein Problem mit einem AVM-Router und daraus erwuchs ein Problem mit AVM sowie die Erkenntnis, dass Support nicht mehr das ist, was er mal war.

Updates – so auch die Betriebssysteme der Hardware (auch Firmware genannt) – sollten bei Verfügbarkeit aufgespielt werden. Nicht nur, weil neue Firmware oft auch neue Funktionen und Verbesserungen bietet. Wichtiger ist, dass in den meisten Fällen auch Probleme beseitigt und Sicherheitslücken beseitigt werden.

Also rüstete ich meinen kleinen Router Fritzbox 3272 von der Firmwareversion FRITZ!OS 06.03 auf FRITZ!OS 06.20 auf. Keine große Sache, über das Admininterface ist es ein „Klick“ und der Rest passiert automatisch. Soweit so gut.

Ein paar Tage später wollte ich wieder mein derzeitiges „Killing-Time zur Enspannung“-Spiel ESO (Elder Scrolls Online) spielen. Aber was war da los? Das Spiel lief äußerst zäh. Eingaben wurden teilweise mit einer Verzögerung von über 12 Sekunden abgearbeitet. Was im wahrsten Sinne des Wortes (wenn auch nur virtuell) tödlich ist, wenn man in der virtuellen Spielwelt von einer Horde wütender Angreifer umstellt ist. Da ist man schon in 10 Sekunden ein Haufen Leichen-Bytes.

Es begann also Ursachenforschung. Da die reine Netzwerkverbindung zwischen dem lokalen PC und den für das Spiel relevanten Servern OK war und nur spielintern diese Latenz zu verzeichnen war, müsste es wohl ein Add-On sein, das da Streit machte. Also alle Add-Ons deinstalliert – keine Besserung. Das gesamte lokale System wurde auf den Kopf gestellt „Was hast Du geändert Du Depp?“. Als Ultima Ratio bleib nur noch ein Downgrade des Routers, denn alles andere war (wahrscheinlich) getestet.

Also tauschte ich die Firmwareversion FRITZ!OS 06.20 wieder durch die Version FRITZ!OS 06.03 aus und ….. Alle Probleme waren beseitigt. Dachte ich …

Denn eines war noch offen: Den Kontakt zu AVM suchen, um DENEN zu helfen einen Fehler im Produkt beseitigen zu können. Also beschrieb ich dem Support mein Problem mit der Firmware 6.30 und dem Spiel ESO – wird ja kein Einzelfall sein. Zumal ich auch von anderen Fitzbox Nutzern von „seltsamen Problemen“ mit der Version 6.20 hörte.

Die erste Antwort von AVM war: „Was ist denn Elder Scrolls Online für ein Spiel? Ist das ein Konsolenspiel oder ist das browserbasierend“. Google scheint bei AVM nicht zu den Arbeitsmitteln zu gehören – aber hey, durch blöde Fragen gewinnt man Zeit.

Nachdem ich erklärte, dass ESO ein PC-Spiel ist, wurde mein Problembeschreibung „Latenz“ mit der Bitte beantwortet „Bitte deaktivieren Sie alle IP-Filter“. Abgesehen davon, dass Filter, die Latenz verursachen eher buggy sein dürften, denn Filter sollen den Traffic komplett unterbinden, hatte ich (außer Netbios) keine Filter im Einsatz.

Nun, wo auch dies geklärt war, war die nächste Aufforderung: „Wie äußert sich der Fehler? Wie häufig und bei welchen Gelegenheiten tritt er auf?“ – nicht, dass ich dies bereits in meiner ersten Mail beschrieben hatte… Auch wurde nach der Reproduzierbarkeit gefragt, welche – wie beschrieben – außer Frage stand.

An dieser Stelle steige ich einfach aus. AVM ist für mich gestorben. In einen 100€-Router investiere ich keinen stundenlangen Support für den Support. Als ich – vor vielen Jahren – noch Support für technisches Gerät machte, holte ich mir alle nötigen Informationen vom betroffenen Kunden und fing an das Problem nachzustellen. AVM hat von mir alle nötigen Informationen erhalten – ICH wäre in der Lage nun meinen Job zu machen. Aber eine Mail schreiben um den Kunden hinzuhalten und Zeit zu gewinnen, ist die preiswertere Möglichkeit. Sorry, aber ich erwarte von meinen Lieferanten zumindest ähnliches, wie auch ich selbst zu leisten bereit war und bin.

Mein nächster Router wird wohl wieder Draytek werden.

Nachtrag: Auch andere Benutzer berichten von teilweise seltsamsten Problemen bei Nutzung der AVM Firmware 6.20 in einer Fritzbox. So sollen z.B. SSH-Sessions über eine WLAN-Verbindung ebenfalls sehr störanfällig sein.

smappee – der Energiemonitor. Die Installation

smappee ist ein kleines, smartes Device welches den Stromverbrauch aller Verbraucher ermittelt und es ermöglicht den Gesamtstromverbrauch sowie den Verbrauch der einzelnen Verbraucher mittels einer App (Android und IOS) zu kontrollieren.

Vorab: JA, mir ist bekannt, dass man mit dieser Technologie ganz fies den Nutzer „ausspähen“ kann. Aber diesen Aspekt lasse ich an dieser Stelle aussen vor und berichte nur von meinen Erfahrungen.

Ein alter (und guter!) Bekannter mit dem ich damals zu USRobotics- & 3COM-Zeiten schon viel Spaß an technischem Spielkram  hatte, rief mich letzte Woche an und fragte mich, ob ich nicht mal das austesten wolle, was er gerade auf den Markt bringt. Ich hatte ihn „auf dem RADAR“ und wusste, dass er bei smappee – einem belgischen Unternehmen – arbeitet, welches  diesen kleinen Energiemonitor herstellt.

Nachdem ich Montag die „Bestellbestätigung“ per Mail erhielt, kam heute (2 Tage später) die Lieferung. Lieferumfang:

  • 1x Das Device selbst
  • 1x Netzkabel
  • 3x Anschlußklemmen (Induktion)

Die Installation war für mich sehr einfach. Aber ich gebe zu, Menschen mit zwei linken Händen sollten sich an eine Fachkraft wenden, denn die Installation passiert zwischen Stromzähler und Sicherungskasten. Wer sich mit Strominstallationen nicht auskennt sollte da vorsichtig sein.

Sicherungskasten VOR smappee

Sicherungskasten VOR der smappee Installation

Sicherungskastendeckel ab machen, die drei Induktionsklemmen über die drei Eingangsphasen legen. Kabel ausführen und Deckel wieder drauf. Danach die drei Anschlusskabel der drei Induktionsklammern an das smappee anschliessen und smappee mit Strom versorgen. Hardwareinstallation fertig.

smappee_nachher

Sicherungskasten NACH der Installation von smappee

Nun kommt der Moment der Wahrheit: Die Softwareinstallation. Ich sage nur: Charming! App aus dem Playstore runter laden  und starten. Dann für die Benutzung der App einen Namen und ein Passwort vorgeben und das Wlan-Passwort eintippen. Danach mit dem Handy in die Nähe des smappee gehen, denn das Handy fängt an zu Piepen. Mittels dieses „Piepens“ wird die WLAN-Konfiguration akustisch auf das Device übertragen. Coole Idee.

smappee

smappee

Nun sammelt smappee Daten über meinen Stromverbrauch und ich werde mal sehen wie exakt die einzelnen Verbraucher zugewiesen werden (können). Ich soll ja mittels smappee sehen können was jeder Verbraucher im Monat/Jahr so verbraucht und was mich dies kostet. Ich habe schon ein wenig Bammel vor dem Ergebnis und fürchte ich werde technologisch noch umrüsten und mein Verhalten anpassen. Wenn dies dazu führt, dass ich mittel und langfristig sowohl Geld spare als auch etwas gutes für die Umwelt tue – super!

 

Nachtrag, 26.06.2014: HIER kommt nun endlich der von einigen erwartete zweite Bericht. Sorry, dass ich euch habe warten lassen.

Schon heute IPv6 Launchtag im Reizzentrum

Da der beste Schuster auch stets die schiefsten Absätze hat, bin ich heute – als ich eine für unsere Kunden eine Doku über IPv6 schrieb – darüber gestolpert, dass es wenig Sinn macht die interne Infrastruktur um- und aufzurüsten, aber dann den eigenen Server nicht umzustellen. Ich habe dann eben mal so einige Konfigurationsschrauben umjustiert (einmal hat es, wegen eines Tippfehlers in einer vhost.conf leicht gerumpelt) und innerhalb sehr kurzer Zeit habe ich dieser Server hier nun auch auf IPv6 „aufgerüstet“

Schon heute – und nicht erst am 06.06.2012 – kann ich also auch problemlos hier verkünden:

IPv6 Launch-Tag

Da unser Rechenzentrum (neudeutsch Datacenter *schüttel) schon seit längerem IPv6 fähig ist, schäme ich mich schon ein bisschen erst heute meinen Server hochgerüstet zu haben. Aber ich bin halt nur ein blöder Vertriebsdroide 🙂