Mehr als 2000 Stimmen. Dank an euch alle

Es ist unglaublich. Es wurden jetzt tatsächlich schon mehr als 2000 Stimmen abgegeben. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht geglaubt hätte, dass meine Betrachtungen zu den möglichen Gefahren der Internetsperre so viel Aufmerksamkeit bekommen. Auch eine so rege Teilnahme an der Abstimmung habe ich mir nichteinmal erträumt.

OK, 2000 Stimmen das ist nicht soooo viel. Da haben Abstimmungen in der etablierten Onlinewelt deutlich mehr Zähler. Aber für mein kleines Blog am Rande der Datenautobahn finde ich das recht beachtlich.

Zur Bewertung der Abstimmung noch ein paar Worte:

Sicherlich wird mein Blog (aufgrund des Inhaltes) eher von kritischen Menschen gelesen. Insofern ist diese Abstimmung keineswegs repräsentativ. Aber selbst bei einer Wertung von 90% „überkritischen“ Lesern verbleibt immer noch die (um die statistische Abweichung) bereinigte Anzahl  der Restleser überwiegend kritisch.

LANGSAM bekommt Frau von der Leyen auch medialen Gegenwind (Update 1)

Auch der Fokus kommt nun langsam dahinter, dass die Frau Familienministerin wohl in der Vergangenheit etwas blauäugig ihr „Produkt“ Internetsperre beworben hat. So sind jetzt auf dem Onlineangebot des Focus Sätze zu lesen wie:

Ein wesentlicher Punkt des Sperrkonzepts der Bundesregierung ist die Idee des Stopp-Servers, auf den die Nutzer umgeleitet werden. Er soll nicht nur die Internetnutzer informieren, dass auf der aufgerufenen Web-Seite kinderpornografisches Material liegt und diese deswegen gesperrt wurde – er dient auch als Datenquelle für weitere Ermittlungen.

LANGSAM bekommt Frau von der Leyen auch medialen Gegenwind

Waren es gestern noch hauptsächlich wenig beachtete Webseiten wie das Reizzentrum, welche die Internetsperren der Frau von der Leyen kritisierten, so liest man heute auch in dem Mainstreammedien deutlich kritische Töne zum Thema Internetsperre:

Wenn es nicht die Bekämpfung von Kinderpornos ist, dann kann es nur um die Installation der Sperren selbst gehen. Das würde bedeuten, dass hier mit einem Vorwand eine geheime Liste eingeführt wird, die man nach und nach um weitere strafbare und unliebsame Inhalte erweitern kann. Die viel gelobten skandinavischen Länder zeigen bereits die Richtung: In Schweden versuchte die Polizei 2007 auf Lobbydruck hin, Adressen der Tauschbörsen-Suchmaschine Pirate Bay auf die Kinderporno-Sperrliste zu heben. Ähnliches ereignete sich 2008 in Dänemark.

schreibt heute der Spiegel und greift die Befürchtung auf, die bei den Netzaktivisten schon seit Wochen diskutiert wird. In einem anderen Artikel kann man dem Spiegel entnehmen:

Denn dies soll nun beim BKA geschehen, in Verantwortung der Fahnder und ohne ein Verfahren, die Zusammenstellung der Liste zu kontrollieren. Das BKA wird damit zu einer Zensurbehörde, gegen deren Entscheidungen betroffene Web-Seiten-Betreiber sich nur noch gerichtlich wehren können.

Sollte eine gewisse Resthoffnung bestehen, dass Frau von der Leyens Dienstleistung für Herrn Schäuble nicht umgesetzt werden kann?