Wohin man schaut, die SPD lügt – auch sich selbst an

Wenn ich in der TAZ lesen:

Die SPD zeigt sich enttäuscht über den Kompromiss der großen Koalition beim Bundesdatenschutzgesetz

dann frage ich mich, ob man der SPD vielleicht mal erklären sollte, dass sie Teil dieser grossen Koalition ist. Auch wenn es sich für sie vielleicht so anfühlt, aber sie ist NICHT in der Oposition. Sie trägt DIREKT Mitverantwortung für die Politik die unsere derzeitige Regierung macht. Daran gibt es auch nichts zu deuteln. Hallo? McFly-SPD, aufwachen.Im Gegensatz zu euch – ehemaligen Sozis – wissen die Wähler nämlich, dass ihr die Mitverantwortung tragt. Und eben dieser Wähler wird euch – wie es bei der Bundeswehr so schön heisst „Gerecht beurteilen“.

Fast wird es egal, in welcher Sache die SPD da schon wieder umgekippt ist. Aber eben nur fast, denn es hat wieder mit Daten zu tun, namentlich dem Datenschutzgesetz:

So dürfen Unternehmen laut Edathy etwa Adressdaten in Zukunft wie bisher weiterverkaufen, auch wenn der Kunde einer Weitergabe nicht ausdrücklich zugestimmt hat.

Also KEIN neuer, vollwirksamer Verbraucherschutz. Die Lobbyisten haben es mal wieder geschafft die Politiker auf die Linie der Wirtschaft zu trimmen.

Auch im Internet nähern sich westliche Staaten dem Nahen Osten

Die aktuelle Entwicklung in vielen arabischsprachigen Staaten macht den Einsatz solcher „Umgehungen“ notwendig: Die Netzzensur hat zugenommen. „Mittlerweile sehen viele arabische Regierungen das Internet nicht mehr nur als Chance, sondern auch als Gefahr“, sagt Carola Richter, Expertin für arabische Mediensysteme an der Universität Erfurt. Nachdem die Nutzung des Internets von vielen Staaten anfangs als Anschluss an die Moderne gefördert wurde, gebe es seit einigen Jahren die Tendenz, dies wieder einzuschränken.

lese ich in der TAZ und stelle fest: Das erinnert mich an die Situation in Deutschland. Nachdem man noch Witzchen machte über Helmuth Kohls Verständnis der Datenautobahn soll heutzutage – mit öffentlichen Geldern – jeder Kuhstall mit Internet versorgt werden. GENERELL ja auch eine gute Idee. Das Recht auf freie Information und Aussage sind wertvoll und wichtig. Was aber wenn der Staat die Kontrolle verliert? Was, wenn die Meinungsbildung nicht mehr über (manipulierbare) Medien geschieht? Dann hält Angst Einzug in die oberen Etagen der Politik. Dann wird kontrolliert und mitgeschrieben. SO weit sind wir von chinesischen Verhältnissen nicht mehr weg in Deutschland und vielleicht brauchen freie Menschen in Deutschland auch bald die Software namens „Al Kasir“, um die es in dem TAZ-Artikel eigentlich geht. „Al Kasir“ ermöglicht es die staatlich installierten Sperren zu umgehen. Aber – wie auch in dem Artikel zu lesen ist – sind Sperren nur der Anfang:

Unwirksam ist Al Kasir dort, wo Regierungen allzu kritische Blogger ohne Informationstechnik zum Schweigen bringen. Wie etwa in Ägypten: Dort würden politische Blogger durch Verhaftungen oder Verurteilungen zu Geldstrafen eingeschüchtert und damit am Verbreiten weiterer Informationen gehindert.

Ich frage mich gerade, wer in Deutschland diesbezügliche Gesetzesvorlagen schon in der Schublage hat.

Nato-Gipfel: Das BKA ist ja sooooo rechtsstaatlich und zuverlässig!

Deutliche Schlappe für das Bundeskriminalamt (BKA): Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat dem BKA untersagt, beim Akkreditierungsverfahren für den Nato-Gipfel am 2. und 3. April dem Nato-Hauptquartier Einschätzungen über Journalisten zu übermitteln. „Jegliches Votum bezüglich Journalisten durch das BKA gegenüber dem Nato-Hauptquartier“ sei „wegen fehlender Rechtsgrundlage unzulässig“, heißt es in dem Urteil. Den betroffenen Journalisten steht für eine Berichterstattung über die Nato-Jubiläumsfeier in Straßburg nun nichts mehr im Weg.

schreibt die TAZ. Das BKA hatte – durch die kalte Küche – Bewertungen abgegeben und somit einigen Journalisten versucht die Akkreditierung zum NATO-Gipfel zu nehmen. Jaja, auf die Junx vom BKA kann man sich verlassen, die würden doch NIEMALS das Recht brechen oder über ihre Befugnisse hinausgehend handeln. DIE doch nicht!