Impressum-Spam durch die UFA Film & TV Produktion GmbH

Die Bertelsmann-Tochter „UFA Film & TV Produktion GmbH“ gibt zu gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb zu verstossen.

Am 01.02.2013 bekam ich auf meine im Impressum angegebene Mailadresse unverlangt zugesandte Werbung (vulgo SPAM) für eine „Politische Rap Casting Show“. Meine Frage an den Versender des Spams (Initiative: Du hast Die Macht – Ein gemeinsames Projekt der Robert Bosch Stiftung und der UFA Film & TV), woher denn meine Mailadresse in ihren Adressdaten kommen würde, wurde mir am selben Tag lapidar beantwortet

„Vielen Dank für Ihre E-Mail. Da müssen Sie uns irgendwie auf den Verteiler gerutscht sein. Ich nehme Sie unverzüglich raus.“

Leider wurde aber meine Frage nach der Herkunft der personenbezogenen Daten nicht beantwortet. Also legte ich nach:

„In den Verteiler gerutscht“ sein reicht mir als Auskunft keineswegs und ist mir deutlich zu schwammig.

Ich mache es also deutlicher: Ich fordere Sie hiermit auf, mir auf Grundlage des §34
Bundesdatenschutzgesetz, mir mitzuteilen:

1) Die Art und den Umfang der von mir gespeicherten personenbezogenen Daten
2) Etwaige Stellen, an welche Sie die Daten bereits weitergegeben haben(könnten)
3) Den Zweck der Speicherung

Eine gesetzte Frist (von einer Woche) verstrich. Aber ich bin kein Abmahngewinnler, und wechselte das Medium in Richtung Brief, bevor ich dann tatsächlich einen Anwalt eingeschaltet hätte.

Heute erhielt ich die Antwort und muss sagen, ich bin etwas entsetzt, dass ein zum Bertelsmann-Konzern gehörendes Unternehmen – anscheinend ohne Scham – zugibt gegen geltendes Recht zu verstossen. Ich zitiere aus der heute von der „UFA Film & TV Produktion GmbH“ erhaltenen Antwort:

1. Die zu ihrer Person gespeicherten Daten beschränken sich ausschließlich auf die Emailadresse reizzentrum@koepke.net
2. die Speicherung diente dem alleinigen Zweck, Ihnen Presseinformationen über die gemeinnützige Medien-Initiative „Du hast die Macht“ zukommen zu lassen
3. die Daten stammen aus ihrem Impressum http://rz.koepke.net/about/
4. die Daten wurden nicht an Dritte weitergegeben

Selbstverständlich haben wir Ihre Daten aus unserem Presseverteiler gelöscht und werden Sie ab sofort nicht mehr mit unseren Anliegen und Informationen belästigen. Ich entschuldige mich vielmals dafür, dass wir Sie versehentlich in unseren Verteiler aufgenommen haben.

„Versehentlich in den Verteiler gerutscht“ ist schon fast eine kackdreiste Frechheit. Entweder hat ein Mitarbeiter, oder gar ein Crawler – sicher nicht nur – meine Webseite besucht, um gezielt nach Mailadressen von Blogger zu suchen, um diese zu sammeln und mit eben Werbung zu „beglücken“. Bereits seit Juli 2004 ist unverlangt eingesandte Werbung durch das „Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb“ verboten. Aber die „UFA Film & TV Produktion GmbH“ glaubt entweder sich nicht an Gesetze halten zu müssen oder kennt die deutsche Gesetzeslage nicht. Was immer auch der Grund sein mag – es passt ins das Bild, dass ich vom Bertelsmannkonzern habe.

Schmankerl am Rande: Während ich diese Zeilen schreibe, läuft im Hintergrund Phoenix und es wurde das Leistungsschutzrecht – für welches sich vor allem der Bertelsmann-Konzern sowie die Axel Springer AG eingesetzt haben – im Parlament durchgewunken.

Kommentarspam zu Geld machen – Blogs lohnen sich wieder!

DAS wäre doch was. Bei mittlerweile 949 Posts und 1432 „echten“ Kommentaren hat Akismet doch bis zu diesem Zeitpunkt 5697 Spamkommentare ausgefiltert. Daraus ergibt sich ein Verhältnis von 13% „gute“ Kommentaren zu 87% Scheissendreckmist von irgendwelchen Spammern, welche Botnetze nutzen um ihre dummen Produkte (meist Medikamente zweifelhafter Wirkung) zu bewerben.

Wobei der fünfte März 2009 mit 145 Spams der derzeitige Rekord war. Hach, wie schön war der 29te Dezember 2008, der Tag an dem nicht ein Spam hier einging und das obwohl der Server nachweislich ganztägig (wie immer … *gg*) erreichbar war. Spookie!

Zurück zur Monetarisierung: Bei 1235 gefilterten Spams im Februar 2009 (der März kann das noch toppen!) könnte ich Einnahmen von 123,50€ erzielen, wenn ich pro Spam nur 10cent bekommen würde. Aber von wem? Von den Drecksäcken da draussen, denen man erlaubt ihren Trojaner verseuchten PC mit dem Netz zu verbunden um als Spamschleuder zu agieren? Zumindest als Mitstörer müsste man diese Menschen doch mal – und wenn nur aus erzieherischen Gründen – zur Kasse bitten.

Sollte sich dies als Einnahmequelle eröffnen lassen, würde ich glatt Akismet deinstallieren und nachweisslich die Spams per Hand aussortieren – inklusive eingehender Prüfung, ob es denn nun Spam ist oder nicht. Pro Minute würde ich so aber wohl nur einen Kommentar (Absende-IP-Adresse sowie die beworbene Webseite sichten und bewerten) bearbeiten können. Bei einem Stundenlohn von 120€ (wir berechnen unseren Kunden teilweise mehr!), würde ich so pro Spam recht legal zwei Euro fakturieren, was zu Einnahmen von monatlich (vor der Steuer!) von über 2400 Euro führen würde. Als Nebenjob – vom heimischen Sofa aus – eine recht komfortable Nebeneinnahme.