Google ist behindert

Naja gut, nicht behindert in dem Sinne. Ausserdem ist es politisch inkorrekt den Begriff „behindert“ zu nutzen – also eher „Google ist gehandicapt“.

Aber wie komme ich darauf? Heute Morgen sah eich eine grottenschlechte Webseite (technische Umsetzung deutlich mangelhaft), deren Umlaute als „?“ dargestellt wurden. Meine Prinzessin kommentierte diesen Faux-Pas mit „soviel zum Thema Barrierefreiheit“.

Dies widerum brachte mich auf den Gedanken, wie barrierefreie Seiten aufgebaut sein müssen:

Technische Barrierefreiheit (diese zielt auf den Alternativeinsatz von z.B. Brailleschriftlesern ab):

  1. Text – kein Flash oder ähnlichen Spielkram, den eh keiner braucht
  2. Auf Bilder als „inhaltübermittler“ verzichten
  3. Sollten Bilder eingesetzt werden, unbedingt einen „Alternativ-Text“ angeben.
  4. Gültige Codepage angeben.

Daneben gibt es noch gewisse „Spezialitäten“ wie z.B.

  1. Auf den Kontrast von Schrift und Hintergrund achten, damit Menschen mit schwacherm Sehvermögen auch in der Lage sind lesen zu können.
  2. Keine blinkenden Texte oder durchstrichenen Texte etc.(jaja, das durchstrichen…. nutze ich selbst..)

Wer sich weiter darüber informieren möchte, kann und soll das gern z.B. bei Wikipedia tun.

Was aber hat das nun alles mit Suchmaschinen wie Google zu tun?

Man darf sich Google wie einen Menschen mit Sehbehinderung (ich werde diesen Personenkreis unten als „blind“ bezeichnen, meine dieses aber nicht abwerten – ist nur jedesmal weniger zu tippen 🙂 ) vorstellen: Alles was nicht Text ist, kann Google (naja, sie arbeiten daran..) nicht erkennen und indizieren. Sollte die Startseite des Internetauftritts eine boah-ist-das-super-geil-bunt Flashanimation sein, in die man hineinklicken muss, um zu den eigentlichen Inhalten zu gelangen, bleiben Menschen mit Sehbehinderung und Suchmaschinen draussen. Inhalte die in Form von Grafiker übertragen werden, werden ebenso von Google nicht katalogisiert und von Blinden nicht erkannt, weil der Brailleschriftlesern oder das Vorleseprogramm diese Informationen nicht verarbeiten kann.

Wer also eine Seite für Menschen mit Behinderung optimiert hat als netten Nebeneffekt noch seine Indizierung bei Google ein wenig optimiert. Eine Win-Win-Situation.

Warum Onlineshops unsexy sind

EIGENTLICH ist dies ja eher ein Thema für meine Prinzessin, denn hier geht es um Sinnlichkeit und Gefühle. Themen, die man mir nur sehr marginal unterstellen würde, aber dennoch: Ich kenne sie, diese Gefühle. Aber es soll hier nur sehr indirekt um mich gehen, sondern eher um Bedürfnisse und die Art wie und warum diese befriedigt werden.

Onlineshops sind für mich – respektive mein Kaufverhalten- absolut unsinnlich. Ich schaue mir Bilder an, bestelle und nach einem Zeitraum „x“ habe ich die Ware dann das erste mal in der Hand. Bäääääh. Geht gar nicht.

Wer einmal Kleinkinder beim Erleben ihrer Umwelt beobachtet hat, weiss dass diese den Begriff „begreifen“ noch wörtlich nehmen. An der Stelle bin ich einfach Kleinkind geblieben. Wenn ich etwas kaufe, will ich es ersten JETZT in den Händen halten und zweitens will ich von dem Produkt „umworben“ werden. Je nach Art des zu erwerbenden Produktes, soll es mich durch Optik, Funktionalität und Preis in DIESEM Moment überzeugen.

Als ich damals noch in Diskotheken auf Brautschau war, wollte ich die „Dame des Moments“ ja auch sofort geniessen und machte kein Date für übernächste Woche aus. (Anmerkung: Das war die Zeit VOR AIDS).

Warum sollte ich also heutzutage – wenn denn das Kapital zur Verfügung steht – meine Gier (nach Besitz), nicht tändelt erhöhen um dann im Moment der grössten Leidenschaft den Kauf tätigen? Der Erwerb über Onlineshops ist da so völlig aseptisch – unsexy und nicht mein Stil.

Sicher gibt es Ausnahmen: Das Addon Wrath of the Lich King für WoW habe ich mir z.B. über Amazon bestellt, da ich so die Gewissheit hatte – auch ohne mich nachts um 00:00 vor dem „Geiz ist nicht mehr geil“-Shop mit pubertierenden Jugendlichen auseinanderzusetzen – am ersten Tag nach Veröffentlichung das Addon installieren zu können. Aber dieser Vorgang ist eine Ausnahme.

Sollte ich mich entschieden haben, dass meine Gier dem DVD-Player XYZ gilt, werde ich diesen auch nicht bei dem Fachgeschäft „Z“ bestellen lassen, wenn er nicht auf Lager ist. Ich wandere  weiter und kaufe ihn eben bei „Y“ – auch für 5% mehr Kapitaleinsatz. Denn ich will ihn JETZT haben. JETZT habe ich das Geld und JETZT will der Kauftrieb, die Gier nach Besitz, befriedigt sein.

Warum aber – wenn der Erwerb so triebgesteuert sein kann – machen Onlineshop so gute Geschäfte? In meinen Augen gibt es dafür mehrere Gründe:

  1. Das Zahlungsziel. Wir haben zwar jetzt nicht das Geld zur Hand, aber bis die Rechnung bezahlt werden muss, haben wir das schon irgendwie geregelt. Entspricht nicht meinem Umgang mit Geld
  2. Der Preis. Im Gegensatz zu Ladengeschäften kaufen Onlineshops meist erst in dem Moment der Bestellung durch den Kunden – oder lassen direkt von ihrem Zulieferer an den Endkunden ausliefern. Das spart massiv an Kosten für Lagerhaltung, Ladenmiete und nicht zuletzt auch Personalkosten. Kommt meiner Sinnlichkeit aber nicht entgegen.
  3. Ratenzahlung. Ratenzahlung kommt dem Personenkreis massiv entgegen, bei dem Schmalhans Küchenmeister ist. Schnell wird sich vergallopiert und man gibt – kostet uns ja nur 20€ im Monat, das schaffen wir schon – deutlich mehr aus, als man zur wirklich Verfügung hat  Nicht meine Baustelle
  4. Die „multimediale“ Präsentation. Online wird alles ins rechte Licht gerückt. Eine Falle, der man auch im Ladengeschäft erliegen kann. Die Art der Beeinflussung reicht aber online deutlich weiter.
  5. Nicht zuletzt: Man gibt das Geld nicht aus der Hand. Es ist ein Unterschied, ob man die erarbeiteten Geldscheine erst von der Bank und dann aus dem Portemonaie holen muss, oder lapidar den „Kauf-Button“ klickt. Die Sinnlichkeit der Geldübergabe entfällt komplett, was auch die Hemmschwelle abbaut, Geld auszugeben, dass einem letztendlich dann doch nicht zur Verfügung steht.

Umso länger ich mich in der virtuellen Welt bewege, desto häufiger stelle ich fest, wo für mich die persönlichen Grenzen erreicht sind und wo mir die echte Welt einfach lieber ist.Man muss es nur wahrnehmen. Tut ihr es?Wo sind für euch die Grenzen der Virtualität?

Wie Andere mich (vielleicht) sehen

Bei MC Winkel stolperte ich über einen Psycho-Test, der herausfinden soll, wie man auf seine Mitmenschen wirkt.

Mein Ergebnis sagt:

You GOT a score of 41 out of 64

Your rating: Others see you as fresh, lively, charming, amusing, practical, and always interesting; someone who’s constantly in the center of attention, but sufficiently well-balanced not to let it go to their head. They also see you as kind, considerate and understanding; someone who’ll always cheer them up and help them out.

This is based on the Gerald Koe (Ed.D., R. Psych) score rating system.

Na, damit kann ich doch leben.

Da ich diesen Test lustig finde und er auch nur wenige Microsekunden dauert (es sei denn ich lest SEHR langsam) mache ich da glatt mal ein Stöckchen draus und werfe es folgende Leuten an den Kopf:

Macht was draus! Nur Winkels Aufforderung Obiges ins Deutsche zu übersetzen, erspare ich euch und mir. Meine Zieglruppe sollte der englischen Sprache mächtig sein. Alles Intellektuelle hier – oder?