Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt

Das schöne ich Deutschland ist ja, dass wir Gesetze, Richtlinien und Rechte haben. Selbst wenn man von der Gesellschaft als „ganz unten“ angesehen wird, so hat man diese Rechte- ja, sogar Hartz-IV Empfänger haben Rechte. Nicht nur der unterbezahlte und überarbeitete (die tun mir auch meistens leid) Arge-Mitarbeiter, auch derjenige auf der anderen Seite des Schreibtsiches hat Rechte.

SPON berichtet, dass in diesem Jahr(2008) 61.979 Klagen gegen zu geringe Leistungen der Arges angestrngt wurden. Diese Zahl an sich ist schon mal beachtlich. Nun könnten böse Zungen behaupten: Jaja, die klagen halt alle, diese Nichtsnutze“. Aber derjenige würde sich deutlich irren, denn

Fast jede zweites Verfahren endet dem Richter zufolge für die Kläger zumindest mit einem teilweisen Erfolg.

Da ich einmal davon ausgehe (was sehr wahrscheinlich legitim ist), dass längst nicht jeder Hartz-IV Empfänger versucht sein Recht auf dem Klageweg zu erstreiten, bleibt eine feine hohe bemerkenswerte Dunkelziffer von Menschen, die vom Staat VERARSCHT werden und sich sowohl Bund als auch Kommunen schlapp lachen, wie dumm doch das Volk ist. Leider ist dieser Personenkreis auch weitgehend von freier Berichterstattung (indirekte Zensur durch Entzug der Informationsquellen..) getrennt, so dass Quellen wie das Internet nicht wirklich jedem zur Verfügung stehen.

Der Mensch braucht Geräusche

Als ich mich – vor vielen Jahren – mit dem damals aufkommenden Thema VoIP auseinandersetzte und diverse (auch sehr gute) Schulungen belegte, wurde mir von einem Lucent-Mitarbeiter erklärt, dass H.323-Gespräche mit einem „künstlichen Rauschen“ hinterlegt werden müssten, da dies für eine bessere Qualität sorgen würde. „Hääääääää“ wird an der Stelle jeder Leser denken, Rauschen soll die Qualität verbessern? Aber die Erklärung leuchtete mir ein: Da wir es gewohnt sind, bei Telefonaten IMMER ein gewisses Grundrauschen zu hören, reagieren wir irritiert wenn dieses auf einmal fehlt. Die Folge sind dann Unsicherheit der Gesprächsteilnehmer verbunden mit Rückfragen bei Gesprächspausen „Sind sie noch da?“

An dieses Erlebnis musste ich denken, als ich den Artikel bei Heise las, in dem es darum geht Elektroautos mit einem künstlichen Motorgeräusch auszustatten. Zwar wird geschrieben:

stellen die in manchen Fahrzuständen nahezu geräuschlos dahinflitzenden Öko-Mobile eine ernstzunehmende Gefahr dar, da sie insbesondere von Personen mit eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen nicht rechtzeitig bemerkt werden.

aber auch „normalsehende und – hörende“ Mitmenschen sind an das Geräusch der Fahrzeuge gewohnt und wenn dann ein lautloses Fahrzeug kommt, ist man zumindest erschrocken…

Gefährliche Berufe

Ich dachte ja immer, dass Mitarbeiter in einem Krankenhaus zu sein, nicht gerade zu den gefährlichen Berufen zählt (wenn man von der Infektionsgefahr absieht). Diese Pressemitteilung machte mich dann aber doch nachdenklich:

Mit dieser wegweisenden Entwicklung im spanischen Gesundheitswesen wird das Krankenhaus 12 de Octubre seine Mitarbeiter in der Notaufnahme mit Ekahau Wi-Fi-Tags ausstatten, die einen „Alarmknopf“ enthalten, der im Notfall, wie z.B. bei einem tätlichen Angriff oder einem Raub, gedrückt werden kann.

Ist unsere Welt wirklich schon SO verkommen?