Betet mir nach: Das BKA handelt rechtstaatlich – auch mit den Telekom-Daten

So langsam müsste der Verdacht auch im Hirn eines Innenministers Schäuble aufgehen, so langsam wie die Osterglocken auf der Wiese vorm Haus: Das BKA baut scheisse und es gehört sowohl deutlich besser kontrolliert und es verdient NICHT das Vertrauen der Bürger:

Die Deutsche Telekom habe dem Bundeskriminalamt (BKA) nach dem 11. September 2001 ohne ersichtliche Rechtsgrundlage Millionen von Kundendaten für groß angelegte Rasterfahndungen bereitgestellt, berichten gut informierte Konzernkreise der FR. Dabei sei es jedoch nicht um die Suche nach bestimmten Straftätern oder konkrete Gefahren gegangen, sondern um eine umfassende Durchrasterung von nahezu allen Kunden-Datenbeständen der Telekom, berichten Zeugen.

schreibt die Frankfurter Rundschau und dies ist leider kein Aprilscherz. Auf den wäre wohl auch keiner reingefallen, zu naheliegend ist der Wahrheitsgehalt. Kann man auch der Telekom einen Vorwurf machen? Generell ja, aber man sollte auch abwägen, wer hier Schaf und wer der Wolf ist:

Nicht selten würden der Telekom lediglich Formblatt-Anordnungen oder Richterbeschlüsse ohne individuelle Begründungen zugeschickt, um Überwachungsmaßnahmen und damit massive Grundrechtseingriffe zu veranlassen, kritisierten Fachanwälte wie Rolf Gössner schon vor Jahren. Weigere sich die Telekom, die Maßnahmen durchzuführen oder Daten herauszugeben, werde sie mit dem Vorwurf der Strafvereitelung unter Druck gesetzt.

Sicherlich, man kann als Telekom-Mitarbeiter einfach erklären: „Liebes BKA, schickt uns eine vernünftige, rechtlich abgesicherte Anfrage und ihr bekommt eure Daten“, aber wer weiss, wie der eigene Chef reagiert?

Via Süddeutsche

Auch Kabel-Deutschland verschenkt personenbezogene Kundendaten

Kabel Deutschland, mit 9,1 Millionen Kunden größter Kabelnetzbetreiber in der Bundesrepublik, wird von einem neuen Datenskandal geplagt. Das Unternehmen hat nach Recherchen der WirtschaftsWoche für seine aggressive Telefonakquise in den vergangenen Monaten auch dubiose Callcenter mit Kundendaten versorgt, die nun illegal in Deutschland und im Ausland kursieren.

schreibt die Wirtschaftswoche. Datenschutz? In Deutschland? Wofür denn? Hier kann doch jeder machen was er will, Hauptsache er ist ein börsennotiertes Unternehmen. Als Privatmann muss man sich leider an Gesetze halten.

Wir brauchen UNBEDINGT Politiker, die sinnvolle Gesetze beschliessen und Strafverfolgungsbehörden, welche die Einhaltung eben dieser Gesetze auch kontrollieren. Aber die Deppen (welche wir gewählt haben!) schmeissen mit Gesetzen um sich, die sinnlos sind und am eigentlichen Problem vorbeigehen. Dazu kommt, dass auch die Strafverfolgungsbehörden lieber Instrumentarien bauen, welcher die Symptome verscheliern sollen, aber nicht die Ursachen bekämpfen.

via Netzpolitik

Stayfriends und Marktforschung

Ja, ich gebe es zu: Ich habe ein (kleines, kostenfreies) Profil bei Stayfríends. Ich wurde mal von einem ehemaligen Klassenkameraden eingeladen und habe die Einladung angenommen. Nett ist es, dass mittlerweile (fast) ganze Klassengemeinschaften wieder zusammen gefunden haben. OK, mit den meisten Menschen mit denen man vor (gefühlten) hunderten von Jahren in eine Klasse ging hat man NICHTS mehr zu tun. Intellektuell und interessensmässig trennen uns Welten. Zu mehr als einem 10-Minuten Smalltalk reicht es nicht.

Aber das soll nun anders werden. Stayfriends wertet auf! Aktuell soll ich gerade folgende Fragen beantworten:

Zu welchem Thema würden Sie Fotos einstellen?

  • „Hochzeit“
  • „Kinder“
  • „Wohnsitz“
  • „Urlaub“
  • „Hobby“
  • „Arbeit“
  • „Feier“
  • „Sonstiges“

Verliebt, verlobt, verheiratet? Sind Sie…

  • „Single“
  • „Verlobt“
  • „Gebunden“
  • „Verheiratet“
  • „Geschieden“
  • „Verwitwet“

Geschenk oder Quälgeist ? Wie viele Kinder haben Sie?

  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • >3

Wie oft verreisen Sie im Schnitt pro Jahr?

  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • <3

Wie oft sind Sie in Ihrem Leben schon umgezogen?

  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • <3

Wie viele Arbeitgeber hatten Sie schon?

  • 1-3
  • 4-6
  • mehr als 6

Womit verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?

  • „Sport“
  • „Reisen“
  • „Konzerte“
  • „Kultur“
  • „Party“
  • „Freunde“

Ich frage mich ernsthaft, wofür ein Portal – dessen Sinn darin besteht

Der Zweck unseres Dienstes besteht darin, ehemalige Schul- und Klassenkameraden ausfindig zu machen und die Kontaktaufnahme zu ermöglichen,

diese Angaben benötigt? Solche Daten sind GANZ sicher wertvoll für Marketingmassnahmen, werden aber für den ursächlichen Geschäftszweck keineswegs benötigt. Ich kann alle Stayfriends-Mitglieder nur davor warnen, diese Fragen zu beantworten und die personenbezogenen Daten in die Hände der Stayfriends-Mitarbeiter zu geben.