IQOS 3

Wie alles begann

Vorab: Ich bin süchtig – ich bin ein Idiot. Seit ungefähr meinem 13ten Lebensjahr bin ich nikotinabhängig. Zwar habe ich es vor ein paar Jahren geschafft für ein paar Monate mit dem Rauchen aufzuhören, aber weil ich ein Idiot bin habe ich wieder angefangen. Schon vor längerem erwarb ich einen von diesen „Dampfern“ um dem verbrennende Glimmstengel Adieu zu sagen. Aber irgendwie war es das nicht. Der Dampfer und ich wir wurden keine Freunde – also zurück zu dem verbrennenden Tabak.

Der Plan

Das Rauchen ungesund ist, brauche ich hoffentlich niemandem zu sagen. Schon meinen Töchtern musste ich leider erklären: „Rauchen ist ungesund euer Vater ist ein süchtiger Schwächling, der es nicht schafft seine Sucht zu überwinden“. Der Faktor „ungesund“ machte sich seit ein paar Wochen durch den allseits bekannten Husten bemerkbar. Und er wurde immer schlimmer. Schon seit Wochen lag mir meine Prinzessin in den Ohren: „Höre doch bitte-bitte auf“. Und ich wusste sie hat recht. Der Plan war also: Weg mit den Zigaretten/Zigarillos. Als Notnagel hatte ich ja noch den Dampfer rumstehen.

Die Umsetzung

Der letzte Zigarillo war an einem Sonntag geraucht, ich hatte eine Woche Urlaub und konnte den Kampf gegen die Dämonen beginnen. Schnell griff ich zum Dampfer um die Sucht einzudämmen. Aber verdammt, es schmeckte nicht, die Lunge kollabierte immer noch und der Dämon lachte. Am Dienstag kam dann meine Prinzessin nach Hause und erklärte, dass ein Arbeitskollege HP von ihr die Elektrozigaretten IQOS nutzen würde und er wäre sehr zufrieden und die wären deutlich weniger schädlich als Zigaretten. Außerdem hatte HP angeboten mir ein kleines Modell mal auszuleihen.

IQOS kennen lernen

Am Mittwoch Abend hatte ich dann den „alten“ IQOS 2 leihweise und muss sagen: Das Teil war nutzbar. Kleine Zigaretten (quasi Zigarettenstummel), die mit einer Art eingeführtem „Heizstab“ zu einer Wärmereaktion (~350° Celsius) gebracht werden. Ich konnte inhalieren und es schmeckte deutlich angenehmer als der Dampfer.

Mein eigener IQOS 3

Am folgenden Freitag erwarb ich mir meinen eigenen IQOS 3. Ich hatte mich deutlich in das Thema eingelesen und abseits der Werbung sprach einiges für „Wenn Du schon ein Idiot bist, dann wenigstens kein ganz bescheuerter“. Denn so einiges an Schadstoffen bleibt – durch die nicht vorhandene Verbrennung des Tabaks – dem Körper schlicht fern. Außerdem ist die Menge des genutzten Tabaks geringer, was nochmals für weniger Schadstoffe spricht. Meine Rauchfrequenz ist seit Nutzung des IQOS 3 ungefähr gleich geblieben. Aber: Der Husten ist deutlich besser geworden und ich habe die Hoffnung, dass er ganz verschwindet.

Das Ende vom Lied

Ich bin weiterhin ein schwächelnder Idiot – werfe weiterhin einer Industrie mein Geld in den Hals. Aber ich tue es nun auf eine Weise, die meine Gesundheit nicht mehr so massiv schädigt. Auch wenn sich dieser Post wie eine Werbung liest, ich habe nichts bekommen. Wer aus meinem Umfeld mal so ein IQOS ausprobieren möchte, darf mich gern ansprechen.

Einmal mit Profis: o2

Arbeitet ihr auch so gern mit Profis zusammen, bei denen man als Kunde weiß: „Die wissen was sie tun, und ich habe als deren Kunde keinen Stress. Bei denen funktioniert es, die handeln weise und haben ihre Prozesse im Griff“? Wenn ja, dann macht einen weiten Bogen um o2! Denn bei „Einmal mit Profis“ ist o2 mit dem aktuellen Austausch von SIM-Karten aus dem Rennen.

Was hat der denn jetzt schon wieder? Will ich euch erklären. Es begann alles damit, dass ich heute Mittag eine SMS bekam: “ Lieber o2 Kunde, Ihre Rufnummern-Mitnahme zu o2 für die Rufnummer xxxxxxx wird am 31.07.2019 durchgeführt. Ihr o2 Team“. Mein Problem: Ich wusste nichts von einer Rufnummern-Mitnahme! Was soll das heißen? Was wollen die von mir.

Der erste Schritt

Hotline anrufen. Ja, es war genau SO wie Mensch sich dies vorstellt: Anrufen, Angaben machen, Ansage „Ihre Wartezeit beträgt ca. eine Minute“ – ca. 25 Minuten warten, OHNE das zwischenzeitlich eine Ansage kommt „Sorry, war glatt gelogen, dauert doch 20 Minuten ätschi-bätsch“. Insbesondere blöd, wenn man in der Firma sitzt, die eigene Ticket-Queue voll ist, aber man denkt „Die Minute habe ich Zeit“ HAHAHA o2. Naja, endlich wurde mein Fernruf erhört und die (freundlich-hilflose) Dame versuchte herauszufinden was denn der Grund für die SMS wäre. Schien nicht so einfach zu sein: Sie suchte, ließ sich das Kennwort geben, wühlte in den digitalen Akten. Bat um einen Moment Geduld um mich dann nochmal in die Warteschleife zu hängen. Um mir dann nach weiteren 5 Minuten mitzuteilen, dass sie nicht wisse, was das Problem sein kann.

Eine halbe Stunde kostbarer Arbeitszeit war verbrannt und der einzige Erkenntnisgewinn für mich war: James Dean – denn sie wissen nicht was sie tun. Mein nächster Schritt war: o2 über Twitter kontakten. Die Jungs und Mädels hinter dem Twitteraccount @o2de waren bislang ja nicht nur bemüht sondern wirklich hilfreich. Allerdings scheint o2 diesem Teil der Betriebsangehörigen die Datenflügel gestutzt zu haben. Früher konnte man über Twitter-Direktnachricht die Daten angeben und die kümmerten sich dann. Heute hieß es leider nur: „Bitte melde dich im Forum an“ Hää? Da meine Kollegen mir schon Handzeichen gaben „Hallo, auch unsere Kunde haben Probleme“ machte ich mich dann erstmal wieder an die eigene, bezahlte Arbeit.

Der zweite Schritt – Feierabend

Ab nach Hause. Bei Leeren des Briefkastens dann die Hoffnung auf Erhellung: Zwei Briefe von o2 im Kasten. Geöffnet und: „Wie angekündigt erhalten Sie anbei die neue o2 Sim-Karte“ Meine Gedanke „Hää? Angekündigt? Wann? Bei wem?“ Da ich Infos typischerweise per Mail bekomme nochmal in den zuständigen IMAP-Ordner geschaut: Nichts.JA! Tatsächlich. Vor über drei Monaten war eine Mail mit dem Satz „Ihr Anschluss wird in Kürze auf das neue System umgestellt“. Ja, eine Vorlaufzeit von 3 Monaten ist sinnvoll – sorry, aber diese Mail war bei mir im Kopf ext expired.

Also weiter recherchieren, was diese Umstellung bedeutet – schließlich ist auf dem heute eingegangen Schreiben vermerkt:“Weitere Details finden Sie auf der Webseite “ https://www.o2online.de/dsl-festnetz/systemoptimierung-mobile/ „. Alles wird gut, hier komme ich also weiter. DANKE, nicht für die Verwirrung im Vorfeld, aber dass nun endlich die Auflösung des Rätsels „Welche SIM-Karte nun zu welcher Person?“ (ich habe mehr als eine SIM-Karte). Ja, auf obiger Webseite findet man tatsächlich den Passus: “ Alle Details finden Sie im Umstellungsschreiben, das Sie per Post erhalten haben, bitte lesen Sie sich dieses sorgfältig durch. Sie finden das Schreiben auch online unter dsl.o2.de/briefe.“ Blöd nur, dass dort für mich das letzte sichtbare Schreiben vom 11.10.2017 ist.

Es scheint zu eskalieren

OK, ich bin ja genügsam und die Lösung des Hauptproblems ist ja „Wer muss welche SIM-Karte mitnehmen um dann am 31.07.2019, während er in der Firma ist, die Karten ohne Kollateralschaden austauschen zu können.“ Aber auch hier weiss o2 Rat: “ Sobald die SIM-Karten aktiviert sind, können Sie online unter o2.de/mein-o2 sehen, welche Ihrer Mobilfunkrufnummern zu welcher SIM-Karte gehört.“ WAAAAAAAAS? An einem Werktag kann ich NACH Umstellung sehen welche SIM-Karte für welche Telefon/Person genutzt wird? Wie gut dass ich da gerade Bereitschaft habe. Daraus ergibt sich, dass ich 1) Eventuell nicht erreichbar bin, wenn wir einen Worst-Case haben, und 2) Ich alle SIM-Karten bei mir tragen muss, da ich VOR der Umstellung keine Chance habe zu sehen auf welcher Karte die Bereitschaftsnummer geleitet werden.

Also NOCHMAL o2 über Twitter antriggern. Antwort: “ Puuh, nicht ideal, zugegeben. Jetzt hab ich hier auch noch die Schwierigkeit, das ich über Twitter keinen Datenzugriff habe. Aber wenn du dich kurz in der Community [(link: http://hilfe.o2online.de) hilfe.o2online.de] meldest und mir dann hier den Link schickst, schauen wir uns das an.“ Wieso zum Henker kann mir o2 weder über die Hotline noch über Twitter helfen? Und was kommt als nächstes? Mir wird dann im Forum bestimmt erklärt „Sorry, Du musst uns über Fax/Mobilfunk/INMARSAT kontaktieren“?

Es scheint ein Debakel zu sein

Ich lehne mich jetzt zurück, werde am Tag der Umstellung meine Bereitschaft auf ein Telekom-Handy routen lassen und im worst-case geht die Sache dann zum Anwalt. Es gibt Momente in denen ich froh bin, bei o2 kein gewerblicher Kunde zu sein. Ich stelle mir gerade vor, wie der Verantwortliche für nur 100 Mobilfunknummern von Mitarbeitern versucht dieses Debakel irgendwie zu managen. Selbst ein Handwerksbetrieb mit nur 10 Rufnummern von Außendienstlern dürfte man bei dieser organisatorischen Glanzleistung ins rotieren geraten.

Gymmick am Rande: Auf der Online-Seite “ o2.de/mein-o2″ ist von meinen Mobilfunkverträgen derzeit nichts zu sehen. Die scheint es derzeit nicht zu geben. Vielleicht sind diese ja schlicht aus dem System verschwunden. Wäre nicht das erste mal, dass alte Kunden (noch Hanset/Alice-Vertrag) mit besonderen Hürden und Kleinkriegen bedacht werden. Vielleicht will mir o2 den Abschied ja nur ein wenig leichter machen. Denn Vodafon bietet vor allem im Kabeltarif interessante Kombis und vor allem höhere Geschwindigkeiten als o2 an.

Neutrale Klimarettung

Die Politiker schwadronieren jetzt davon, nachdem sie der Meinung sind, dass es schon hilft, wenn man über Klimarettung redet, eine neutrale Klimarettung zu wollen. Kann neutrale Klimarettung funktionieren und werden Probleme gelöst wenn man darüber nur redet?

Das Reden über neutrale Klimarettung ist wie das Debattieren über das Löschen eines Brandes, ohne dass dem Feuer der Sauerstoff entzogen wird. Reden bringt nix und solange das Feuer noch Sauerstoff bekommt, wird es weiter brennen, bis jegliches brennbare Material zerstört ist.

Gestern bei Markus Lanz sagte Wolfgang Kubicki dass man den Bürgern nicht erklären könne, dass sie auf Flugreisen verzichten müssten. Und ich stelle fest: Herr Kubicki hat die Aufgaben eines Politikers nicht verstanden. Was besonders prekär ist, da er Jurist ist und das Grundgesetz erklärt:

Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_21.html

Dies ist quasi das, was Walter Scheel einmal wie folgt formulierte:

Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen.

Die Politik hat die letzten Jahre schlicht versagt, die Bevölkerung zu sensibilisieren und dem Wähler nahe zu bringen, dass es nicht weitergehen kann wie bisher. Wobei die Bevölkerung wahrscheinlich gar nicht dass große Problem ist. Zumindest in meinem Umfeld gibt es ein großes Verständnis dafür, dass wir uns einschränken müssen. In meiner Firma gibt es keinen Mitarbeiter mehr, der mit dem PKW zur Arbeit fährt. Entweder Fahrrad oder ÖPNV: Ich finde es toll, mit solch vernünftigen Kollegen zusammen zu arbeiten.

Wir – die Bürger – müssen umdenken. Wenn es in den 60er-Jahren hieß: „Unsere Kinder sollen es einmal besser haben.“ war dieses sicherlich bestimmt von den Erfahrungen der Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit. Es war sicherlich nicht zu verstehen als „Wir machten Zelturlaub im Harz, unsere Kinder sollen nach Australien fliegen“. Was für Fahrzeuge kaufen sich denn Fahranfänger (wenn es denn ein PKW sein muss) heute? Irgendwas mit ~75KW. Mein Vater fuhr damals einen NSU Prinz mit 22KW. Danach kam dann irgendwann ein VW Käfer. Mit dem Käfer sind wir bis nach Venetien (über 1.400 KM über den Brenner – noch nichts mit Tunnel und Autobahn) gefahren. Das war damals DER Hammer!

Müssen wir tatsächlich die Ferne der Welt erkunden? Müssen wir große Autos fahren? Brauchen wir spätestens alle 2 Jahre ein neues Smartphone? Warum freuen wir uns nicht mehr über das, was wir haben? Warum sind wir derart gierig auf mehr-mehr? Mag es am Kapitalismus und dem Traum von ewigem Wachstum liegen?

Neutrale Klimarettung kann nicht funktionieren. Wir müssen uns einschränken. Wenn zu viele Menschen dies nicht freiwillig tun, muss die Politik mit „Zuckerbrot und Peitsche“ arbeiten. Wer sich klimafreundlich verhält, darf belohnt werden und wer sich wie der Elefant im Porzellanladen verhält, darf dafür auch zahlen müssen. Der Elefant darf dann gern die Mehrkosten tragen und den Personenkreis subventionieren, der mehr für das Klima tut.

Und nun komme ich nochmal zu der Politik und dem Satz von Herrn Scheel: Was kann und muss denn die Politik tun? Nur Reden bringt eher wenig. Insbesondere diejenigen, die an Konsum verdienen, werden massives Marketing gegen jedwede Einschränkung aufwenden. Solange wir Bürger unseren Konsum nicht anpassen, wird sich die Mehr-Mehr-Spirale stets weiter drehen.

Ein paar Gedanken:

  • Benzin teurer – mit den Mehreinnahmen den ÖPNV ausbauen und ländliche Gebiete stützen
  • Abkehr vom PKW in den Städten – mehr Platz für Fahrräder und Busse/Straßenbahn
  • Besteuerung von „Güllebauern“ – Unterstützung von Biohöfen
  • CO²-Steuer – Unterstützung von Steuererleichterungen für Geringverdienern.
  • Kohleausstieg – Wiedereinstieg in Forschung/Entwicklung Windkraft/Solar
  • Bürger müssen Verständnis für Windkraft und Überland-Stromleitungen aufbringen
  • Kein oder weniger Fleisch konsumieren
  • etc. pp. Wenn Ihr noch Ideen (oder auch Kritik) habt – gern in die Kommentare

Wir werden keine neutrale Klimarettung schaffen, das tut weh. Noch mehr Schmerzen wird es uns bereiten wenn wir NICHT verdammt kurzfristig vom reden ins agieren wechseln.